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Wolln lebendig Quellen haben,
Nach lauterem Wasser graben,
Damit sie uns erlaben,
Heimlich und offenbar,

Gott geb' ihn❜n viel guter Jahr.

Die frummen Rechtsgelehrten
Die greifen's tapfer an,
Daß die falschen Verkehrten,
Werden mit Schanden abstan.
Ihr Gesah und Menschengedichte,
Das wird bald gar vernichte,
Wir sind in nichts verpflichte.
Nur was Gott selbst that lehrn.
Zu dem sollen wir uns kehrn.

Huttenus halt sich feste,
Das hab' ich guten Bescheid,
Er wollt gern thuen das beste,
Der frummen Christenheit,
Thut sein Seel für uns sehen,

Acht nicht wer ihn thue lesen, (verlehen)

An Leib und Gut drum feßen, (zerfeyen)
Er halt fest unverzagt

Das Evangeli sagt.

Fürwahr ein guter Hirte,

Seht sein Seel für sein Schaf

Bei dem man Frummkeit (Frömmigkeit) spürte,

So er nit liegt im Schlaf.

Thuet sich der Schäflin fleißen,
Daß die Wölf sie nit zerreißen,
Verderben und zerbeißen;

Der Taglöhner der flücht, (flieht)
So er den Wolf nur sicht. (sicht)

Herr Gott laß dich erbarmen,
Der Christenheit Trübsal, ́·
́Kumm bald zu Hülf uns Armen
In diesem Jammerthel.

Deine Hirten thuen sich zweien, (vertheilen, entzweien)

Die Schäflin sich zerstreuen,

Thun uns den Weg recht zeigen

Durch recht verständig Leut,

Kehr ab der Gleißner Neid.

Dies Liedle thue ich singen,
Zu Lob einem Doktor werth,
Ich hoff ihm werd's gelingen,
Er ist groß Ehren werth.
Ulrich von Hutten ich sagen,
Thut Leib und Leben wagen,
Und thut ganz nit verzagen.
Got geb' ihm Glück und Sieg,
Daß er all Sach wohl schick.
Der Bösen Tuck

Der Frummen Glück.

2.

Im Ton wie man singt:,,Franz Sickinger das edel Blut, der hat gar viel der Landsknecht gut.“

Ulrich von Hutten das edel Blut

Macht so köstliche Bücher gut,

Die lassen sich wohl sehen,

Die gfallen den geistlichen Gleißnern nit wohl

Die Wahrheit muß ich jehen, (sagen)

ja jehen.

Als viel ich von sein Büchern hör,
Sie geben nur gut christenlich Lehr,
Sagen auch von Geits der Pfaffen,
Das gefällt den Phariseiern nit wohl,
Die wollten ihn gern strafen,

ja strafen.

Kortisanen brauchend auch bös Tück,
Doch gehnd ihr Anschlåg sehr zurück,

Das kann ich je wohl spüren,
Wo sie frumm Leut betrüben mögen,
Daran thun sie nit feiern,

ja feiern.

Großmächtiger Gott von Himmel gut,
Der Bösgeistlichen Uebermut,
Gleißner und Kortisanen,

Pfarr, Krieger treibend Bosheit viel
Der Teufel soll ihn'n lohnen,

ja lohnen.

Gottswort thuens nach ihren Muthwillen zwingen, Wöllen uns mit Gwalt zu schweigen dringen,

O weh der Narren und Blinden,

-Christus sprach untern Porten der Städt:

Mögt ihr mein Lehr verkünden,

ja fúnden.

Auch auf den Dächern, das ist wahr,
Gotts Wort verkünden offenbar,

Hat Christus selbst geschaffet,

Aber wer jezt von Gotts Wort sagt,
Wird von Gleißnern gestrafet,
ja gstrafet.

Gotts Wort soll frei seyn ungezwungen,
So hat man's auf die Kanzel drungen,
Als dorft man sust (sonst) nit sagen,

Wann wir Gotts Wort recht declariern,
Wölln die Gleißner verzagen,

ja zagen.

Wollt gern wer mir ein Urkund that,
Dann ich jetzt ein Weisen hått,
Kann's in der Geschrift nit finden,
Daß ich nit meinem Nächsten soll,
Gut christlich Lehr verkünden,

ja künden.

Das tröstlich Gottswort viel vermag,
Christus selbst sprach: was ich euch sag,
Sag' ich allen Menschen auf Erden.
Zeigt an, daß er nit haben will,
Daß es verschwiegen soll werden,

ja werden.

Das Wort Gotts halt' ich hoher Acht,
Dem widerstreben soll kein Macht,
Bei rechten Christenleuten.

Großmächtger Gott brauch dein Gewalt,
Hilf uns ritterlich streiten,

ja streiten.

Stark unsern Geist ohn' Unterlaß,
In uns mach deinen Glauben groß,
Das wir uns stark dran heben,
Daß wir von evangelscher Lehr,
In ewig Zeit nit streben,

ja streben.

Herr Ulrich ist ein redlich Mann,
Wollt Gott, daß ich sollt bei ihm stan

Gegen allen seinen Feinden.

Ich hoff zu Gott die Wahrheit werd,

Die Falschen überwinden,

ja winden.

Ulrich von Hutten biß (sey) wohlgemút,
Ich bitt, daß Gott dich halt' in Hut

Jeht und zu allen Zeiten.

Gott behůt' all christlich Lehrer gut

Wo sie gehnd oder reiten,

ja reiten.

Der Bösen Tüc

Der Frummen Glück.

13. Aus Adelungs Magazin für die deutsche Sprache.

1. Ein hübsch Lied von einem reichen Bauer, wie er den Orden an sich nahm.

Gedruckt zu Straßburg 1520.

(Siche Abelungs Magazin für die deutsche Sprache. 2 Bde. Leipzig 178284. II. 1. S. 152.

Ueber diese komische alte Ballade, fiche bei Bouterweck. IX. S. 320.

Es war einmal ein reicher Baur,
Dem ward allzeit sein Leben saur
Ihm sturben Weib und Kinde;
Er dacht' ihm um ein gute Pfründ
Und wo er die möcht finden.

Einsmals erdacht' er ihm ein Sinn, (Scherz, Einfall)

Er geing (ging) zu einem Kloster hin,

Zu den München that er laufen,

Um hundert Gulden thắt er ihm (sich)

Ein gute Pfründe kaufen.

Sie schnitten ihm ein Kutten an,

Recht wie ein Leyenbruder,

Bist du denn ein Biedermann

So nimm den Orden zu dir,

Des daucht' auch sich der Baur gemeit, (gemeid, froh) Da er die Kutten ane leit, (anlegt)

Er gleicht sich einem Pfaffen,

Er kehrt sich fürbas nit mehr dran,
Und was man hått zu schaffen.

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