5. Soldatenglück. Fliegendes Blatt. (Siche, Wunderhorn II. S. 24.) Frisch auf in's weite Feld! Der König trägt die Kron', Ein' adeliche Dam, Die schläft bei ein❜m Soldaten, Es klingt ihr in den Ohren Aus ritterlichem Stamm. Soldat, du edles Blut, Wem's glückt, der konımt davon. (Am Schluß des alten romantischen Gedichts,,Heinrich der Löwe" S. 313. d. B. ist nachträglich hinzuzufügen:,,Man vergleiche hier. mit die neueste Bearbeitung des nåmlichen Gegenstandes von Julius Mosen im deutscheu Musenalmanach für 1834. S. 341–350.) 6. Der Weberläufer. Mündlich. (Siche, Wunderhorn, II. S. 21.) In den Garten wollen wir gehen, Wir haben gar öfters beisammen gesessen, Hört ihr nicht den Jåger blasen, In dem Wald auf grünem Rasen? Den Jåger mit dem grünen Hut, Der meinen Schaß verführen thut? Hört ihr nicht den Trompeter blasen, 7. Einquartirung. (Siche, Wunderhorn, II. S.22.) Jackele, guck zum Fenster n'aus, Moin i hór' ain Drommen Annele gang (geh) beschleuiß das Haus, Glaub Soldaten kommen, Sind gau g'wiß Husaren, Lueg (schau) ob's kannst erfahren, Noin sie sind nit so anthaun (angethan) Poh i waiß und kenn sie schaun. (schon). Ei pfui Teuffen, wie sehens drein: Was haunds (habens) auf den Rucken? Bårt haunds wie die Igel, Helf is (uns) Gott! mein lieber Mann. Was kommen denn dort für Ruf? Weib was denkst, loß mi ungkeit, Weiß schau. was es sind für Leut, Kunnt'n mi haue zu schande, Ei so schlag der Plunder drein, Marrei gang und hoi (hol’) du Wein; Thu fein tapfer tennå, Los (laß) Kraut nit verbrennȧ, Schnid a fälle dürre Speck, Gost (gehst) dahår wie oine Schneck. Weib I gang gau über Feld, Wenn sie wölle hau no Geld, Und dem Wirth bleib's schulde, 8. Die Marketenderin. Mündlich. (Siche, Wunderhorn, II. S. 28.) Es hat sich ein Mädchen in'n Fähndrich verliebt, Der Lambur die Trummel im Wirbel schon rührt, Bald haben wir kein Brot, bald haben wir kein Geld, du wunderschön Mädel! so geht es im Feld, Und wenn der Feind kommt und bringet uns um, Bleib bei der Armee und halt dich fein frumm. 9. Abschied für immer. Mündlich. (Siehe, Wunderhorn, II. S. 31.) ,,Heute marschieren wir, Morgen marschieren wir, Zu dem hohen Thor hinaus, En du wacker schwarzbraun Mägdlein, ,,,,Reist du schon fort? Reist du denn schon fort von hier? Kommst du niemals wieder heim? Und wenn du kommst in ein fremdes Ländchen, Liebster Schat vergiß nicht mein."" ,,Trink du ein Gläschen Wein, Zur Gesundheit mein und dein, Kauf mir einen Strauß am Hut, Nimm mein Tüchlein in die Tasch, Deine Thrånlein mit abwasch." Es kommt die Lerche, Es kommt der Storch, Es kommt die Sonne an's Firmament. In das Kloster will ich gehn, Weil ich mein Schäßchen nicht mehr thu sehn, ,,,,Dorten sind zwei Turteltäubchen, ,,,,Sißen auf dem dürren Ast, ,,,,Wo sich zwei Verlichte scheiden, ,,,,Da verwelket Laub und Gras, ,,,,Was batt mich (hilft mir) ein schöner Garten, Wenn ich nichts darinnen hab, Was batt mich die schönste Rose, ...,Wenn ich sie nicht brechen soll, ...Was batt mich ein jung frisch Leben, ,,,,Kann ich's nicht der Lieb' ergeben?"" |