Der Mann aus Sorg that sprechen: Du willst an mir nit råchen, Ich beicht dir hie zu dieser Stund. Er sprach: ich hab gepflegen Ich lag erst heut bei unser Maid Das ist mir warlich leid. Mit unsers Nachbars Dire (Dirne) Hab' ich's gebrauchet viel, Das that ich oft und dicke Und schlug ihn zu der Erd, Er sprach: hör auf mein liebes Weib, Giebst mir ein harte Buß. Sie rauft ihm aus sein Schopfe, Sie sprach: ich hab's thun müssen, Du kannst mir's nit als bússen, Als oft du des nur háttst begehrt, Ich hätt dich keins verzigen, (versagt) Sie sprach: mein lieber Lappe, Er sprach: und wår mir's nit zu schwer, Der Beicht must ich mir lachen Du mußt an Narrentanz. 18. Liebe spinnt keine Seide. I Lon:,,Dort nieden auf jener Haide, da ist gut Schäferweide." Aus der genannten Sammlung. (Siche Bragur VI. 2. S. 77. auch Wunderhorn I. S. 42.) Es fuhr ein Maidlein übern See, Wollt brechen den Veiel und grünen Klee, Mit ihr schneeweissen Hände, Mit ihr schneeweissen Hånde, Der Sommer hatt schier ein Ende, Ja Ende. Ein Ritter kam dort hergeritten, Er grüßt sie nach schwäbischen Sitten, Er grüßt sie da alleine, Ja Jungfrau wöllt ihr mit mir gan, (gehn) Ja heime. Ach Ritter, ihr seyd hochgeborn, So fürcht' ich meines Vaters Zorn, Die Lämmerweid die du wohl weißt, Macht mir mein Lämmer und Schaaf nicht feist, Du mußt herhaim beleiben, (hier heime bleiben) Du mußt herhaim beleiben, Mußt spinnen die braunen Seiden, Ja Seiden. Die Seiden die ich spinnen muß, Bringt meinem Herzen ein schwere Buß, Der Ritter muß mir werden, Sein gleich lebt nicht auf Erden, Ja Erden. Der dies Lied neu gesungen hat, Durch Lieb kam er in große Nat, (Noth) Er ist gar kaum entrunnen, Er ist gar kaum entrunnen, Die Maid hat er gewunnen, Ja munnen. 19. Ein neu Lied gemacht von einem stolzen Faidlein. In dem Ton: Es fuhr ein Bau'r in's Holz.“ Aus der namchen Sammlung. (Siche Bragur VI. 2. S. 79.) Ich wollt gern fingen und weiß nit wie Geht oft schalunzen auf und ab, Daßelbig Maidlein ist hübsch und fein, Sie spricht er sey ein rechter Narr, Sie wollt gern haben ein frechen Knaben, Ich weiß wohl ein den hått sie gern Sie würd' ihm folgen ja hinter sich, Erst würd sie g'waltig einher prangen Die Sach würd sich erst schicken fein, Das mag ich mit der Wahrheit jehen, (sagen) Hüth' euch ihr jungen G'sellen, (Junggesellen) Darf sich wohl weißlich stellen. Der ein Pferd kauf, schau wie es lauf, Legt sich hübsch an, und pranget schön, Domit will ich mein Lied beschliessen, Es g'fallt mir auch ein wenig wohl, 20. Ein neues weltlichs Lied von dem Wein. In dem Ton:,,Das Lied von Toll.” Aus der nåmlichen Sammlung. (Siche Bragur VI. 2. S. 81, auch im Wunderhorn II. S. 430.) Freut euch ihr lieben Knaben, Der Herbst erzeigt sich wohl, Wir haben vormals den fauren Wein Gar theur genummen an, Das wollen wir heut bringen ein, Der süße Most, der neue Wein Was wir versaumet haben, |