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86.

Wohlauf, wohlauf Roß und Erat; (alles tretende Vieh, im Gegensatz zu Trift, alles getriebene Vieh)

daß uns heut der berat,

der uns all erschaffen hat!

87.

Wohlauf, wohlauf Herrn und Frauen,

lasset uns heut ein edlen Hirsch beschauen!

88.

Wohlauf, wohlauf Herrn und Frauen, Freien und Grafen, Ritter und Knecht und all gut Gesellen,

die heut mit mir gen Holz wellen!

89.

Wohlauf, wohlauf heut in des (Gottes) Namen, der beschuf den Wilden und den Zahmen!

90.

Wohlauf, wohlauf, wohlauf frisch und wohlgemuth, als der edel Hirsch thut!

91.

Wohlauf, wohlauf, wohlauf frisch und fröhlich, das stehet heut jågerlich!

92.

Wohlauf, wohlauf der Kellner und der Koch, und der Gadner (Haushalter) och!

So nun des Jågers Gesellen fürsuchen, anbinden, den Zeuch richten oder die Wart besehen, und Keller, Koch und Kúchenmeister das Essen bereitet haben, soll er Herrn und Frauen mitsamt ihren Rittern und Knechten also aufwecken:

93.

Wohlauf, wohlauf, wohlauf Herrn und Frauen,
laßt uns heut einen edlen Hirsch beschauen!

94.

Wohlauf, wohlauf, wohlauf der Fürst und die Fürstin samt ihrem Hofgefind!

95.

Wohlauf, wohlauf, wohlauf Herrn und Frauen, Freien und Grafen,

Ritter und Knecht und alle Gesellen,

die heut mit mir gen Holz wöllen!

Dann soll sich der Jåger weiters jägerlich hören lassen und mit seinem Leithund also reden:

96.

Gesell, Gesell was heut Gott well,
hin, traut guter Gesellmann, hin hin!

97.

Gesell, Gesell, wohl hin mit Lust und Freuden
Herrn und Frauen zu lieb, auch uns beiden!

98.

Wohl hin, wohl hin, traut guter Gesellmann hin, hin hin! wohlan, wohlan hin gen Holz,

da schleicht (geht) heut manch edel Hirsch stolz!

Zeucht er nun hinaus auf den Versuch, so soll er mit seinen Hunden also jågerlich reden:

99.

Gesell, Gesell hinwieder, laß sehen

hinfür lieber Gesell, etwa heut sehen,

ob dir etwas Guts von dem edlen Hirsch well beschehen!

Hinfür lieber Gesellmann,

100.

über da, sollte der edle Hirsch über dies Lichtgång (Stellen

im Wald, wo das Holz dünn steht) gern her schleichen, wie es vor oft hat gethan seins Gleichen!

101.

Hinfür lieber Gesellmann, hinfür,

hinfür lieber der Weid nach,

dieser Zeit Jahrs sollte der edel Hirsch gern her gan,

als des edeln Hirsch Vater vor, oft und dick, auch hat ge

than!

102.

Hinfür, hinfür, lieber Gesellmann
hin hin, laß sehen!

103.

Hinwider, lieber Gesell, laß sehen

ob_dir_etwas Guts von dem edlen Hirsch noch wölle besches

hen!

104.

Dem Gehürn zu, (dem Blasen der Hörner nach) lieber lieber Gesell, der Weid noch,

dieser Zeit Jahrs sollt der edel Hirsch etwa doher kommen, als du mir vor oft und dick auch hast vernommen,

hin hin, lieber Gesell, laß sehen!

So nun der Jáger aus dem Versuch herzeucht, und die Hirsche abgericht hat, soll ihn der Jågerknecht also fragen:

Fr. Sag mir Waidmann,

105.

was hat der edel Hirsch heut zu Feld than? Ant. Zu Feld, zu Feld,

da hat der edel Hirsch heut geweid - zelt (für zeltet).

106.

Fr. Sag mir Waidmann, sag mir Waidmann,
wie viel hat der Hirsch heut Widergång gethan?

Ant. Sechs oder sieben, sechs oder sieben

hat der edel Hirsch heut Widergång getrieben.

107.

Fr. Sag mir Waidmann, sag mir Waidmann, wo hast du den edlen Hirsch heut gelan?

Unt. Ich hab' ihm ein Schmelen (Halm, Binsen) bunden (vermuthlich binden sie die Jåger an, um eine Spur von dem Wild zu bekommen.)

will's Gott, ich hab' ihn bald funden!

So nun der Jäger wieder der Fahrt zu gehen will und der Herr mit ihm gen Holz, soll er mit seinem Hunde also jågerlich reden:

108.

Kehre herzu, kehre herzu,

wollst dem edlen Hirsch heut leid thun!

109.

Wohlan, wohlan, wohlan, hin zu der Fahrt,
die der edle Hirsch heut selbst that!

110.

Wohlan, wohlan, hin zu der Spur,

wart, wo schleicht der edel Hirsch heut selbst fur!

111.

Wohlan, wohlan, hin zu jener Buchen
wollen wir den edlen Hirsch heut thun suchen!

112.

Wohlan, wohlan, hin zu jener Eichen,

wart, wo findest du heut des edlen Hirsches Zeichen!

113.

Wohlan, wohlan, hin zu jener Linden,

da wollen wir den edlen Hirsch heut finden!

114.

Wohlan, wohlan hin zu jenem Dom
da findest du den edlen Hirsch stohn!

So der Jåger noch zu der Fahrt oder Vert kommt, die er verbrochen oder abgerichtet hat, soll er mit seinem Hunde jågerlich also reden :

115.

Fornahin, fornahin, fornahin, liebes Geselligen
fornahin, fornahin, trauter Hund, fornahin!

116.

Fornahin, fornahin, daß dir wohl geschehe
und mir nimmer leid werde.

117.

Fornahin, fornahin, traut guter Gesellmann,
hinwider laß sehen.

So der Hund verfaht, (verfångt, sich außer Athem läuft) soll der Jåger mit ihm also reden:

118.

Schone, lieber Hund, schone

was da gewesen, lieber Hund?
was da gewesen?

119.

Was wittert dich an, traut guter Hund:

was wittert dich an?

was wittert dich an, traut guter Gesell schon?

wornach Gesell, wornach? (Vergl. mit No. 1. und 40.)

Und so der Jåger wieder bei der Verten ist, die er verbrochen und abgericht hat, so soll er darnach also schreien; und nach dem ersten Waidspruch so er thut, so soll er zweimal blasen und darnach die andern Waidsprüche schreien, wie folgt:

120.

Da kommt der edle Hirsch hieher,

Hieher Knecht, da kommt der edel Hirsch her.

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