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Magdeburg.

Seyd nicht so hihig vor der Stirn
Ihr Friedland hochgeboren,

Ich müßt doch seyn ein schlechte Dirn,
Wann ihr mich wollt bethören.

Dies Jahr nehm' ich noch keinen Mann und sollt mir einer werden,

Mocht' ich doch kein'n Soldaten han,
Als lang' ich leb' auf Erden.

Friedland.

Wohlan, so sey dir abgesagt,
Weil du uns thust beschåmen,
A¤ unser Gnað, dir stolze Magd!
Mit Gewalt wolln wir dich nehmen.
Können wir nicht mit Freundlichkeit
Die Liebe dein erwerben

Mußt du durch unsre Tapferkeit
Dich in dei'm Blute fårben.

Magdeburg.

Kavalier, Ihr unhöflich seyd;
Wollt Ihr mit Damen fechten,
Bin ich dazu ganz wohl bereit
Will gebrauchen meine Rechten.
Nehmt darauf hin zu ein Present,
Laßt's Euch aber nicht verdriessen
Pulver und Blei von meiner Hand
Courtesiren zu geniessen.

Friedland.

Bist du, Dam', ein' Amazonin
Zur Kriegeslist erzogen,

Seynd wir doch solches in unsern Sinn

Noch gänzlich nicht betrogen,
Ein solch martialisch Mann,
Wie man uns rühmlich preiset,
Bellonam muß zum Weibe han,
Gleich Mann zu Gleichen weiset.

Magdeburg.

An meiner Stárk hångt meine Ehr,
Mein Burg die muß mir bleiben,
Ich hab der Favoriter mehr,
Die werden dich abtreiben.
Friedland, du schlechter Kavalier,
Dein' Hoffnung mich zu gewinnen
Fasse ein Weil in dies Körblein hier
Daß sie dir nicht zerrinnen.

Friedland.

So seynd wir abermal Schabab
Und will uns nicht gerathen,
Das Unglück all zu Lohn dir hab
Die Bestia rcucht den Braten.

Es mag drum seyn, doch in der Still
Wir uns von hinnen machen,

Daß man davon erfährt nicht viel,
Man dürft' uns sonst auslachen.

Magdeburg.

Adieu, Friedland, fahr immerhin,
Lern besser courtesiren.

Es geht dir nicht nach deinem Sinn.

Man thut dich Korbisiren.

Gen Halberstadt auf die Komiß

Thu dich zum Ofen seßen,

So bist du deins Quartiers gewiß;

Hiermit wolln wir uns legen.

(Ane No. 832 der Manuscripte auf Großh. Bibliothef zu Weimar).

6. Postbot,

So von Ihrer Königlichen Majestät in Schweden ist ausgefandt wer. den, dem Monsieur Johann von Tylli nachzufragen, wohin er mit seiner großen Armee so eilends sich verkrochen habe.

(Siche, Ebend. S. 758.)

Der Postbot spricht:

Ich bin ein Postbot ausgesandt

Vom König in Schweden in alle Land,
Dem Monsieur Tylli nachzufragen
Der sich aus Meissen hat lassen jagen:
Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Ihr kühn Soldaten, Knecht und Herr,
Aus Mark Brandburg, Meissen und mehr,
Die ihr, da man Allarm geblasen,
Geflohen seyd als wie die Hasen:

Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Du arme Burgerschaft zu Hall
Sag mir, daß ich môg wissen bald,
Ob man unter dein pugel Gfind
Den armen Tylli auch nicht findt?
Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Eagt mir ihr arme Bauersleut,
Die ihr von Haus vertrieben seyd,
Und jetzt in Berg' und Wald müßt leden,
Hat er sich unter euch begeben?

Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Altring und Göß, sein Freund gar gut,
Die gewiß sein Unglück schmerzen thut,

Die ihr gewest sein Trost allein,
Sagt, wo mag er hinflohen seyn ?
Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Ihr Mönche und Jesuiten,
Sagt, wo er ist hingeritten.
Ist er nicht kommen euch zu klagen
Wie er so elend sey geschlagen?

Ein lieber sagt we find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Du Tylli, der Papisteu Gott,
So ihm grathen zu diesem Spott,
Und gemeint dein Bruder Ultring foll
Dir helfn Land und Leut bestreitn wohl:
Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Ihr Kaufleut so in Spanien zicht
Verlangt den klugen Tylli nicht
3u sehn, den arm verlornen Sohn
Der in Meissen ist geloffn davon.

Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Ihr Boten, so geht über Land,
Ist euch nicht auf der Straß bekannt
Ein alter Gsell im gestuzten Bart,
Der also ging jezt übel hart,

Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Ihr Nonnen in Klöstern mich bericht
Habt ihr ihn arrestiret nicht.
Dieweil er euch ist schuldig viel,
Und hat zum Zahlen keinen Will?
Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Seht wohl, Ihr Jakobs Brüder frumb,
So im Land hin und her zieht umb,
Ob nicht in eurem Pilgrams Gwand
Ein Graf Tylli steck unbekannt.

Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Kamerad! o Pappenheim!
Weil Tylli Konfekt genommen ein,
Und jest vielleicht bei euch umbhinkt,
So schreit einmal: der Tylli trinkt!
Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Ihr Herren über's Armspital,
Und Todtengråber allzumal,
Ist bei euch nicht ein armer Tropf
Dem sehr zerschlagen ist der Kopf?
Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Möcht gleichwohl doch gar gerne wissn
Wo er sich eilnds hat hin verschlissn
Daß man ihn nicht erfragen kann;
Ich weiß er kommt noch auf die Bahn.
Ei lieber sagt wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

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Ich bin schier múð, mag nit mehr fragn,
Auf Ihn will ich ein Trinkgeld schlagn, -
Wer mir zeigt den verlornen Mann
Mit dem theil' ich das Botenlohn.
Ei lieber sag wo find' ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?

Antwort.

Der Tylli ist in Sachsen nicht,

Sondern hat sich in's Bayrland gricht,

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