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Und einen guten Morgen,
Du reitest in großen Sorgen.

Hammen gieb dich gewillig darein,
Deren von Ulm mußt du Gefangner seyn;
Wolltest mir mein Hütlin rucken,
Das dein will ich dir rucken.

Peter, soll es nit anders seyn,

So bitt' ich dich durch den Adel mein,
Zeuch aus dein scharfen Degen,

Nimm mir mein edles Leben.

Hammen, das thun ich nit,

Dein edles Leben nimm ich dir nit,
Ich will dich weder hauen noch stechen,
Die von Ulm müssen mich råchen.

Sie bunden ihm Hånd, sie bunden ihm Füß,

Und wurfen ihn auf ein hohes Roß,

Und eilten mit ihm sehre,

Sie forchten viel Landsherren.

Dem Fräulein von Desterreich kam die Mähr, Wie Hammen zu Ulm gefangen låg,

Es wollt nit långer beiten, (warten)

Gen Ulm wollt sie bald reiten.

Da sie gen Ulm inne reit,

Der Burgemeister ihr entgegen schreit:

Nach adelichen Sitten

Bend (werdt) ihr für Hammen von Reystett bitten.

Das Fräulein auf das Rathhaus trat,

Der Bürgemeister neben sie saß,
Ihr seyd mein genådigen Herren,

Das Fräulein follet ihr ehren.

Dem Fräulein ward all ihr Bitt verziehen, Es blieb der ganze Rath verschwiegen.

Das Urtheil ward gegeben,.

Hammen war weger (besser) todt als am Leben.

Das Fräulein auf den Thurme trat:

Ach Hammen Gott geb dir ein guten Lag
Und einen guten Morgen,

Du leist in großen Sorgen.

Hammen gieb dich gewillig darein,
Es gat dir an das junge Leben dein,
Ich bin für den Rath getreten,
Und hab für dich gebeten.

Genaden mir Frau von Oesterreich,
Dir werde Gott vom Himmelreich,
Bewahr euch euer Ehre,

Euch und anderen Fräulein mehre.

Ach werthe Frau von Oesterreich Ich bitt' euch also fleißigleich,

Betet für mich, daß man mich laß einmauren, So will ich schliessen, mein Leben dann so saure.

Das Fräulein die Red für die Herren bracht, Das Fräulein ward von ihnen veracht, Kein Gnad mocht sie erwerben:

Jungherr Hammen muß sterben.

Da man Hammen uß dem Thurme führt,
Man leit ihm an ein grauen Rock,
Man zog ihm uß sein Schuhe,
Seine Sünd thåten ihm sehr reuen.

Da Hammen für's Herren Marterbild kam,
Nun höret zu was Hammen sprach,
Er fiel nieder auf seine Knie,

Er bat die Gmein, daß man ihm verziehe.

Meister laß mir wohl der Weil,

Meister mich nit übereil,

Ich will euch ritterlichen halten,
Den werthen Gott lasset walten!

Da man Hammen sein Haupt abschlug,. Bald man ihn zu einer Boren (Bahre) trug, Man leit ihn dahin mit Fleiße

In zwei Leilachen, waren weiße.

Man leit ihn auf ein hangenden Wagen, Man that ihn zu sein dreien Schwestern tragen, Durch einen grünen Walde,

Zu seinen dreien Schwestern balde.

Die jüngste Schwester das vernahm, Daß ihrer todter Bruder kam,

In einer kurzen Stunden,

Dreimal war ihr geschwunden.

,,Ihr Herrn von Ulm wie ist euch so jach, Förchtet ihr nit noch ein größere Schmach, Die euch daraus möcht kummen,

Ueber euch und eure Frummen."'

,,Ihr Herrn wisset was das bedeut,
Das Kindlein in der Wiegen leit,
Das noch kein Wort kann sprechen,
Sein'n Vater den muß es råchen.

25. Das Lied vom Buchsbaum und vom Felbinger. Sonst Felber, der Ulmbau m.

Altes fliegendes Blatt, gedruckt zu Augsburg durch Christoph Gastel. Ohne Jahrzahl.

(Siehe Bragur VIII. S. 194.)

(Mit kleinen Abänderungen und dem Zusaße einer 5. Zeile zu jeder Strophe auch im Wunderhorn II. S.34. nach einem alten Blatte bei Jakob Fröhlich zu Straßburg.

Nun wollt ihr hören neue Mähr
Vom Buchsbaum und vom Felbinger,
Sie zogen mit einander über Feld
Und kriegten mit einander.

Der Buchsbaum sprach: Bin ich so kühn,
Ich bleibe den Summer und Winter grün,
Das thust du leider, Felbinger, nit,
Du verlierst dein beste Zweige.

Der Felbinger sprach: Bin ich so fein,
Aus mir macht man die langen Zaun,
Wohl um das Koren und um den Wein
Davon wir uns ernähren.

Der Buchsbaum sprach: Bin ich so fein,
Aus mir macht man die Kränzelein,
Mich trägt manche schöne Jungfrau

Mit Freuden zu dem Tanze.

Der Felbinger spricht: Bin ich so fein,
Aus mir macht man die Mülderlein,

Mich trägt manche schöne Jungfrau

Den Mezgern zu dem Banke.

Der Buchsbaum sprach: Bin ich so sein,

Aus mir macht man die Löffelein,

Mit Silber und mit rothem Gold beschlagen,
Thut mich für die Gåsten tragen.

Der Felbinger sprach: Bin ich so fein,
Aus mir macht man die Fässelein,
In mich thut man die besten Wein,
Rheinfall und Malvasiere.

Der Buchsbaum sprach: Bin ich so fein,
Aus mir macht man die Becherlein,
Aus mir trinkt manche schöne Jungfrau,
Mit ihrem rothen, Munde.

Der Felbinger sprach: Bin ich so fein,
Aus mir macht man die Sättelein,
Auf mir reit mancher guter Gesell,
Wohl durch den grünen Walde.

Der Buchsbaum sprach: Bin ich so fein,
Aus mir macht man die Pfeiffelein,
Mich pfeift mancher guter Gesell,
Im Feld wohl in den Kriegen.

Der Felbinger sprach: Bin ich so drat,
Ich steh dort mitten in der Matt,
Und halt ob einem Brúnnlein kalt,
Daraus zwei Herz Lieb trinken.

Der Buchsbaum sprach: Bist du so gerecht, So bist Du mein Herr, und ich dein Knecht, Der Sach gieb' ich dir alles Recht,

Das Spiel hast du gewonnen.

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