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Dem Leuen traten fie uff seinen Schwanz,
Mit den Feinden hatt' er einen wilden Tanz;
Ihr Springen währet nit gar langen,
Nach dem als ich verstanden han,

Ueber vierhundert sind Ihr worden gefangen.

Dem Leuen sein Klaen wohl geschliffen ;
Durch Kúraß und Harnisch hat er gegriffen,
Daß sie worden sind von Blut roth.
Welcher da bei dem Leben blieben ist,
Spricht wohle: er kumme nie in größer Noth.

Mit dreihundert Pferden sind etlich abgestiegen, Von ihren Herren sind sie in den Nöthen gewichen; Etlich Ritterbüblein sie auch haben erschlagen, Da sie die Flucht also genommen haben; Nu merkend was Ehre mochten sie da bejagen.

Uff beiden Seiten stritten die Herren ritterlich,
Das mag ich Euch fürwahre sagen sicherlich,
Als Ritter und Knecht das wohle erkennen.
Welche aber also von ihnen geflohen find,
Der kann ich Euch nit mit Blamen genennen.

Etlich waren auch also sehr erschrocken,
Die Schwerdt die klingen ihnen als die Glocken;
Die da also von ihnen abe waren gewichen,
Wo man sie auch in den Wälden fand,
Ihr Antlike waren an Farben gar verblichen.

Der Leue gewann uff denselben Tag den Preiß,
Alle sein Ritterschaft det mit ihme auch ganzen Fleiß.
Das Feld haben sie auch mit Ehre behalten,
Der heilig Sankt Peter ihr Geleitsmann war,
Der Ritter Sankt Jörg des Stritts sollt walten.

Ich han von den Gefangen auch etlich vernommen, Da sie mit ihren Herren in das Feld sind kommen, Was über sieben Jahr wår, sollten sie erstechen.

Der Pfalzgrafe sich daran nit hat gekehret,
Er wollt' auch Args mit Argem nit råchen.

Leue! du thatst wohle allen din Gelangen, Den Jäger hast du für (vor) deiner Thüre gefangen, Von Stuck(ttg)arten ist er herabe geritten, Zwen Markgrafen hat er mit ihme bracht,

In eime weiten Feld hast du ihr gebitten.

Markgrafe Karle, Fürst und Herr zu Baden! Den Bischof von Meh hast du in das Feld geladen, Mit dem von Wirtenberg wollt er beiffen,

Dem Leuen in seinem Land reiten,

Zu Zora und Grimmigkeit wollt' er ihn reissen.

Markgrafe Jörg, Herr und Bischof zu Mezze!
Zu Heidelberg hat ihr gern gehöret die Leze,
Der Meister ist Euch zur rechten Zeit kommen,
Wåret ihr daheim in eurem Bisthum blieben,
Eines geistlichen Herren hått das wohl angezommen.

Des Pfalzgrafen Diener kunnen das wohl bewehren, Wie man eime Bischof die Platt solle scheren; Das Handwerk haben sie lang getrieben, Und hatt die Ritterschaft nit so sehr gewehret, Für den Buwern (Bauern) wår' er nit lebendig blieben.

Leue, laß jedermann sagen was er will,

Die Pfalz gewann bei ihren Tagen nie besser Federspiel.
Mit deinem Waidwerk hast du sie betrogen.

Ritter und Knecht der hast du viel,
Mit den hast du sie lustiglichen umbzogen.

Din Garn hast du so weit uffgespreit,
Mit noßbaumen Laub wårst du wohl gekleit.
Die Buwern kunnten das eben gemerken,
Eilfhundert Pferde du in dem Felde hått;

Mit sechstausend Buwern möchtest du dich wohl stårken.

Der Leue hat sich lange Zeit sehr gewehrt,
Bis ihme Gott nu drei Falken hat beschert:
Die lange Federn solle er ihne usrupfen,
Daß sie ihme in kein Schloß kunnen gefliegen,
Neben seins Lande laß er sie hinhupfen.

Redelich Schellen, die hafte ihnen an!
Nimm Guts genug und heiß sie werden Mann,
Daß sie dich mit der Absolution nit betriegen.
Burgen, Siegel und Brief die heiß dir geben,
Ehe du die Falken wieder låssest fliegen:

O ihr Hauptstädte alle uff dem Rhein!
Den Leuen lasset Euch mit Fleiß befohlen seyn,
Denselben sollt Ihr allwegen weiden,
Wann ihr gen Frankfurt in die Messe wollt:
So kann er Euch geben das recht Geleide.

Der dies Gedicht hat gemacht,
Zwar er hat es wohle betracht.
Nachdem es auch ist geschehen
Gott gebe ihm hie auch lange Frist,

Der Wahrheit mußt' er sich verjehen.

(Man vergleiche mit diesem Liede G. Schwabs Romanze:,, Das Mahl zu Heidelberg." Siche dessen Gedichte I. S. 227.)

36. Eroberung des Schlosses Haun durch Wilhelm IV. von Henneberg im Jahr 1442.

(Aus Heims Henneberger Chronik III. S. 277 79.)

(Siche, Wolffs Volkslieder, S. 621.)

Es geht gen dieser Fastnacht her
Wir wollen fröhlich singen

Frei von unserm Herrn von Henneberg
Wo findt sich seines Gleichen?

Ein Edelmann saß im Buchenland,
Daucht sich gar einen kecken Held,
Reinhardt von Haun ward er genannt,
Er roubt zu Haus und zu Feld,
Auch Graf Wilhelm zu Henneberg
Der that ihm bald nachjagen,

Und kam für (vor) Haun mit großer Stärk.

Haun sprach, Henneberg will zürnen bald,

Hab' ich mich schon erwegen.

Mein Schloß das will ich wohl behalt

Soll's Henneberger regnen,

Gleich acht Nacht und drei ganze Tag,
Daraus will ich mich wehren

Mit Beßen das (was) ich kann und mag.

Solch trozig Red gar bald bestand
Der Herr von Henneberg und sprach:
Ich will dran wagen, Leut' und Land,
Will rächen solche große Schmach,
Dran wagen manchen kecken Mann
Und sollt' ich drum verlieren

Gleich alles, was ich han.

Haun sprach mein Schloß ist gar feste,
Draus wehr' ich mich bis auf den Tod,
Acht gar wenig die Henneberger Gåste,
Will sie wohl abtreiben mit Spott.

Ich laß mich nicht so überschwah, (en)
Und sollt' ich gleich Haun und Buchenau
Darüber bleiben auf dem Plah.

Da es nun kam zuleht zum Streichen,
Die von Schmalkalden liefen Sturm,
Davon wollt' es auch nicht abweichen,
Darum ward bald das Schloß verlohrn;
Sie fielen über die Mauern herein.
Mit Leitern und mit Stangen,

Und fingen das Gesindlein fein.

Da Reinhard von Haun gefangen ward,

Da stund er traurig gar unfroh

Da man sein Sohn darhero führt,

Da schreit Zeter Waffen jo,

Ey wårst du ungefangen noch,
Du sollst mich han gerochen,
So du warest kommen davon.

En schweig gut Vater, schweig nur still Solcher trosig bösen Wort:

Ich trau meinem Herrn von Henneberg, Er sest mich noch zu einem Voigt

Zu Haun wohl noch auf der hohen Zinnen. Da sprach der Herr von Henneberg: Das hab' ich gar noch keinen Willen.

Wer mit Fürsten will streiten zwar,

Der muß sich wohl besinnen,

Jeht muß eine edle Henne zart, Zu Haun wohl auf der Zinnen.

Der Adler von Gold eine Krone trägt,

Der sammt der Henne nistet da

Das thut manchem Reuter wehe.

Hans von Haun der fromm mit Sorgen,

Der rieth seinem Vater rechte,

Aber er wollte ihm nicht gehorchen, Weder er, noch seine Knechte.

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