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Da er denn frische Stöß bekam,
Daß man sein Seel vom Leibe nahm;
Zu Ingolstadt findt man ihn noch,
Muß ziehen an dem Todtenjoch.

7. Fermahnung zur Tapferkeit. Die drei ersten und die sechs lehten Strophen,

Mel. Kein besser Leben ist

Auf dieser Welt zu denken.

(Siche, M. Opicii tentsche Poemata. Straßburg 1624. 4. Erste Ausg. S. 220.)

Auch Herders Volkslieder. 1825. II. S. 338.

Kein Tod ist löblicher,

Kein Tod wird mehr geehret,
Als der, durch den das Heil
Des Vaterlands sich nåhret,
Den einer willkomm heißt,
Dem er entgegen lacht,
Ihn in die Arme nimmt
Und doch zugleich veracht.

Ein solcher stehet steif
Mit unverwandten Füßen,
Er weichet Niemand nicht;
Sein Feinde weichen müssen.
Ein solcher Mann der ist
Der Stadt gemeines Gut,
Der Widersacher Graus,
Des Lands wahrhafte Hut.

Er kann der Schlachten Flut
Bezwingen nach sei'm Willen,
Mit seiner Gegenwart

Des Feindes Troge stillen;

Sein unverzagtes Herz
Ist seinem Vaterland
Ein' unerstiegne Burg,
Des Volkes rechte Hand.

Drum gehet tapfer an,
Ihr, meine Kriegsgenossen,
Schlagt ritterlich darein;
Eur Leben unverdrossen
Seht auf für's Vaterland,
Von dem ihr solches auch
Zuvor empfangen habt;
Das ist der Tugend Brauch.

Eur Herz und Augen laßt Mit Eiferflammen brennen, Keiner vom Andern sich Menschlich Gewalt laß trennen; Keiner den Anderen

Durch Kleinmuth ja erschreck”, Noch durch sein Flucht im Heer Ein' Unordnung erweck.

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Kann er nicht fechten mehr,
Er doch mit seiner Stimme,
Kann er nicht rufen mehr
Mit seiner Augen Grimme
Den Feinden Abbruch thu,
In seinem Heldenmuth
Nur wünschend, daß er theur
Verkaufen mög sein Blut.

Ein jeder sey bedacht,
Wie er das Lob erwerbe,
Daß er in månnlicher

Postur und Stellung sterbe,

Un seinem Ort besteh

Fest mit den Füßen sein,

Und beiß die Zähn zusamm',
Und beide Lippen ein.

Daß seine Wunden sich
Lobwürdig all befinden
Davornen auf der Brust,
Und keine nicht dahinden,
Daß ihn der Tode selbst
Auch in dem Tode zier,
Und man in sei'm Gesicht
Sein'n Ernst noch leben spür.

So muß, wer Tyrannei
Entübriget will leben,
Er seines Lebens sich
Freiwillig vor begeben.
Wer nur des Tod's begehrt,
Wer nur frisch geht anhin,
Der hat den Sieg, und dann
Das Leben, zu Gewinn.

J. W. Sinfgref.

geb. 1591. gest. 1635.

8. Ermunterung für deutsche Krieger. (Siche Georg Rodolf Weckherlins geistliche und weltliche Gedichte. Amsterdam 1648. S. 522.)

Auch Herders Volkslieder 1825. II. S. 341.

Frisch auf, ihr tapfere Soldaten,
Ihr, die ihr noch mit deutschem Blut,
Ihr, die ihr noch mit frischem Mut
Belebet, suchet große Thaten!

Ihr Landsleut', ihr Landsknecht', frisch auf!
Das Land, die Freiheit sich verlieret,
Wenn ihr nicht muthig schlaget drauf,

Und überwindend triumphiret.

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Der ist ein Deutscher wohl geboren,
Der von Betrug und Falschheit frei,
Hat weder Redlichkeit, noch Treu,

Noch Glauben, noch Freiheit verloren.
Der ist ein Deutscher ehrenwerth,

Der wacker, herzhaft, unverzaget,
Für die Freiheit mit seinem Schwerdt
In einige Gefahr sich waget.

Denn, wenn ihn schon die Feind verwunden,

Und nehmen ihm das Leben hin,

Ist Ruhm und Ehr doch sein Gewinn,
Und er ist gar nicht überwunden.
Ein solcher Tod ist ihm nicht schwer,
Weil sein Gewissen ihn versüßet,
Und ihn erwirbet Lob und Ehr,
Indem er sein Blut so vergießet.

Sein Nam' und Ruhm allzeit erklingen
In allem Land, in jedem Mund;
Sein Leben durch den Tod wird kund,
Weil sein Lob die Nachkömmling singen.
Die edle Freiheit ist die Frucht,
Die er dem Vaterland verlasset,
Da der Herzlos durch seine Flucht
Wird ganz verachtet und gehasset.

Also zu leben und zu sterben
Gilt dem aufrechten Deutschen gleich;
Der Tod und Sieg sind schön und reich
Durch beed kann er sein Heil erwerben.
Hingegen fliehen allen Dank

Die Flüchtigen und der Verråther,
Und ihnen folget ein Gestank,
Weil sie verfluchte Uebelthåter.

Wohlan derhalb, ihr wahre Deutschen, Mit deutscher Faust, mit deutschem Muth

Dámpfet nu der Tyrannen Wuth,
Zerbrechet ihr Joch, Band und Peitschen.
Unüberwindlich rühmet sie

Ihr Titul, Thorheit und Stolziren;
Über ihr Heer mit schlechter Müh
Mag, überwindlich, bald verlieren

Ha! fallet in fie! ihre Fahnen
Zittern aus Furcht, sie trennen sich,
Ihr böse Sach hålt nicht den Stich,
Drum zu der Flucht sie sich schon mahnen.
Groß ist ihr Heer; klein ist ihr Glaub';
Gut ist ihr Zeug; bös ihr Gewissen.
Frisch auf! sie zittern wie das Laub,
Und wären schon gern ausgerissen.

Ha! schlaget auf sie! liebe Brüder!
Ist die Müh groß, so ist nicht schlecht
Der Sieg und Beut'; und wohl und recht
Zu thun, sind sie, denn ihr, viel müder.
So straf, o deutsches Herz und Hand,
Nu die Tyrannen und die Bösen!
Die Freiheit und das Vaterland
Mußt du auf diese Weis? erlösen.

G. R. Wecherlin.

geb. 1584. gest. 1650 — 51.

9. Briegsruf.

(Siche, M. Opiß geistliche und weltliche Poemata 3 Thle. Amsterdam 1646. II. S. 215.)

Neu komponirt von G. Scheibner.

Auf, auf, wer teutsche Freiheit liebet,

Wer Luft für Gott zu fechten hat!

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Der Schein, den mancher von sich giebet,
Verbringet keine Ritterthat.

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