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Der Mann aus Sorg that sprechen:
mein liebe Hausfrau,

Du willst an mir nit råchen,
Als wohl ich dir vertrau,

Ich beicht dir hie zu dieser Stund.
Sie sprach: verschweig mir nichte,
Sag mir den rechten Grund.

Er sprach: ich hab gepflegen
Der Bulschaft mannigfalt,
Ich bin auch oft gelegen
Bei Frauen jung und alt.

Ich lag erst heut bei unser Maid
Dieweil du warst zu Kirchen,

Das ist mir warlich leid.

Mit unsers Nachbars Dire (Dirne)

Hab' ich's gebrauchet viel,
Und wenn sie kam zu mire,
Bracht Korn in die Mühl,
Gar wenig ich ab je erschrack,
Ich half ihr oft freundlichen ab,
Und legt sie auf den Sack.

Das that ich oft und dicke
So gar mit groß Gefährd;
Sie gab ihm eins in Blicke

Und schlug ihn zu der Erd,
Sie stieß ihn hart mit einem-Fuß,

Er sprach: hör auf mein liebes Weib,

Giebst mir ein harte Buß.

Sie rauft ihm aus sein Schopfe,
Zwo großer Hand voll Haar;
Seh hin, du rechter Tropfe,
Nun nimm der Bulschaft wahr.
Er sprach du hast vor auch gethan,
Darum sollst mir's vergeben,
Dein Zoren fahren lan.

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Sie sprach: ich hab's thun müssen,
Mich zwang die große Noth

Du kannst mir's nit als bússen,
Was mir daran ab gat,

Als oft du des nur háttst begehrt,

Ich hätt dich keins verzigen, (versagt)
Hått dich allzeit gewährt.

Sie sprach: mein lieber Lappe,
Dein Buß will ich dir sagen,
Du mußt auf deinem Haupte
Ein Narrenkappen tragen.

Er sprach: und wår mir's nit zu schwer,
Sie seht ihm's auf sein Kopfe,
Er trug's oft hin, und her.

Der Beicht must ich mir lachen
Do sie mir ward geseit, (gesagt)
Daß sie aus ihm thất machen
Ein Narren lang und breit.
Beicht keiner Frauen recht und ganz,
Thut sie dich absolviren,

Du mußt an Narrentanz.

18. Liebe spinnt keine Seide.

I Lon:,,Dort nieden auf jener Haide, da ist gut Schäferweide."

Aus der genannten Sammlung.

(Siche Bragur VI. 2. S. 77. auch Wunderhorn I. S. 42.)

Es fuhr ein Maidlein übern See,

Wollt brechen den Veiel und grünen Klee,

Mit ihr schneeweissen Hände,

Mit ihr schneeweissen Hånde,

Der Sommer hatt schier ein Ende,

Ja Ende.

Ein Ritter kam dort hergeritten,

Er grüßt sie nach schwäbischen Sitten,

Er grüßt sie da alleine,

Ja Jungfrau wöllt ihr mit mir gan, (gehn)
Ich führ euch mit mir heime,

Ja heime.

Ach Ritter, ihr seyd hochgeborn,

So fürcht' ich meines Vaters Zorn,
Ich fürcht' ihn also sehre,

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Die Lämmerweid die du wohl weißt,

Macht mir mein Lämmer und Schaaf nicht feist, Du mußt herhaim beleiben, (hier heime bleiben)

Du mußt herhaim beleiben,

Mußt spinnen die braunen Seiden,

Ja Seiden.

Die Seiden die ich spinnen muß,

Bringt meinem Herzen ein schwere Buß,
Der Ritter muß mir werden,

Der Ritter muß mir werden,

Sein gleich lebt nicht auf Erden,

Ja Erden.

Der dies Lied neu gesungen hat,

Durch Lieb kam er in große Nat, (Noth)

Er ist gar kaum entrunnen,

Er ist gar kaum entrunnen,

Die Maid hat er gewunnen,

Ja munnen.

19. Ein neu Lied gemacht von einem stolzen Faidlein. In dem Ton: Es fuhr ein Bau'r in's Holz.“

Aus der namchen Sammlung.

(Siche Bragur VI. 2. S. 79.)

Ich wollt gern fingen und weiß nit wie
Bon einem Dirnlein ist jest nit hie,
Lauft in der Rosenauen,

Geht oft schalunzen auf und ab,
Und läßt sich gern anschauen.

Daßelbig Maidlein ist hübsch und fein,
Und tritt auf zweien Pantoffeln herein,
Kann gar hübsch einher schnappen,
Geht einer für sie und grüßt sie nit recht,
Sie hangt ihm an ein Kappen.

Sie spricht er sey ein rechter Narr,
So er nichts zu ihr sprechen darr,
Er g'fallt ihr nit von Herzen,

Sie wollt gern haben ein frechen Knaben,
Der flugs mit ihr thåt scherzen.

Ich weiß wohl ein den hått sie gern
Er leuchtet ihr wie der Morgenstern,
Doch mag er ihr nicht werden,
Wenn's darzu kám, daß er sie nåhm
Sein Glück wår aus auf Erden.

Sie würd' ihm folgen ja hinter sich,
Und würd' oft gehn den alten Schlich
G'wonheit ist bós zu lassen,

Erst würd sie g'waltig einher prangen
Zu Kirchen und zu Strassen.

Die Sach würd sich erst schicken fein,
Ihr Mann müßt decken Mantel sein,
Dann würd sie's erst wohl schaffen,
Wenn er sich nur fein narren ließ,
Sie macht' aus ihm ein Affen.

Das mag ich mit der Wahrheit jehen, (sagen)
Es ist deßgleich wohl mehr geschehen,

Hüth' euch ihr jungen G'sellen, (Junggesellen)
Der jest will greifen zu der Eh',

Darf sich wohl weißlich stellen.

Der ein Pferd kauf, schau wie es lauf,
Dann ewig ist ein langer Kauf,
Das Maidlein das ist geile:

Legt sich hübsch an, und pranget schön,
Es beut sich selber feile.

Domit will ich mein Lied beschliessen,
Ich fürcht' es möcht das Maidlein verdriessen,
Werd nimmer mit mir tanzen.

Es g'fallt mir auch ein wenig wohl,
Dann es kann viel kramanzen.

20. Ein neues weltlichs Lied von dem Wein. In dem Ton:,,Das Lied von Toll.”

Aus der nåmlichen Sammlung.

(Siche Bragur VI. 2. S. 81, auch im Wunderhorn II. S. 430.)

Freut euch ihr lieben Knaben,

Der Herbst erzeigt sich wohl,
Die lang getrauert haben,
Heut wollen wir werden voll.

Wir haben vormals den fauren Wein

Gar theur genummen an,

Das wollen wir heut bringen ein,

Der süße Most, der neue Wein
Wird uns gar gern eingan.

Was wir versaumet haben,
Wollen wir nun machen gleich,
Mit Wein wollen wir uns laben
Hier und in Desterreich.

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