2. Spottlied auf Tylli. Im Ton: Beug, Schimmel, Zeug. Aus der Großherzogl. Bibliothek zu Weimar. 4to XXV. No. 5. (Siche, Wolffs histor. Volksl. S. 433.) Zeug, Fahler, zeug, balde wolln wir Eylle dreschen Zeug, Tylli, zeug, von Magdeburg in's Hessenland Zeug, Alter, zeug, aus Hessen an die Elbe wieder Zeug, Korporal, zeug, nach Werben zur Königlichen Armee Fleuch, Tylli, fleuch, aus Unter-Sachsen nach Halle zu Zum neuen Krieg, kauf neue Schuh. F. T. f. Zeug, Tylle, zeug, aus Halle nimbs Stift Merseburg ein Du sollst Chursachsen willkommen seyn. 3. Z. z. Zeug, Tylle, zeug, schleichend mache dich an Leipzig 'nan Thue dran wegen dein alten Zahn. 3. E. z. Zeug, Alter, zeug, gen Leipzig in die Bundes-Stadt Zeug, Alter, zeug, mit sechsunddreißig tausend Mann, Fleuch, Tylle, fleuch, das Konfekt ist vergiftet worden, Du bist nu in der Hasen Orden. F. L. f. Fleuch, Tylle, fleuch, du hast deine Krabaten (Kroaten) verloren Den Schelmen ist recht der Bart geschoren. F. L. f. Fleuch, Tylle, fleuch, all deine Stücke seyn dir abgenommen Das Konfekt ist dir übel bekommen. F. L. f. Fleuch Tylle, fleuch, laß dich zu Halle und Haldensleben *) An dreien Schössn verbinden eben. F. L. f. Fleug, Tylle, fleug, Erfft und Schönberg geschlagen seynd Holsteiner und viel Blutdürftig Feind. F. I. f. Fleuch, Tylle, fleuch, der Pappenheim hat auch sein Theil Bis er seine Wunden wieder heil. F. L. f. Fleuch, Tylle, fleuch, hundert und fünf und vierzig Fähndel Hast du verfressen in den Quendel. F. L. f. Fleuch, Tylle, fleuch, Altringer erreicht nicht langen Salz, (Langenfalz) Er bekommt da weder Brot noch Schmalz. F. T. f. Fleuch, Tylle, fleuch, laß nur Chur Sachsen unangetast Fleuch, Tylle, fleuch, der Leipzigische Bund ist konsirmirt Leug, Tylle, leug, du hast Chur Sachsen theuer geschworen Fleuch, Tylle, fleuch, mit deinem Jesuitenschwarm Fleuch, Tylle, fleuch, die Fürstle mit ihrem Dógle nun Fleuch, fleuch bei Zeit, sonst wird billig dein mördrisch Herz Zeit. *) Bei Wolff steht Alvensleben. Wahrscheinlich ein Druckfehler. Denn Mark-Ulvensleben ist nur ein Dorf im Bezirk Neu-Haldensleben mit der Kreisstadt gleiches Namens. (Siehe, Wolffs hift. Volkel. S. 436, und Wunderhorn, IIS. 93.) Ich hab den Schweden mit Augen gesehn, Er thut mir wohlgefallen, Geliebt mir in dem Herzen mein, Vor andern Königen allen. Er hat der schönen Reiter so viel, Läßt sich nicht lang verieren, Das Frankenland ist ein schönes Land. Es hat so mancher braver Soldat, Das Sachsenland ist ein einiges Land, Und wenn wir kommen in's Bayerland, Frei, tapfer wollen wir uns wehren. Der Oberst Baudiß beim Schweden thut seyn, Und thut sich tapfer halten, Ist unverzagt mit dem Pappenheim Der Tylli hat ein Garn gespannt, Mit ihren Karthaunen und Stücken groß, So tapfer thun unter fie krachen, Der Tylli in's Land zu Meissen zog, Und wie er wieder weichen muß, Nun weiß ich noch ein Kavallier Das Konfekt wohl vergiftet war, Wie liefen die Krabaten davon, Also hat dieses Lied ein End, 4. Gustav Adolphs Cod. Nach Wecherlin, 1648. S. 602. (Siche Wolffs hist. Volkel. S. 438. uud Wunderhorn II. S. 96.) Ach, könnt ich meine Stimm dem Donner gleich erheben, Den allerhöchsten Berg, zu alles Geists Verwundern, Ihn hat das wilde Meer der Schweden Schaß getragen, Zu uns so still und glatt, dem Meerzug nicht zu schaden, Ihm war so lieb und werth des Königs Gegenwart, Der Wind enthielt sich auch von allem Sturm und Rasen, Erfreuend sich allein die Segel aufzublasen. Begünstigend nach Wunsch des Helden Ueberfahrt. Das Waffer rauschte tief von Schiffen wie verborgen, Betrachtet hin und her des deutschen Reichs Zwietracht, nen, Und die ihr Lieb' und Leid ihm also vorgebracht: ,,Fahr fort, du edler Held, du siegst in Noth, wir schwäßen: ,,Der Frommen Aug wird Freud, das unsre Leiden neßen, ,,Uch daß sie, wie wir dir, auch nach dem Tod getreu. ,,Denn du, nachdem dein Lauf wie Herkules beendet, ,,Sollst werden dieser Welt, die dein nicht werth, entwendet, „So hoch wird seyn dein Werk, zu machen Deutschland frei." Hiemit die Morgenröth, ihr Gold am Leib, am Flügel, Entdeckte Masten dort, ihm nahen Landes Hügel, Sanft leget sich der Wind und bringt das Schiff an's Land, Aus welchem, als der Held auf das Gestad gesprungen, Hat knieend er zum Dank mit eifrig frommer Zungen Erhoben sein Gebet, sein Herz, Gesicht und Hand. ,,Gesegnet bist du Held, gesegnet wir Soldaten, ,,Die dienend unter dir, theilhaftig deiner Thaten!” Sang bald der ganze Hauf mit einem Mund und Muth, Kein Glück, kein Unglück je konnt wider dich vermögen Und nichts kann dein Gemüth und Angesicht bewegen Umsonst ist wider dich des Feinds Gewalt, List, Muth. |