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Trauft es doch 'Bom Dele noch,

Welches Jesus lassen fliessen,
Als er leiden müssen.

Geruch des Lebens!

Der uns nicht vergebens
Unser Herz erquickt;
Dieses Delblatt kühlet
Daß man Lindrung fühlet;

Wenn das Kreuze drückt.
Es giebt Kraft
und Lebenssaft,

Wenn es wohl wird aufgebunden,

Heilt es alle Wunden.

Bote von dem Himmel, Dringe durch's Getümmel, Dieser eitlen Welt; und mach' eine Stille, Daß ein Herz, ein Wille, uns zusammen hålt. Laß das Blatt,

Das dein Mund hat,

Unser aller Lippen rühren,
Deine Stimme führen.

Macht die Feuerschlange,
Uns gleich angst und bange,
hat sie doch nicht Macht,
Unsern Leib zu tödten
Jest in Kriegesnöthen,

Weil ja Jesus wacht.

Jesus schüßt,

Wenn's kracht und blist,

Jesus will die Seinen decken,

Wenn Kanonen schrecken.

Nun du Himmelstaube,

Unser aller Glaube
Nimmt dich zu uns ein:

Wohnest du bei keinen,
Als nur bei den Reinen,
Ach so mach' uns rein.
Laubenart

Bringt Himmelfahrt,

Bring' uns den lieben Frieden
Von dem Sternen - Hügel.

2. Husarenbraut.

Fliegendes Blatt.

(Siche, Wunderhorn, I. S. 188.)

Wir Preußisch Husaren, wann kriegen wir Geld? Wir müssen marschiren in's weite Feld,

Wir müssen marschiren dem Feind entgegen,
Damit wir ihm heute den Paß noch verlegen.

Wir haben ein Glöcklein, das lautet so hell,
Das ist überzogen mit gelbem Fell,
Und wenn ich das Glöcklein nur låuten gehört,
So heißt es: Husaren, auf euere Pferd!

Wir haben ein Bråutlein uns auserwählt,
Das lebet und schwebet in's weite Feld,
Das Bråutlein, das wird die Standarte genannt,
Das ist uns Husaren sehr wohl bekannt.

Und als dann die Schlacht vorüber war, Da einer den andern wohl sterben sah! Schrie einer zum andern: Uch! Jammer, Angst und Mein lieber Kamerad ist geblieben todt.

Das Glöcklein es klinget nicht eben so hell, Denn ihm ist zerschossen sein gelbliches Fell, Das silberne Bråutlein ist uns doch geblieben, Es thuet uns winken, was hilft das Betrüben,

Wer sich in Preußischen Dienst will begeben, Der muß sich sein Lebtag kein Weibchen nicht nehmen: Er muß sich nicht fürchten vor Hagel und Wind, Beständig verbleiben und bleiben geschwind.

3. Die Prager Schlacht.

Fliegendes Blatt.

(Siche, Wunderhorn I. S. 237. und Wolffs Volkel. S. 741.)

Als die Preussen marschirten vor Prag,

Vor Prag, die schöne Stadt.

Sie haben ein Lager geschlagen,

Mit Pulver und mit Blei ward's betragen,
Kanonen wurden drauf geführt,

Schwerin hat sie da kommandirt.

Drauf rückte Prinz Heinrich heran,

Wohl mit achtzig tausend Mann:

,,Meine ganze Armee wollt' ich drum geben,

,,Wenn mein Schwerin noch wär' am Leben!"

D, ist das nicht eine große Noth,

Schwerin ist geschossen todt!

Drauf schickten sie einen Trompeter hinein:

Ob sie Prag wollten geben ein?
Oder, ob sie's sollten einschießen ?
Die Bürger ließen sich's nicht verdrießen,
Sie wollten die Stadt nicht geben ein,
Es sollte und müßte geschossen seyn.

Wer hat dies Liedlein denn erdacht?
Es haben's drei Husaren gemacht,
Unter Seydlig sind sie gewesen,
Sind auch bei Prag selbst mitgewesen :
Viktoria, Viktoria, Viktoria,
König von Preußen ist schon da!

4. Das Lustlager.

Mündlich.

(Siehe, Wunderhorn II. S. 25.)

Reiter.

Hór Bauer, was ich sage,
Das Quartier und das ist aus,
Wenn du'n Trompeter hörst blasen,
So komm' und weck mich auf.

Und sattle mir mein Pferdchen
Und leg zur Hand mein Schwerdt,
Den Mantel thu drauf binden,
Daß ich bald fertig werd.

Mädchen.

Wer stehet draußen vor meinem Fenster, Wer steht draußen vor meiner Thür? Ist es der Schönste, der Angenehmste, Der noch heute will von hier?

Reiter.

Jungfrau, ich bitt fie ganz unterthänig, Ach eröffnen sie mir die Thür, Dieweil nunmehr die Zeit verflossen, Und ich abscheiden muß von hier.

Mådchen.

Mein Vater liegt im obern Zimmer,
In sein Schlaffåmmerlein ruhet er,
Er hat ein Brieflein in seiner Tasche,
Die Antwort steht geschrieben darin.

Reiter.

Trübe Wolken an dem Himmel, Tausend Seufzer schick ich zu dir, Dieweil ich muß fort an einen andern Ort, Lebe wohl zu tausend guter Nacht.

Mädchen.

Ich trage Ketten mein ganzes Leben; Wer mich kann retten aus meiner Qual, Dem will ich zeigen, daß ich sein eigen Und ihm getreu will seyn bis an mein Grab.

Reiter.

Sterbe nicht mein Kind, das bitt' ich dich, Sonst ist verloren all mein Freud',

Alle Berge und Thåler zusammenfallen,
Eh' ich dir mein Kind untreu will seyn.

Der Tag kommt hergeschlichen,
Die Sonne blickt herfür,
Nachdem die Nacht verstrichen,
Der Bauer tritt an die Thür.

Bauer.

Sie blasen wacker drauf,
Herr mein Soldat, steh' auf!
Das Pferd ist schon gesattelt,
Der Mantel gebunden drauf.

Das Pferdchen muß ihn tragen
Wohl vor das hohe hohe Haus,
Mit ihren schwarzen Augen
Schaut Liebchen zum Fenster 'naus.

Was that er ihr zu Ehren?
Schoß Pulver in die Luft,

Daß man den Knall that hören,
Wie ein Pistole pufft.

Reiter.

Hör Pferdchen, was ich sage,

Hör Pferdchen, was ich sag',

Heut Nacht mußt du mich tragen,
Zurück vor Liebchens Thür.

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