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( 41 )

Dem Allgegenwärtigen.

(1758.)

Da du mit dem Tode gerungen, mit dem Tode,

heftiger du gebåtet hattest,

da dein Schweiß und dein Blut

auf die Erde geronnen war;

in dieser, ernsten Stunde

thatest du jene große Wahrheit kund,

die Wahrheit sein wird

so lange die Hülle der ewigen Seele Staub ist..

Du standest und sprachst

zu den Schlafenden:

Willig ist eure Seele,

aber das Fleisch ist schwach!

Dieser Endlichkeit Loos, die Schwere der Erde

fühlet auch meine Scele,

wenn sie zu Gott, zu dem Unendlichen

sich erheben will.

Anbåtend, Vater, sink ich in den Staub, und flch, vernimm mein Flehn, die Stimme des Endlichen : gib meiner Seel' ihr wahres Leben,

daß sie zu dir sich, zu dir erhebe!

Zweiter Theil.

,

Allgegenwärtig, Water, schließest du mich ein..

Steh hier, Betrachtung, still, und forsche

diesem Gedanken der Wonne nach.

7 Was wird das Anschaun sein, wenn der Sedank an dichy, Allgegenwärtiger, schon Kräfte jener Welt hat!

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Was wird es sein, dein Anschaun,

Unendlicher, o du Unendlicher!

Das sah kein Auge, das hörte kein Ohr, das tam in keines Herz, wie sehr es auch rang, wie es auch nach Gott, nach Gott,

nach dem Unendlichen dürftete,

kam es doch in keines Menschen Herz, nicht in das Herz deß, welcher Sünder

und Erd', und bald ein Todter ist,

was denen Gott, die ihn lieben, bereitet hat.

Wenige nur, ach wenige sind,

deren Aug' in der Schöpfung

den Schöpfer sieht! wenige, deren Öhr

ihn in dem mächtigen Rauschen des Starmwinds hört,

im Donner, der rollt, oder im lispelnden Bache, Unerschaffner, dich vernimmt;

weniger Herzen erfüllt, mit Ehrfurcht und Schauer, Gottes Allgegenwart.

Laß mich im Heiligthume

dich, Allgegenwärtiger,

stats suchen und finden; und ist

er mir entflohn, dieser Gedanke der Ewigkeit,

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laß mich ihn, tiefanbåtend,

von den Chören der Seraphim,

ihn, mit lauten Thränen der Freude, Herunter rufen!

damit ich, bich zu schaun,

mich bereite, mich weihe,

Dich zu schaun

in dem Allerheiligsten.

Ich hebe mein Aug' auf, und seh',

und siehe der Herr ist überall.

Erd', aus deren Staube

der erste der Menschen geschaffen ward,

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auf der ich mein erstes Leben Jebe,

in der ich verwesen werde,

und auferstehen aus der,

Gott würdigt auch dich, dir gegenwärtig zu sein.

Mit heiligem Schauer

brech' ich die Blum' ab;

Gott machte fie,

Gott ist, wo die Blum' ist.

Mit heiligem Schauer fühl ich der Lüfte Wehn, hdr' ich ihr Rauschen. Es hieß sie wehn und rauschen der Ewige. Der Ewige

ist, wo sie fäuseln, und wo der Donnersturm die Zeder stürzt.

Freue dich deines Todes, o Leib!

wo du verwesen wirst,

wird Er sein,

der Ewige.

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Freue dich deines Todes, o Leib! In den Tiefen der
Schöpfung,

in den Höhen der Schöpfung wird deine Trümmer verwehn.
Auch dort, Verwes'ter, Verstäubter, wird Er sein,
der Ewige.

Die Höhen werden sich bücken,

die Tiefen sich bücken,

wenn der Allgegenwärtige nun

wieder aus Staub' Unsterbliche schafft. .

Werfet die Palmen, Vollendete, nieder und die Kronen!

Halleluja dem Schaffenden,

dem Tödtenden Halleluja!

Halleluja dem Schaffenden!

Ich hebe mein Aug' auf, und seh',
und siehe! der Herr ist überall.

Sonnen, euch, und o Erden, cuch Monde der Erden,
erfüllet, rings um mich, des Unendlichen Gegenwart.

Nacht der Welten, wie wir in dem dunkeln Worte schaun den, der ewig ist,

so schaun wir in dir, geheimnisvolle Nacht,
den, der ewig ist.

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Hier steh' ich Erde. Was ist mein Leib

gegen diese selbst den Engeln unzählbare Welten!

Was sind diese selbst den Engeln unzählbare Welten
gegen meine Seele!

Ihr, der Unsterblichen, ihr, der Erlösten

bist du nåher, als den Welten.

Denn sie denken, sie fühlen

deine Gegenwart nicht.

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