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Wenn Fug und Ursach ist zu brechen,
Wenn Feind nicht Freund mehr bleiben kann,
Da muß man nur vom Sehen sprechen,
Da zeigt das Herze seinen Mann.

Laß die von ihren Kräften sagen, Die schwach und bloß von Tugend sind Mit Troßen wird man Keinen jagen, Ein Sinn von Ehren der gewinnt. Wie groß und stark der Feind sich mache, Wie hoch er schwinge Muth und Schwerdt, So glaube doch, die gute Sache Ist hundert tausend Köpfe werth.

Der muß nicht eben allzeit siegen,
Bei dem der Köpfe Menge steht,
Der pfleget mehr den Preis zu kriegen,
Dem Billigkeit zu Herzen geht,
Und der mit redlichem Gewissen
Für Gott und für das Vaterland,
Für Gott, der ihn es läßt genießen,
3u fechten geht mit strenger Hand.

So vieler Städte schwache Sinnen,
So vieler Herzen Wankelmuth,
Die List, der Abfall, das Beginnen
Sind freilich wohl nicht allzu gut.
Doch Obst, so bald von Bäumen gehet,
Das taugt gemeiniglich nicht viel.
Ich denke, was im Liede stehet:
Laß fahren, was nicht bleiben will.

Was kann der stolze Feind dir rauben
Dein Haab und Gut bleibt doch allhier.
Geh aber Du ihm auf die Hauben,
Und brich ihm seinen Hals dafür.
Auf, auf, ihr Brüder! In Quartieren
Bekriegt man mehrmals nur den Wein;

Des Feindes Blut im Siege führen,
Dies wird die beste Beute seyn.

M. Opis von Boberfeld.

geb. 1597. gest. 1639.

NB. Die fälschlichen Lesarten: Bienen, für Keinen, in der zweiten Strophe, und: fingen und bringen, für fiegen und kriegen, in der dritten Strophe des Originals, find durchaus Druckfehler.

10. Kriegslied des Glaubens.

(Siche, Wunderliche und wahrhafftige Gesichte Philanders von Sit. tewald. 2 Theile, Straßburg 1650. II. S. 690.)

Gott ist der Christen Hülf' und Macht,

Ein feste Citadelle,

Er wacht und schildert Tag und Nacht
Thut Rond' und Sentinelle.

Jesus, ist das Wort,

Brustwehr, Weg und Port
Der rechte Korporal,
Hauptmann und General
Quartier und Korps de Garde.

Mit unsrer Wacht ist nichts gethan,

Es ist bald übersehen,

Denn wer's mit Menschen fanget an
Um den ist's leicht geschehen.
Oftmals Glauben bricht

Ein Freund; drum wer nicht
Auf Gott traut ganz allein,
Muß stets in Sorgen seyn
Um Leib, Gut, Ehr' und Leben.

Oft der, der uns verfechten soll,

Kennt weder Wehr noch Waffen:

Liegt auf der Haut, ist blind und voll,
Thut seine Rond verschlafen.
Doch, Gott ist nicht weit
Bon uns selber Zeit,

Und so wir bleiben frumm,
Ihn kindlich bitten drum
Die Engel uns bewachen.

Und seh der Feind noch eins so saur
Als wollt er uns verschlingen,
Und káme schon bis auf die Maur
Soll's ihm doch nicht gelingen:
Gott, der mit uns ist,
Entdeckt seine List,
Und in ei'm Augenblick
Stößt ihn hinab zurück,

Daß er mit Schand muß weichen.

Gott, Ehr' und Preis, der uns zu gut
Die Feind mit Furcht thut schlagen,
Und über uns hat treue Hut
Auf seinem Feuerwagen.
Sein ganz himmlisch Heer
Rondet um uns her,
Lobsingt, lobsinget ihm,

Lobsingt mit heller Stimm':

Ehr' sey Gott in der Höhe.

Lob, Ehr' und Preis sey seiner Macht,
Er ist die Citadelle,

Er wacht und schildert Tag und Nacht,
Thut Rond' und Sentinelle.
Jesus, ist das Wort,
Brustwehr, Weg und Port,
Der rechte Korporal,

Hauptmann und General,

Quartier und Korps de Garde.

3. M. Moscherosch.

geb. 1601, geft. 1669.

11. Soldatenlied.

Mel. Nach einem Trompeterstücklein.
(Siche, Haugs Poctischer Lustwald. S. 192.)

Sa! lustig und frisch, Kameraden ihr! Der Winter verschwindet, der Frühling ist hier. Er locket uns aus dem Winterquartier, Und führet uns in des Feindes Revier.

Wie die Trommel ertönt, wie die Pfeife singt, Wie Schalmei, wie Trommet und Pauk' erklingt. Ei, schauet, wie frisch die Fahne sich schwingt, Daß billig das Herz vor Fröhlichkeit springt.

Der Frühling ist kommen, Mars ziehet zu Feld. Drob freuet sich mancher ehrliebende Held, Dem Kriegen wohl mehr denn Wiegen gefällt, Da Tapferkeit sich zur Tugend gesellt.

Wer leitet und lenkt dies redliche Heer? Der trefflichste König kommt über das Meer. Er ordnet den Zug, er zücket die Wehr, Und geht uns voran. Wir frohlocken sehr.

Marschire mit Gott, du rüstige Schaar, Dergleichen vor diesem beisammen nie war! Ein ehrlicher Fechter kennt keine Gefahr: Der Himmel verspricht ein siegendes Jahr.

Joh. v. Grob. geb. um 1630, gest. 1697.

C) Aus dem siebenjährigen Kriege und den nächstfolgenden Jahren.

1. Friedenslied.

Fliegendes Blatt aus dem 7jährigen schlesischen Kriege.
(Siehe, Wunderhorn, I. S. 134.)

Obnerachtet dieser bestimmten Angabe befindet sich dieses Lied, unter der Ueberschrift: „Die holde Pfingsttaube mit dem Oelblatte des Friedens“ acht Strophen enthaltend, schon lange vor dem Tjährigen Kriege in B. Schmolt's lustigem Sabbath. Jauer 1712. No. 50. Die 3te Strophe des Originals ist hier ganz ausgelassen und die 7te völlig abgeändert.

Angenehme Taube,
Die der Båter Glaube
Långst gesehen hat;
Lasse dich hernieder,
Hier sind Jesu Glieder,

Hier ist Gottes Stadt;
Halte Rast,

Erwünschter Gast

In den Herzen, die verlangen,

Dich jest zu empfangen.

Sete dich auf jeden,

Und laß deinen Frieden

Ueber alle seyn;

Wie du dich erhebest,

Auf dem Wasser schwebest,

So kehr bei uns ein.

Zeig' uns hier

Das Delblatt für,

Als ein höchst erwünschtes Zeichen,

Daß die Fluten weichen.

Was du abgebrochen,

Ist uns långst versprochen,
Und dies edle Blätt
Ist vom Lebensbaume,
Der in Edens Raume
Långst gegrünet hat.

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