Trauft es doch 'Bom Dele noch, Welches Jesus lassen fliessen, Geruch des Lebens! Der uns nicht vergebens Wenn das Kreuze drückt. Wenn es wohl wird aufgebunden, Heilt es alle Wunden. Bote von dem Himmel, Dringe durch's Getümmel, Dieser eitlen Welt; und mach' eine Stille, Daß ein Herz, ein Wille, uns zusammen hålt. Laß das Blatt, Das dein Mund hat, Unser aller Lippen rühren, Macht die Feuerschlange, Weil ja Jesus wacht. Jesus schüßt, Wenn's kracht und blist, Jesus will die Seinen decken, Wenn Kanonen schrecken. Nun du Himmelstaube, Unser aller Glaube Wohnest du bei keinen, Bringt Himmelfahrt, Bring' uns den lieben Frieden 2. Husarenbraut. Fliegendes Blatt. (Siche, Wunderhorn, I. S. 188.) Wir Preußisch Husaren, wann kriegen wir Geld? Wir müssen marschiren in's weite Feld, Wir müssen marschiren dem Feind entgegen, Wir haben ein Glöcklein, das lautet so hell, Wir haben ein Bråutlein uns auserwählt, Und als dann die Schlacht vorüber war, Da einer den andern wohl sterben sah! Schrie einer zum andern: Uch! Jammer, Angst und Mein lieber Kamerad ist geblieben todt. Das Glöcklein es klinget nicht eben so hell, Denn ihm ist zerschossen sein gelbliches Fell, Das silberne Bråutlein ist uns doch geblieben, Es thuet uns winken, was hilft das Betrüben, Wer sich in Preußischen Dienst will begeben, Der muß sich sein Lebtag kein Weibchen nicht nehmen: Er muß sich nicht fürchten vor Hagel und Wind, Beständig verbleiben und bleiben geschwind. 3. Die Prager Schlacht. Fliegendes Blatt. (Siche, Wunderhorn I. S. 237. und Wolffs Volkel. S. 741.) Als die Preussen marschirten vor Prag, Vor Prag, die schöne Stadt. Sie haben ein Lager geschlagen, Mit Pulver und mit Blei ward's betragen, Schwerin hat sie da kommandirt. Drauf rückte Prinz Heinrich heran, Wohl mit achtzig tausend Mann: ,,Meine ganze Armee wollt' ich drum geben, ,,Wenn mein Schwerin noch wär' am Leben!" D, ist das nicht eine große Noth, Schwerin ist geschossen todt! Drauf schickten sie einen Trompeter hinein: Ob sie Prag wollten geben ein? Wer hat dies Liedlein denn erdacht? 4. Das Lustlager. Mündlich. (Siehe, Wunderhorn II. S. 25.) Reiter. Hór Bauer, was ich sage, Und sattle mir mein Pferdchen Mädchen. Wer stehet draußen vor meinem Fenster, Wer steht draußen vor meiner Thür? Ist es der Schönste, der Angenehmste, Der noch heute will von hier? Reiter. Jungfrau, ich bitt fie ganz unterthänig, Ach eröffnen sie mir die Thür, Dieweil nunmehr die Zeit verflossen, Und ich abscheiden muß von hier. Mådchen. Mein Vater liegt im obern Zimmer, Reiter. Trübe Wolken an dem Himmel, Tausend Seufzer schick ich zu dir, Dieweil ich muß fort an einen andern Ort, Lebe wohl zu tausend guter Nacht. Mädchen. Ich trage Ketten mein ganzes Leben; Wer mich kann retten aus meiner Qual, Dem will ich zeigen, daß ich sein eigen Und ihm getreu will seyn bis an mein Grab. Reiter. Sterbe nicht mein Kind, das bitt' ich dich, Sonst ist verloren all mein Freud', Alle Berge und Thåler zusammenfallen, Der Tag kommt hergeschlichen, Bauer. Sie blasen wacker drauf, Das Pferdchen muß ihn tragen Was that er ihr zu Ehren? Daß man den Knall that hören, Reiter. Hör Pferdchen, was ich sage, Hör Pferdchen, was ich sag', Heut Nacht mußt du mich tragen, |