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Guggligoy, die Hofmeisterin von Cromwells jüngster Tochter, Francis, für seine Zwecke bestach. Auch hat einer von ihnen das bekannte bisher nur Unheil bringende Quatrain gefunden, doch beschließen sie, Cromwell von Allem dem nichts merken zu lassen, denn ihnen ist es gleich, ob er gestürzt wird oder nicht, da sein Nachfolger doch auch nicht ohne Narren leben kann. Sie schließen diese Scene mit sehr beißenden Redensarten über den Protector, meinend sie seyen seine Spaßmacher, er aber ihr Narr und seine ganze Regierung sey von ihrem Standpunkte aus gesehen nur ein dummes Drama, das er spiele, denn die Narren sind die Herrn der Welt. Wir siegen, ruft Trick:

Wir stegen überall.

Zur Lust der Narren schafft Satan Tyrannen;
Laßt, während unter dem Despoten zittert
Die Welt, aus seinem Scepter unsre Pritsche
Uns machen *).

Cromwell erscheint darauf, von Milton (dem berühmten Dichter, den er aber als solchen gar nicht, sondern nur als großen Theologen, achtet), Whitelocke, Pierpoint, Thurloë, Rochester und dem Dånen Hannibal Sesthead beglei= tet. Der Protector tadelt Milton, und Rochester, aus der Rolle fallend, will den großen Dichter über Poesie belehren, indem er ihm råth sich den französischen Schäfergeschmack als Muster dienen zu lassen. Der häufige Wechsel von Cromwells Laune scheint der Hauptgegenstand dieser Scene zu seyn, doch wird sie noch durch andere Nebendinge ausgefüllt. So bringt z. B. Einer der Narren Rochesters Quatrain hervor und neckt ihn unbarmherzig damit, ja er will sogar, als Rochester angeblich im heiligen Eifer ihm dasselbe entreißt, den

-

Partout nous triomphons

Satan fait les tyrans au plaisir des bouffons,
Pendant que l'univers tremble sous le despote,
Du sceptre de Cromwell faisons notre marotte.

Verfasser nennen, wird aber durch Carlisle's Dazwischenkunft gestört, welcher dem Protector meldet, daß die Verschwornen nirgends zu finden seyen und daß Lambert sich in sein Gartenhaus zurückgezogen habe. Die Ranters, eine religiöse Secte, treten jeßt auf, um sich bei Cromwell Rathes zu erholen, ob man diejenigen, welche Siboleth statt Schiboleth sagen, verbrennen oder hängen solle. Cromwell überläßt dem Rochefter die Entscheidung, dieser schwaßt in's Gelag wieder Unsinn, stimmt aber für den Galgen und wird deshalb für sehr gez lehrt gehalten. Nachdem die Ranters und auf Cromwells Geheiß auch alle Uebrigen sich entfernt haben, erscheint der geheime Rath und es erfolgt eine Berathschlagung, ob der Protector die Königswürde annehmen solle oder nicht. Einige stimmen dafür, Andere dagegen und der Held des Stückes fendet sie fort, um Gott um Erleuchtung zu bitten. - Milton bleibt allein bei ihm zurück und macht ihm eindringliche Vorstellungen gegen die Annahme der Königswürde, er verweist ihn aber zur Ruhe mit dem Bescheide, das Volk wolle es so. Francis, des Vaters Liebling tritt auf; sie ist der Meinung, Cromwell wolle Karl II. zurückrufen und in seine Rechte einsetzen; sie verwünscht in ihrer Unschuld sogar die Mörder Karts I., das trifft sein Innerstes und er verläßt sie mit Thränen in den Augen, die sie seiner Liebe zu ihr beimißt. Als er fort ist, erscheinen Lord Rochester und Dame Guggligoy; der Lord will sogleich der schönen Francis den Hof machen, aber die Gouvernante verlangt erst ihr Theil Huldigun= gen', che sie ihn mit der Jungfrau allein läßt. Endlich entfernt sie sich und Rochester wendet sich jetzt mit seinen Bewerbungen an Francis; alle seine Bemühungen sind jedoch vergeblich, ja sie wirft sogar das bekannte Quatrain, das er ihr aufdringen will, mit Abscheu von sich. - Er stürzt ihr nun zu, Füßen, um ihr seine Liebe zu erklären, da tritt Cromwell plötzlich dazu und Francis, die Mitleid mit dem Unsinnigen hat, erklärt, um ihn zu retten, er habe sie um die Hand der Dame Guggligoy gebeten. Eromwell willigt auf der Stelle

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ein und Rochester muß sich sogleich mit ihr trauen lassen. Francis bleibt allein zurück, sie will von Neugier getrieben das Quatrain lesen, da zeigt sich's, daß der Lord sich in seiner Unbesonnenheit vergriffen, und ihr das Billet an Lord Ormond, welches das Nähere über die Verschwörung enthält, überreicht, Jenem aber statt dessen das Quatrain gesandt habe. Bestürzt eilt sie fort, um ihren Vater davon zu unterrichten. Daz venant, von Cromwell vorgeladen, findet sich ein, gleich darauf tritt der bereits vermählte Lord zu ihm; sie unterhalten sich über die Verschwörung und glauben Alles sicher, weil Willis die Besorgung übernommen; die Dame Guggligon, welche sich bei ihnen einfindet, wird von ihrem Neuvermählten alsbald schon sehr schlecht behandelt und folgt ihm, da er entflieht. In der nächsten Scene erklärt der Protector dem Davenant, daß er alle seine Umtriebe kenne, entreißt ihm den von Karl II. eigenhändig geschriebenen Entwurf zur Verschwörung, den jener im Hute verborgen trägt, entdeckt daraus, daß der neue Caplan kein anderer, als Rochester ist, so wie er dadurch auch dessen Plan erfährt, läßt daher den Davenant sogleich einsperren und trifft Maaßregeln gegen die anderen VerschworDarauf erscheint das Parlament und legt dem Pro

nen.

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tector mehrere Bills vor, die derselbe genehmigt. Auf den Antrag, ihm die Königswürde und den Königstitel zu ertheilen, antwortet er zum großen Erstaunen Aller, er wolle das in Ueberlegung ziehn. Das Parlament wird darauf entlassen; Cromwell mit Thurloë allein trifft noch die übrigen nöthigen Anstalten und läßt dann Rochester kommen, den er zwingt, den für ihn bereiteten Becher mit dem Schlaf- und Abendtrunk zu leeren. Rochester muß höchst betreten gehorcheu und tröstet sich in seinem Leichtsinn damit, daß ihn dieser Umstand doch von den Folgen der Vermählung mit Dame Guggligon errette. - Kaum hat er übrigens den Trank genossen, als er auch schon in einen tiefen Schlaf verfällt, worauf er in Cromwells eigenes Bett gelegt wird. - Darauf kommt Manasse und bringt des Protectors Antheil an dem Gelde,

das der schwedischen Brigg abgenommen; dann wahrsagt er ihm aus den Sternen, er werde am folgenden Tage getödtet, wenn er sich zum König ausrufen lasse, und will ihn zuleht aus Christenhaß noch überreden, den schlafenden Rochester zu tödten: anfangs ist Cromwell gewillt, es zu thun, dann wirft er aber mit den Worten

Heut' ist ein Tag des Fastens. O! Was thu' ich,

An einem Tage heil'ger Ruhe wollt' ich

Gar einen Mord begehn; und horche selbst
Auf eines Zeichendeuters Reden *). —

den Dolch weg und sendet den Manasse fort.

Thurloë

tritt ein und findet seinen Gebieter noch sehr aufgeregt. Folgende Reden zwischen Beiden schließen den Act.

**) Cromwell.

Errette, Thurlöe, von dem Juden mic),

Mich vor mir selbst. ·

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**)

C'est jour de jeûne

Que fais-je? un jour de veille et de repos divin
J'allais commettre un meurtre et j'écoute un devin.

Cromwell à Thurloë.

Sauve moi de ce juif! sauve moi de moi même

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Cromwell (bitter lächelnd).

Es ist der Kerze Grabesschein.

Komm nur, ich brauche Dich.

(Thurloe folgt dem Cromwell und verweilt im Vorübergehn bei dem Bette, auf welchem Rochester liegt).

Thurloë.

Seht, wie er schlåft.

Cromwell.

Ja, eines tiefen Schlaf's, des Todes Nachbar.

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Cromwell.

Ai-je dit quelque chose?

Thurloë.

Oui, vous avez parlé....

Cromwell (brusquement).

De rien! Tais - toi; suis-moi.

Thurloë.

Dieu, que vous êtes pâle!

Dieu!

Cromwell (souriant amérement).

C'est de ce flambeau la lueur sépulcrale.

Viens, j'ai besoin de toi.

(Thurloë suit Cromwell et s'arrête en passant prés du lit de Rochester.)

Thurloë.

Voyez donc comme il dort!

Cromwell.

Oui, d'un sommeil profond et voisin de la mort.

(Ils sortent.)

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