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El nach Hause tragen:
r stürzte, Gott erbarm!

in des Todes offnen Arm.“

Die Bakelsche Beredtsamkeit h noch nicht gefangen, mbardirte lange Zeit Tünden auf den bangen, en Seelenhirten los,

zum Sprunge sich entschloß.

Nun war nur noch die Frage, wer

ortanz wagen sollte;

itten hin, sie stritten her,

nge Keiner wollte,
lich rasch der Pädagog
hinab ins Höfchen flog.
Er stürzte, salva venia,
en Berg von Dünger.
sich gar nicht unsanft da,
merzt' ihn nicht ein Finger;
I jest wie ein Felsenstück,
werer Freund ihm aufs Genic.

Nach Felsenfitte wich er auch
ar, troh Bakels Fluchen.
ste durch des Hügels Bauch
en Ausweg suchen.

tehen brachte Schmolken kaum
Jefundner Hebebaum.

Stockfinster wars, in Strömen schoß

jen von dem Dache,

der Hofthür lag ein Schloß;
ine schlimme Sache!
uchiles war nun ihr Bemühn,
mnibalen zu entfliehn.

Sie machten sich schon ganz bereit,

Jet Balet zu fingen,

midten nur, ihr Restchen Zeit
rechen hinzubringen.

afig wünscht, der wird erhört,
glich die Erfahrung lehrt.

Drum konnten auch die Herren bald

nes Obdachs freuen.
r des Thieres Aufenthalt,

loses Kinder scheuen.

Nun weiß wohl Jeder auf ein Haar,
Daß es das Haus der Schweine war.

23. Hurr! floh das wilde Rüsselvich
Durchs aufgemachte Pförtchen.
An seiner Statt bezogen sie
Sein warmes Lagerörtchen,
Umarmten sich wie Brüder fein,

Und sprachen Muth und Trost sich ein.

24. Bedent Er, Freund, was ist das Grab? Ein Thor zu bessern Zonen,

Wo ruhen wird der Bettelstab

Vertraut bei Kaiserkronen.

Dann bleibt Er nicht mehr Famulus,

Der die Agende tragen muß.“

25. „Ja, schön sagt der Lateiner so:

Si hora mortis ruit,

Tunc is fit Irus subito,

Qui modo Croesus fuit."

So sprachen sie die Nacht entlang,
Bis Morgenlicht ins Höfchen drang.

26. Jest knarrte plöhlich eine Thür.
Der braune Menschenfresser
Erschien mit rascher Mordbegier,
Und weste seine Messer.

,,Heraus, Ihr Schwarzen, frisch heraus!
Mit Eurem Leben ist es aus!"

27. Er griff hinein mit fester Hand, Um eine Sau zu holen;

Doch schnell, als hätt er sich verbrannt
An Bakels dicken Sohlen,

Fuhr er zurück, wie toll im Sinn,
Und schrie: „Der Teufel steckt darin!"

28. Den Leidensbrüdern ward nun so Des Irrthums Staar gestochen.

Ihr Hauswirth war nicht minder froh,
Als sie dem Stall entkrochen.

Das Abenteuer dieser Nacht

Ward jezt aus Herzensgrund belacht.

29. Beim Abschied schwor das Kleeblatt zwar,

Den Spaß nicht zu verrathen;

Doch bat ich jüngst den leckern Pfarr

Auf einen Wildbretsbraten:

Drob freute so sich sein Gemüth,
Daß er die Schnurre mir verrieth.

Johann Peter Hebel.

Aus den „Allemanischen Gedichten v. J. P. Hebel" 7. Aufl. Aar. 1838.

1. Die Mutter am Christabend.

Er schloft, er schloft. Do lit er, wie ne Grof!

lieben Engel, was i bitt,

ib und Lebe verwach mer nit, gunnis m'im Chind im Schlof! Verwachmer nit, verwachmer nit! Muetter goht mit stillem Tritt, Joht mit zartem Muetersinn, holt e Baum im Chämmerli d'inn!

& beutsche Lit., II.

3. Was henki Der denn dra?

Ne schöne Lebchueche-Ma,

ne Gizeli, ne Mummeli

und Bluemli wiiß und roth und gel, vom allerfinste Zuckermehl.

4. '8 isch gnueg, Du Muetterherz! Viel Sücß macht numme Schmerz. Gib's sparsam, wie der liebi Gott, nit all Tag helset er Zuckerbrod.

5. Jez Rümmechrüsliger her, die allerschönste, woni ha,

27

'8 isch nummen au kei Möseli dra. Wer het sie schöner, wer?

6. 's isch wohr, es isch e Pracht, was so en Depfel lacht;

und isch der Zuckerbeck e Ma, se mach er so ein, wenn er cha. Der lieb Gott het en gmacht.

7. Was hani echt no meh? Ne Fazenetli wiiß und roth, und das cis vo de schöne.

Chind vor bittere Thräne biwahr Di Gott, biwahr Di Gott! 8. Und was isch meh do inn?

ne Büechli, Chind, 's isch au no Di. I leg Der schöne Helgeli dri, und schöni Gibetli sin selber drin.

9. Jest chōnnti, traui, goh; es fehlt nit meh zum Guete Poz tuusig, no ne Ruethe! Do isch sie scho, do isch sie scho!

10. 's cha sy, fie freut Di nit, 's cha sy, sie haut Der 's Vüdeli wund; doch witt nit anderst, sen ischs Der gsund; 's mucß nit sy, wenn D' nit witt.

11. Und willschs nit anderst ha, in Gottis Name seig es drum! Doch Muetterlieb isch zart und frumm, fie windet rothe Bendeli dri, und macht e Letschli dra.

12. Jest wär er usstaffiert, und wie ne Maibaum ziert,

und wenn bis frücih der Tag verwacht, het 's Wienechtchindli Alles gmacht.

13. De nimmsch's und danksch mer's nit; Drum weisch nit, wer Ders git.

Doch machts Der numme ne frohe Mueth, und schmeckts der numme, sen ischs scho guet.

14. Bym Bluest, der Wächter rüeft scho Delfi! Wie doch d'Zit verrinnt, und wie me si vertieft,

wenn's Herz an näumis Nahrig findt!

15. Jez, bhütdi Gott der Her!

En anderi Cheri mehr!

Der heilig Christ isch hinecht cho,
het Chindes Fleisch und Bluet ag'no;
Wärsch au so brav, wie er!

II. Der Schreinergesell.

1. Mi Hamberch hätti g'lert, so so, la la; doch stoht mer 's Trinke gar viel besser a, as 's Schaffe, sel bikenni frei und frank; der Rucke bricht mer schier am Hobelbank.

2. Drum het mer d'Mueter mengmol prophezeit: „Du chunnsch ke Meister über wit und breit; Z'lezt hani's selber glaubt, und denkt: Ischs so, wie wirds mer echterst in der Frendi go?

3. Wie ischs mer gange? Numme z'gut! I ha in wenig Wuche siebe Meister gha. O Müctterli, wie falsch hesch prophezeit! I chömm kei Meister über, hesch mer gseit.

III. Der Winter.

1. Isch echt do obe Bauwele feil? Sie schütten eim e redli Theil in d' Gärten aben und ufs Hus; es schneit doch au, es isch e Gruus; und 's hangt no menge Wage voll am Himmel obe, merki wol.

2. Und wo ne Ma vo witem lauft, so het er vo der Bauwele gchauft; er treit sie uf der Achsle no, und uffem Hut, und lauft dervo. Was laufsch denn so, Du närsche Ma? Du wirsch sie doch nit gftohle ha?

3. Und Gärten ab, und Gärten uf, hen alli Scheie Chapli uf. Sie stöhn wie großi Here do; fie meine, 's heigs sust nicmes so. Der Nußbaum het doch au si Sach, und's Herehus und 's Chilchedach.

4. Und wo me luegt, isch Schnee und S me sieht kei Stroß und Fuß-Weg meh. Meng Somechörnlt, chlei und zart, Iit unterm Bode wohl verwahrt; und schnei's, so lang es schneie mag, es wartet uf si Ostertag.

5. Meng Summervögeli schöner Ant lit unterm Bode wohl verwahrt; es het kei Chumer und kei Chlag, und wartet uf si Ostertag;

und gangs au lang, er chunnt emol, und sieder schlofts, und 's isch em wohl.

6. Doch wenn im Frühling 's Schrit und d'Sunne-Wärmi abe dringt, Poh taufig, wacht's in jedem Grab, und streift fi Todte-Hemdli ab. Wo numme au ne Löchli isch, schlteft 's Leben use jung und frisch.

7. Do fliegt e hungerig Späßlt her! e Brösli Brod wär si Begehr. Es luegt ein so erbärmli a; 's hat sieder nechte nüt me gha. Gell, Bürstli, sell isch anderi Zit, wenn 's Chorn in alle Fuhre lit?

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IV. Sonntagsfrühe.

1. Der Samstig het zum Sunntig gseit: „Jez hant allt schlofe gleit; sie sin vom Schaffe her und hi gar fölli müed und schlöfrig gs, und 's gohtmer schier gar selber so, i cha fast uf kei Bei meh stoh."

2. So sett er, und wos Zwölfi schlacht, se finkt er aben in d'Mitternacht. Der Sunntig seit: „Iez ischs an mir." Gar still und heimli bschließt er d’Thür. Er düselet hinter de Sterne no, und cha schier gar nit obsi cho.

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>rum meint ers treu, und was i sag, en, wemme schlofa mag, nt, es seig no dunkel Nacht, Sunn am heitere Himmel lacht. ich er au so lisli cho,

ht er au so liebli do.

Bie gliseret uf Gras und Laub
rgenthau der Silberstaub!
ht e frische Mayeluft!
lesbluest und Schlecheduft!
amli sammle flink und frisch,
nit, aß 's Sunntig isch.
Bie pranget nit im Garteland
chibaum im Mayegwand,
eli und Tulipa,
neblueme nebe dra,
Ati Zinkle blau und wiiß,
at, me lucg ins Paradies!

Und 's isch so still und heimli do,
$ se rüethig und so froh!
tim Dorf kei Hüft und Hott;
te Tag, und dank Der Gott,
git gottlob e schöne Tag,
es, was me höre mag.

= Und 's Vögeli seit: „Frili to!
ufig, jo, do isch er scho!
igt jo i fi'm Himmelsglast

lueft und Laub in Hurst und Nast!” Distelzwiglt vorne dra Sunntigrödli au scho a. Ste lüte weger 's Zeiche scho, farrer, schint's, well zitli cho. brech mer eis Aurikli ab, chet mer der Staub nit drab, hüngeli, leg Di weidli a, esch derno ne Meie ha!

V. Das Spinnlein.

Nei lueget doch das Spinnli a, zarti Fäde zwirne cha!

Gratter, meinsch, chasch's au ne so? wirsch mers, traui, blibe lo. machts so subtil und so nett, tt nit, aßi's z’hasple hätt. Wo hets die fini Riste g'no, welem Meister hechle lo,

Meinsch, wemme 's wüßt, wol mengi Frau, sie wär so gscheit, und holti au!

Jez lueg mer, wie's si Fücßli sest,
und d'Ermel streift, und d'Finger neßt.

3. Es zieht e lange Faden us,
es spinnt e Bruck ans Nochbars Hus,
es baut e Landstroß in der Luft,
morn hangt sie scho voll Morgeduft;
es baut e Fußweg nebe dra,

's isch, aß e ehne dure cha.

4. Es spinnt und wandelt uf und ab,
Poz taufig, im Gallop und Trab!
Jez gohts ring um, was hesch, was gisch!
Sichsch, wie ne Ringli worden isch;
Jez schießt es zarte Fäden i,
Wirds öbe solle gwobe sy?

5. Es isch verstuunt, es haltet still,
es weiß nit recht, wo 's ane will.
's goht weger z'ruck, t sich's em a;
's muß näumis rechts vergesse ha.
Zwor denkt es, sell preffiert jo nit,
i halt mi numme uf dermit.

6. Es spinnt und webt, und het kei Nast, so glitchlig, me verluegt fi fast.

Und's Pfarrers Christoph het no gseit,
's felg jede Fade zeme glett.
Es mucß ein gueti Auge ha,
wers zehlen und erchenne cha.

7. Jez pust es fine Händli ab,
es stoht, und haut der Faden ab.
Jez fizt es in fi Summerhus,
und lucgt die lange Stroßen us.
Es seit: Me baut si halber z'tod,
doch freute ein au, wenns Hüsle ftoht."

8. In frete Lüfte wogts und schwankts, und an der liebe Sunne hangts; fie schint em frey dur d'Beinli dur, und 's isch em wohl. In Feld und Flur ficht 's Müdli tanze jung und feiß; 's denkt by nem selber: Hättt ets!"

9. Thierlt, wie hesch mi verzückt! Wie bisch so chlei, und doch so gschicht! Wer het Di au die Sache glehrt? Denk wol, der, wonis Alli nährt, mit milde Händen Alle git. Bis 'frieden! Er vergißt Di nít.

10. Do chunnt e Fliege, nei wie dumm! Sie rennt em schier gar 's Hüsli um. Sie schreit und winslet Weh und Ach! Du arme Chezer hesch Di Sach! Hesch keine Auge by Der g'ha? Was göhn Di üst Sachen a?

11. Lueg, 's Spinnli merkts enanderno,

es zuckt und springt und het sie scho.

Es denkt: „I ha viel Arbet g'ha,
jez mueßt au ne Brotis ha!"

I sags jo, der wo Alle git,
wenns Zit isch, er vergißt ein nit.

VI. Das Gewitter.

1. Der Vogel schwankt so tief und still, er weiß nit, woner ane will.

Es chunnt so schwarz, und chunnt so schwer, und in de Lüfte hangt e Meer

voll Dunst und Wetter. Los, wie's schallt am Blauen, und wie's wiederhallt.

2. In große Wirble fliegt der Staub zum Himmel uf mit Halm und Laub, und lueg mer dört sell Wülkli a! I ha ke große G'falle dra, lucg, wie mers usenander rupft, wie user eis, wenns Wulle zupft.

3. Se helfis Gott, und bhüctis Gott! Wie zuckts dur's 'wüldh so füürigroth, und 's chracht und test, es isch e Gruus, aß d'Fenster zitteren und 's Huus. Lueg 's Büebli in der Waglen a! Es schloft, und nimmt si nüt drum a.

4. Ste lüte 'Schlienge druf und druf, ie, und 's hört ebe doch nit uf. Sell bruucht me gar, wenns dundere soll und 's lutet eim no d'Ohre voll. O helfis Gott! Es ist e Schlag! Dört siehst im Baum, am Gartehag!

5. Lueg, s' Büebli schloft no alliwil und us dem Dundere machts nit viel. Es denkt: „Das ficht mi wenig a, er wird jo d'Auge binem ha." Es schnüfelct, es dreiht sie hott ufs ander Ochrlt. Oun ders Gott!

6. O, siehsch die helle Streife dört? Olos! hesch nit das Raßle g'hört? Es chunnt. Gott wellis gnädig sy! Göhnt weidli, hänket d'Läden i! 's ist wieder akurat wie fern. Guet Nacht, Du schöni Weizenern!

7. Es schettert uffem Chilchedach; und vorem Huus, wie gäutscht's im Bach und lost nit no - daß Gott erbarm!

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Jez simmer wieder Alli arm.
Zwor hemmer au scho gmeint, 's seig se,
und doch isch's wieder besser cho.

8. Lueg, 's Büebli schlofft no alliwil,
und us dem Hagle machts nit viel!
Es denkt: „Vom Briegge loßt's nit no,
er wird mi Theil scho übrig lo."
He jo, 's het au, so lang i's ha,
zu rechter Zit si Sächli gha.

9. gebis Gott e Chindersinn! 's isch große Trost und Sege drinn. Sie schlofe wohl und traue Gott, wenns Spieß und Nägel regne wott, und er macht au sie Sprüchli wohr mit finen Englen in der 'fohr.

10. We isch das Wetter ane cho? D'Sunn ftoht am heitern Himmel do. 's isch schter gar z'spot, doch grüeß Di Gott! „He,“ seit sie, „nei, 's isch vo nit z’spot, es ftoht no menge Halm im Bah' und menge Baum, und Depfel dra."

11. Poz tausig, 's Chind ist au verwacht. Lueg, was es für e Schnüfelt macht! Es lächelt, es weiß nüt dervo. Sichst, Friderli, wies ussieht do? Der Schelm het no si G'falle dra. Gang, richt em eis si Päppli a!

VII. Der Wegweiser,

1. Weisch, wo der Weg zum Mehlfaß isch, zum volle Faß? Im Mergeroth mit Pflueg und Charst dur's Weizefeld, bis Stern und Stern am Himmel sicht.

2. Me hackt, so lang der Tag eim hilft, me luegt nit um, und blibt nit sch; druf geht der Weg dur's Schüretenn der Chuchchi zu, do hemmers jo!

3. Weisch, wo der Weg zum Gulden ijch? Er geht de rothe Chrüßere no, und wer nit uffe Chrüher luegt, der wird zum Gulde schwerli cho.

4. Wo ist der Weg zur Sunntigfreud? Gang ohni Gfehr im Werchtig no dur d'Werkstatt und dur's Ackerfeld! der Sunntig wird scho selber cho.

5. Am Samstig isch er nümme wit. Was deckt er echt im Chörbli zu? Denk wohl e Pfundli Fleisch ins Gmücs, 's cha sy, ne Schöpli Wi derzu.

6. Weisch, wo der Weg in d'Armeth geht? Lucg numme, wo Taffere sin? Gang nit verby, 's isch gute Wi, 's find nagelneue Charte d'inn!

7. Im letste Wirthshus hangt e Sad, und wenn De furt gehst, henk en a! „Du alte Lump, wie stoht Der nit der Bettelsack so zierli a!“

8. Es isch e hölze Gschirli drinn, gib achtig druf, verlichr mer's nit, und wenn De zu me Wasser chunnsch und trinke magsch, se schöpf dermit!

9. Wo isch der Weg zu Fried und Cht, Der Weg zum guten Alter echt? Grad fürsi gohts in Mäßigkeit mit stillem Sinn in Pflicht und Recht.

10. Und wenn de amme Chrüßweg ftohjć, und nümme weisch, wo's ane goht, halt still, und frog Di Gwisse z'erst, 's cha Dütsch, Gottlob! und folg fi'm Roth. 11. Wo mag der Weg zum Chilchhof ss? Was frogsch no lang? Gang, wo De witt! Zum stille Grab im chüele Grund führt jede Weg, und 's fehlt si nit.

12. Doch wandle Du in Gottis Furcht! i roth Der, was i rothe cha. Sell Plähli het e gheimi Thür, und 's sin no Sachen ehne dra.

VIII. Das Gespenst an der Kand
Strasse,

1. 's git Gspenster, sell isch us und isch verba: Gang nummen in der Nacht vo Chander hei, und bring e Rusch! De trifsch e Pläzli a, und dört verirrsch. I set e Bücßli dra.

2. Vor Ziten isch nit wit vo fellem Plaß e Hüsli gsy; e Frau, e Chind, e Chah hen g'othiet drinn. Der Ma het vorem Zelt fi Lebe g'lo im Heltelinger Feld.

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Und wo sie hört: „Di Ma lit unterm Sand!" e gmeint, sie stoß der Chopf an d'Wand. It sie d'Pappe no vom Füür und blost,

im Chind, und seit: „Du bist mi Trost!"

Und 's wärs au gū. Doch schlicht e mol mi Chind
ren us, und d'Muetter sist und spinnt,
nt, 's seig in der Chuchcht, rüeft und geht,
t no just, wies uffem Fußweg steht.

Ind drüber lauft e Ma, voll Wi und Brenz,
der her and Ghind und überrennt's,
ne'm helfe will, sen ischs scho hi,

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e flösche Bueb ischs gsi.

rüftet fie ne Grab im tiefe Wald,

t ihr Ghind, und seit: „I folg Der bald!"
sie nieder, hüetets Grab und wacht,
li stirbt sie in der nünte Nacht.

Und so verwest der Lib in Luft und Wind;
& der Geist no dōrt, und hüetet's Chind,
ige Tags, de Trunkene zum Tort,
handrer Streß verbei an selbem Ort.

Und schwankt vo Chander her e trunkne Ma,
der Geist si'm Gang vo witem a,
tt en abwärts, seig er, wer er sei,
num tei Priis am Grab verbei.

hunt vom Weg, er trümmlet hüst und hott, ts: Bini echterst, woni sott?"

t und lost, und mauet öbbe d'Chat,

,'s chreihe Guhl an sellem Plaz.

Er geht druf dar, und über Steg und Bruck, sie eben all’wil witer z'ruck ; an er meint, er seig iez bald dehei, Let wieder vor der Weseret.

De wandle felli Stroß her nücchteri Lüt, dter Get: Ihr thient mi'm Büebli nüt!" führt si mit, er lost si ordeli

"

ten ihres Wegs. Verstöhntder mi?

IX. Der Bettler.

in alte Ma, en arme Ma, icht ich um e Wohlthat a. idli Brod ab Euem Tisch, Gue guete Willen isch, bur Gotte Wille!

Sturm und Wetter, arm und bloß, e dini uf der Stroß,

uf der Streß in Sturm und Wind en, arm, e Bettelchind. s went chräftig worde bi, *Gltere sin gstorbe gsi, mi denkt: Soldateted besser, weder Bettelbrod. in schwarzer Wetternacht Laudens Zelt und Fahne gwacht, bim Baschal Paoli serska Draguner gft, giechte hani, wie ne Ma, Bluet an Gurt und Sebel gha. iyor menger Batterie, (in zwanzig Schlachte git, ha mit Treu und Tapferfett Echwert und Ghugle 's Lebe treit. et hen sie mi mit lahmem Arm Elend gschidt. Daß Gott erbarm!

jo, tur Gottes Wille!"

,,Chumm, arme Ma!

I gun Der's, wienis selber ha. Und helf Der Gott us Diner Noth, und tröst' Di, bis es besser goht.“ „Vergelts der Herr, und dankder Gott, du zarter Engel wiiß und roth, und geb Der Gott e brave Ma! Was luegst mi so biwegli a? Hesch öbben au e Schaß im Zelt, mit Schwerdt und Roß im wite Feld? Biwahr Di Gott vor Weh und Leid, und geb Dim Schaß e sicher Gleit, und bring Der bald e gsunde Ma! 's got ziemli scharf vor Mantua.

's cha sy, i chōnnt Der Meldig ge. Was lucgsch mi a, und wirsch wie Schnee? Denkwol, i henk mi Bettelgwand

mi falsche graue Bart an d'Wand? Jez bschau mi recht, und chennsch mi no? Geb Gott, i seig Gottwilche do!"

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„Herr Jesis, der Friedli, mi Friedli isch do! Gottwilche, Gottwilche, wohl chenni Di no! Wohl het mi bigleitet Di liebligi Gstalt, uf duftige Matten, im schattige Wald. Wohl het Di bigleitet mi b'chümmeret Herz

dur Schwerdter und Chugle mit Hoffnig und Schmerz, und briegget und betet. Gott het mer willfahrt, und het mer mi Friedli und het mer en gspart. Wie chlopfts mer im Buese, wie bini so froh! O Muetter, chum weidli, mi Friedli isch do!"

X. Das Habermuss.

'S Habermuß wär fertig, se chömmet, Ihr Chinder und esset! Betet: Aller Augen und gent mer ordelt Achtig, aß nit eim am rüeßige Tüpfi s' Ermeli schwarz wird.

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5

Esset denn, und segnichs Gott, und wachset und trücihet! D' Haberchörnli hett der Aetti zwische de Fuhre gseiht mit flißiger Hand und abeg'eget im Frücihjohr. Aß es g'wachsen isch und zittig worde, für sel cha euen Aetti nüt, sel thuet der Vater im Himmel. Denket numme, Chinder, es schloft im mehlige Chörnli chlei und zart e Chiimli, das Chiimli thuetich ke Schnüfti, 10 nei, es schloft, und seit kei Wort, und ißt nit, und trinkt nit, bis es in de Fuhre lit, im ludere Bode.

15

Aber in de Fuhren und in der füechtige Wärmi wacht es heimli uf us fim verschwiegene Schlöfli. streckt die zarte Gliedli, und suget am saftige Chörnli, wie ne Muetterchind, 's isch Alles, aß es nit briegget, Siderie wirds größer, und heimli schöner und stärcher, und schlieft us de Windlen, es streckt e Würzeli abe, tiefer aben in Grund, und sucht si Nahrig une find't sie. Jo und 's stichts der Wunderviz, 's möcht nummen au 20 wisse,

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wie's denn witer oben isch. Gar heimli und furchtsem güggelet's zum Boden us Pos tausig. wie gfallts em! Uise lieber Hergott, er schickt en Engeli abe. Bringem e Tröpfli Thau, und sag em fründli Gottwilche!"

"

Und es trinkt, und 's schmecktem wohl, und 's streckt si gar 25 föut.

Sider strehlt si d'Sunnen, und wenn sie gwäschen und gstrehlt tsch,

chunt sie mit der Stridete füre hinter de Berge, wandlet ihre Weg hoch an der himmlische Landstroß,

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