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Sorgen schwärmen rund herum
Um den Gott der Schäße,
Und der Ehre Heiligthum

Liegt voll falscher Nehe.

In der Schönheit Schooße liegt
Amor, der mit Küssen

Sich an ihren Busen schmiegt:
Kann ich Amor'n missen?

Nein, er soll mir günstig seyn;
Doch ich will auch lachen,

Und er muß bei meinem Wein
Mich nicht irre machen.

Ruhm, und du, geflügelt Gold!

Ich entsag' euch beiden:

Wenn ihr selbst mich suchen wollt,
Will ich euch nicht meiden.

Der Weise auf dem Lande.

O Wald! o Schatten grüner Gånge!
Geliebte Flur voll Frühlingspracht!
Mich hat vom städtischen Gedrånge
Mein günstig Glück zu euch gebracht,
Wo ich nach unruhvollen Stunden
Die Ruhe, die dem Weisen lacht,
Im Schooße der Natur gefunden.

Ich fühle mich wie neugeboren
Und fang' erst nun zu leben an,
Seit, fern vom Troße reicher Thoren,
Ich hier in Freiheit athmen kann.
Es krieche, wer nach Ehre flieget!
Ich werde nie ein großer Mann,
Weil ich mich knechtisch nicht geschmieget.

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Es mögen Andre höher trachten:
Sie mögen, hungrig nach Gewinn,
Um selbstgewählten Joche schmachten,
Da ich der Knechtschaft müde bin!
Es drången sich durch niedre Rånke
Die Sclavenseelen freudig hin
An buntgemalte Ruderbänke.

Du glänzend Nichts! o Rauch der Ehre! Dich kauf' ich nicht mit wahrem Weh: Mein Geist sey nach der Weisheit Lehre So stille, wie die Sommersee, So ruhig im Genuß der Freuden, Als dort im perlenreichen Klee Die unschuldvollen Låmmer weiden!

seht, wie über grüne Hügel
Der Tag, bekränzt mit Rosen, naht.
Ihn kühlen Zephyrs linde Flügel;
Vom Thau glänzt sein beblümter Pfad.
Wie taumelt Flora durch die Triften!
Die Lerche steigt aus dunkler Saat
Und singt in unbewölkten Lüften.

Dort, wo im Schatten schlanker Buchen Die Quelle zwischen Blumen schwägt, Seh' ich die Muse mich besuchen, Und werde durch ihr Lied ergößt: Sie singt entzückt in güldne Saiten, Indeß, von Morgenthau benet, Die Haare flatternd sich verbreiten.

Noch süßer tönt um frische Rosen
Ihr angenehmes Hirtenrohr,
Und Amor kömmt ihr liebzukosen,
Und jeder Ton entzückt sein Ohr.
Auch er versucht, wie's ihm gelinget ;
Ein schwaches Murmeln quillt hervor,
Das ungeübte Hand erzwinget.

Geht hin, die ihr nach Golde schnaubet!
Sucht Freude, die mein Herz verschmäht!
Betrügt, verrathet, plündert, raubet
Und erntet, was die Wittwe såt.
Damit, wenn ihr in Gold und Seide
Euch unter klugen Armen blåht,
Der dumme Pöbel euch beneide!

Die bleiche Sorge schleichet immer Dem Reichthum, ihrem Kinde, nach, Dringt in die festverwahrten Zimmer und in's geheime Schlafgemach: Der sanfte Schlummer flieht Pallåste, Und schwebet um den kühlen Bach, und liebt das Lispeln junger Weste.

Mir gnuget ein zufriednes Herze,
Und was ich hab' und haben muß,
Und, kann es seyn, bei freiem Scherze
Ein kluger Freund und reiner Kuß,
Dies kleine Feld und diese Schafe,
Wo fern von Zwang und Ueberdruß
Ich singe, scherze, küsse, schlafe.

Laura.

Willkommen, angenehme Wüste, Von schwarzer Sorg' und Unruh leer, Thal, das ein König lieben müßte, Wenn er, wie ich, voll Liebe wår'.

Gekrümmte Bäche, klare Quellen, Strom, der durch scharfe Felsen bricht, Bezähmt das Rauschen eurer Wellen; Ich denk' an Lauren, stört mich nicht.

uz.

Ihr schlanken Erlen, ihr müßt schweigen, Das hat euch die Natur gelehrt; Doch müßt ihr eure Wipfel neigen, So oft ihr Laurens Namen hört.

Ihr Vögel, hüpft auf grünen Maien, Und singt und paaret euch im Rohr; Doch stärker würde mich's erfreuen, Sångt ihr mir von der Laura vor.

Ihr Spaßen in der hohlen, Weide,
Ihr küßt das ganze lange Jahr,
Euch macht das Singen wenig Freude,
Wie mir, als ich bei Lauren war.

Ihr Schmetterlinge dieser Auen,
Ihr muntern Blumenbuhler ihr !
Gern mag ich euch hier küssen schauen;
Doch mißfällt euer Leichtsinn mir.

Komm, Wirthin aus dem Felsenrige,
Komm, schöne Schlang', und horche zu!
Es gleichet Laura dir an Wiße,
und wirft so helle Blick', als du.

Einsiedler in der kleinen Klause, Wie kannst du ewig einsam seyn ? Was thust du in dem dden Hause? Kehrt keine Gattin bei dir ein?

Des ersten Menschen erste Bitte
War um ein Weib in seinen Schooß;
Schnecke! deine enge Hütte
Wår', ohne Lauren, mir zu groß.

Ihr treuen Täubchen, bunt von Hålsen,

Wie Regenbogen bunt von Brust,
Ihr lebt in Ulmen, lebt in Felsen

Allein der Lieb', allein der Lust.

Ihr möget meiner Laura sagen,
O sagt es ihr im Monat Mai:
Daß in den schönen Frühlingstagen
Kein Leben ohne Liebe sey!

Gök.

Von der Freude.

Sage, sprach ich, holde Freude!
Sage doch, was fliehst du so?
Hat man dich, so fliehst du wieder!
Niemals wird man deiner froh.

Danke, sprach sie, dem Verhängniß!
Alle Götter lieben mich;

Wenn ich ohne Flügel wåre,

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Seit mich die Huld des Geschickes
Mit weiser Einfalt versehn,
Ließ ich die Kugel des Glückes,
So wie sie rollete, gehn.

Bei kleiner Güter Genusse
Verschmäht' ich, was mir gebrach,
Und sah dem eilenden Flusse
Der Jugendtage nicht nach.

Frei vom verzehrenden Neide,
Von Unvergnügsamkeit frei,
Wußt' ich, daß heutige Freude
Ein Quell der morgenden sey.

Schwab, Mustersamml. 3. Aufl.

Gök.

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