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2. Ein schön Lied von einem Kitter aus Steiermark, genannt Trimunitas,·

und von eines Königs Tochter aus Dänemark,
genannt Flore debel.

Gedruckt zu Nürnberg. 1532.

(Siehe Adelungs Magazin. II. 2. S.51.)

Auch in Wolffs Proven altholländischer Volkslieder mit einem Anhang altdeutscher Volkslieder. Greiß 1832 befindet sich S. 175 ein Abdruc dieses Liedes, nach einem Nürnberger Druck o. I. durch Jobst Gurtnecht. Ueber diese Erzählung bei Bouterweck. IX. S. 318.

Dreicher Gott im höchsten Saal,
Hilf mir probiren Maß und Zahl,
Die Silben - Reimen zwingen,
Ich bitt dich wohn mir hülflich bei,
Denn das ist jetzt kein Fantasei,
Davon ich euch will singen:

Von einem Ritter aus Steiermark

Bon Adel hoch geboren,

Der war schön, stolz, jung und auch stark,

Er hatt kürzlich verloren,

Sein Vater durch des Todes Band,

Sein Land gab er eim Ritter ein, ritt selbst nach Dienst in

fremde Land.

Er kam gen Danmark an den Hof,

Als er von erst empfing den Tauf,
So that ihm allzeit lieben

Gerechtigkeit, Zucht, Scham und Ehr,
Göttliche Forcht und weise Lehr,
Darin that er sich üben.

Sein Vater an seim letzten End,

Hátt ihm vier Lehren geben,

Der Suhn verhieß ihm bei der Hånd,

Dieweil er hått sein Leben,

Wout' er ihm des gehorsam seyn;

Das hielt er ståt bis in sein Grab, des ward sein Lob und

Ehr mit klein.

Der ersten Lehr er treulich pflag,
Er hört ein Meß täglich all Tag,
Wo er das kunnt geschicken,
Daß ihn nit hindert Leibesnoth,
Darnach gab er sein täglich Brot,
Den Armen oft und dicke,

Das Dritt das ihm sein Vater rieth,
Er sollt kein Weibsbild schmähen,
Der Jungfrauschaft ihr Ehr behüth,
So wird dir Preis verjehen, (versprochen)

Das viert das ist die Priesterschaft,

Die sollst du allzeit ehren thun, dadurch so wirst du siegen:

haft.

Kein mannlich That schlug er nit ab,

Als ich von ihm gelesen hab,

So war er noch viel kühner,

Denn der Hektor von Troja was, (war)

Gar ofte so bewährt er das,

Darzu war er viel schöner,

Denn Salomo der König werth,

Kein Ritter lebt im Lande,

Der ihn mocht lehen (verwunden) auf sein Pferd,

Wer gen (gegen) ihm Helm aufbande,

Dem macht' er seinen Sattel leer,

In aller ritterlicher That, behielt er allzeit Preis und Ehr.

Der Künig hátt ein Tochter zart,

Kein schöner Mensch gesehen ward,
Ein Erb des Künigreiche,

Floredebel war sie genannt,

Die schön Helen' aus Griechenland,

Mocht' ihr gar kaum geleiche,

Die hätt den Ritter heimlich lieb,

Um sein ritterlich Wesen.

Ein Brief sie ihm gar heimlich schrieb,

Der stund also im lesen:

Trimunitas, edler Jüngling schon, (schön)

Ju Danmark mußt du werden König, soll ich und du das

Leben han.

Mein Herz das hat dich auserwählt,
Kein Mann auf Erd mir baß gefällt,
Schweig still zu diesen Dingen,

Ich hab meins Vaters Lieb' und Gunst
So kann ich noch wol soviel Kunst,
Daß ich's darzu will bringen,
Und daß man uns zusammen giebt,
Ist es deins Herzens Wille,
Verschreib mir es bei guter Zeit,
Ganz heimlich in der Stille.

Der Jüngling schrieb ihr wieder her,

- Wo das mit Willen möcht geseyn, kein Sach' auf Erd ihm

lieber wår.

Die Jungfrau legt sich an (in, auf) ein Bett,

Kein Wort sie fürbaß nit mehr redt,

Denn nur Schreien und Gelffen.

Der Künig war bétrübet sehr,

Nach Meistern schickt er nah und feer, (fern)
Wer seiner Tochter möcht helffen,

Dem wollt er geben großes Gut;

Da sie ihren Harm besahen,

Ihr Herz das brann (te) wie eine Glut,

Die Puls begunnt ihr (zu) schlahen.

Die Meister sprachen zu dem Künig:

Natürlich ist sie ja nit krank, beschauend selbst zu diesem

Ding.

Der Künig ging zu seim Kind behend,

Er sprach dein Augen zu mir wend

Und klag mir deinen Schmerzen.
Von Natur bist du ja nit krank,
It's Anfechtung oder Gedank
Das dir liegt in deim Herzen;

So Elag mir hie dein Ungefåll, (Unfall)

Bei meiner küniglichen Krone,
Es sey auf Erden was es wöll,
Ich will dir helfen schone.

Sie sprach: du hast an deinem Hof,

Ein edlen Ritter also klug, kein Nacht ohn' ihn ich nimmer

schlaf.

Wie wohl er mich nie hat berührt,
Wenn er mir nit zu Theile wird,
So will ich mich verwegen,

Ehr, Leib und Gut in dieser Noth,

Ich will mich geben in den Tod,

Der soll fürbaß mein pflegen.

Der Künig sprach ist das dein Ger (Begierde)

Steh auf, er muß dir werden,

Und wenn er nur ein Såuhirt wår,

Wiewohl es lebt auf Erden

Kein Ritter der ihm sey gelich, (gleich)

Er ist von gutem Stamm geborn, von Stadelburg aus

Desterich.

Der Künig sammelt seinen Rath,
Er sagt den Herren von der That,
Sie sprachen allesande: (allzusammen)
Weil Gott beschuf Himmel und Erd,
So lebt kein treuer Ritter werth
In teutsch und welschem Lande.
Er ist wohl werth, daß er die Kron,

Nach euch im Reich auftraget.

Sie schickten nach dem Jüngling schon, (schön)

Und nach der edlen Maget, (Magd)

Die zwei man da zusammen gab,

Es lebt kein Mensch im ganzen Land, es hått besonder

Freud darob.

Dem Künig sagt er groß Lob und Dank,

Er sprach: ich will mein Leben lang

Nach euern Gnaden streben.

Der Künig sprach: sie hat dich hold,

Für Kaiser, Künig, Fürsten und Gold,,
Dieweil du hast dein Leben

Sollst du fie das geniesses (n) lon, (lassen)
Darum will ich dich bitten.

So übergeb ich dir mein Kron,

Wenn mich hat hie bestritten

Der bitter Tod durch all sein Kraft,

Die Sach hast du zuwegen bracht, mit deiner frummen

Ritterschaft.

Die Hochzeit währt wol dreißig Tag,

Daß man nie solcher Freuden pflag

In keines Fürsten Lande.

Wer die zwei Menschen ane sach, (ansah)

Von Grund seins Herzens er verjach, (versicherte)

Weil die Welt wår gestanden,

Hått Gott auf Erd zwei Menschenbild,

So schön nie personieret.

Aus Frankreich kam ein Ritter mild,

Der ward gen Hof geführet,

Der schaut die Frau ganz inniglich;

Er sprach: kein Frau ihr gleichen mag, dann die Künigin

aus Frankreich.

Die ist die Schönest in der Welt,
Ihr Form und Bild er wohl erzählt,
Das einer gern noch möchte schauen.
Trimunitas nahm's in sein Dhr,
Da etlich Zeit vergangen war,
Er sprach zu seiner Frauen:

Man sagt was von dem schönsten Weib,

Das leb' unter der Sonnen,

Aus Frankreich der Künigin Leib,

Möllt ihr mir das vergönnen;

So will ich schauen ihr Figur,

Ich will euch gemalt bringen her die adeliche Kreatur.

Die Künigin sprach: was wår die Müh,

Ich will du bliebest bei mir hie,

Darum will ich dich bitten.

Die weite Reif wår gar umsust, (umsonst)

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