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Ströme wandelt Er in Wüsten,
Wasserquellen in durftig Land;
Fruchtfeld schafft er um in Salzgrund,
Ob der Bewohner Bosheit.
Wüsten Grund macht er zum See,
Dürres Land zu Wasserquellen,
Lässt Dürftige fich da besehen,
Städte bauen zur Bewohnung,
Feld besåen, Weinberg pflanzen,
Jährlich Früchte sammeln;
Segnet sie; sie mehren sich,
Und ihre Heerden nehmen zu.

Will Herrschaftsjoch und Plagen
Sie mindern, fie bedrücken;
Er schüttet Schmach auf Fürsten aus,
Führt sie in Irre ohne Bahn;
Rettet Dürftige aus Zwang,

"

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Symmen.

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Die Propheten.

Auch über sie, ihren und ihrer Poesie eigentlichen Cha rakter giebt das herderische Werk (B. II. S. 64. ff.) die schönste Belehrung. Die Hauptsumme davon ist ebendas. S. 71. f. in folgende Ode zusammengefasst.

Gegrüßet send ihr mir, o ihr Vertraute
Der Gottheit! habt ihr Ruhe nun gefunden
In eurem Palmenhain? gefunden Ruhe,
Die Horeb, Zion, Karmel euch nicht gaben!

Viel schenktet ihr schon euren frühen Zeiten!
Gefeße, Gottesdienst, und Trost und Pflichten..
Der Staaten Wohlstand und der Sitten Weisheit
Wie Bäche flossen sie von eurem Munde.

Denn große Herzen wart ihr, die sich über
Das träge Jeht, des Volkes süße Knechtschaft,
Sich über Zeitvertreib und Blendwerk huben,
Und rück und vorwärts sahn das Licht der Zeiten.

Das Licht der Zeiten weit zurück und vorwärts
Gieng auf als Gottesflamm' in ihren Seelen:
Die Flamme brannte lang im stillen Dunkel
Und gieng hervor, ein Licht vielleicht der Nachwelt.

Dann nahtet ihr in euren heilgen Hölen
Vertraulich euer Ohr dem sanften Lispel
Der Stimme, die euch Mitternacht und Morgens,
Und eures Herzens schönste Saiten weckte.

Wie Regenschauer Gottes flossen leise
Die Töne, weckten, wie Gewitter Gottes,
Die Schlummerwelt, als wårens spåte Zeiten,
Als wårens frühe Zeiten, die da sprachen.

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Symnen.

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Gegrüßet send ihr mir, ihr reinen Seelen,
Die Saitenspiel' in Gottes mächtgen Hånden,
Ausleger seines Sinns, der Zeitenkunde
Entråthsler und Geist der Gesetze wurden!

Du, der auf Sinai sich über Zeiten

Und Völker hob, 1) der im verdickten Rauche
Das Licht sah, das ringsum der Welt jeßt leuchtet,
Und alle Weisheit ausgeschmückt mit Farben;

Du, dessen Flammengeist dem Himmel Bliße,
Dem Todtenreich den Sohn der Witwe raubte: 2)
Du, der Jehovah sah im Königsglanze
Und Geistespracht mit Königsglanz geschildert: 3)

Ihr Weinenden, die tief in Jammertönen,
In Thrånen nur ihr zartes Herz ergossen; 4)
Und Ihr, die spåt am Abend der Propheten
In Dämmerung, in Schatten sahn die Zukunft: 5)

Ihr alle, die ihr jest in höherm Lichte,
(Entkommen eurem Drang' von inn: und aussen)
In Palmenhainen wandelt, athmet Ruhe,
Die Horeb, Zion, Karmel euch nicht gaben;

Was seh ich? mischen sich mit euch auch freundlich
Die Weisen andrer Völker? die Vertrauten
Der Gottheit aller Erde, der Druiden
Erwählte Zahl, Pythagoras und Orpheus,

Und Plate, und wer sonst des Volkes Vater,
Ein Weiser der Geseze ward, wer traulich
Und rein sein Ohr zu Gotres Stimme neigte,
Und rein sein Herz zur Gottesflamme weihte.

1) Moses. 2) Elias. 3) Jesaias. 4) Jeremias, u. a.
Daniel u. a.

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Symnen.

8.

Je sa ia s.

Kap. XIV.

Die Ueberseßung dieses schönen Trauerliedes ist von Hrn. Herder, der darüber in seinem Werke vom Geiste der ebräischen Poesie, B. I. S. 262 ff. nachzulesen ist.

Am Tage, da Jehovah Ruhe wird geben dir
Von deiner Drangsal, Angst, und harten Sklaverei,
Dann wirst du singen ein Lied von Babels Könige,
Und also finger:

Wie ruht der Treiber jetzt!
Die Golderpresserin feiert nun!

Zerbrochen hat Jehovah der Unterdrücker Stab,
Die Ruthe der Tyrannen,

Die die Völker schlug im heissen Zorn,
Mit Streichen, denen keiner entwich,
Und herrschte grimmig über sie,
Und niemand hielt den Drånger ein.

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Das Todtenreich da drunten zitterte auf vor dir;

Es gieng entgegen dir, da du kamst an.

Die Schatten regt' es auf und alle Erdenhelden,
Der Völker Könige, alle standen

Von ihren Thronen auf,

Willkommten alle dich, und sprachen:

"

Auch du bist Schatte geworden, gleich wie wir,
Auch du uns gleich gemacht!"

Hinabgebeugt zu den Todten ist dein Stolz; Hinunter deiner Harfe Siegeston:

Dein Bett' ist unter dir der Wurm,

Der Moder deine Decke.

Wie bist du gefallen vom Himmel, du Morgenstern! Aurorens Sohn!

Bist hin zur Erd' geworfen,

Der Völker niederwarf.

"

Du sprachst in deinem Herzen: „Ich will zum Him: mel hinan!

Ueber die Sternen Gottes erhöh' ich meinen Thron! "Ich werd' hoch auf dem Berge der Götter thronen Im höchsten Nord.

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Und die dich sehen, blicken hin auf dich, Schaun auf dich nieder: „Ist das der Mann, Der zittern machte die Erde,

Der Königreiche erschütterte?

Ringsum hat er die Welt zur Wüste gemacht, Hat ihre Städte zerstört,

Hat ihren Gefangenen nimmer eröffnet das Kerker: thor.

Der Völker Könige alle schlafen in Ruhm, Jeder in seinem Hause, dem Grabesmal; Nur du liegst hingeworfen aus deiner Gruft, Wie eine Mißgeburt.

Hymnen.

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