Графични страници
PDF файл
ePub

Wird der doch sicher wohnen,
Der sich verläßt

Auf Gottes Trost,

Er wird's ihm wohl belohnen.

Ich bitt' o Gott aus Herzensgrund,
Du wollst nicht von uns nehmen:
Dein heiliges Wort zu dieser Stund,
Wollst dich zu uns bequemen
In dieser Zeit,

Dieweil nicht weit,

Das letzte Gericht thut stehen.

Wer sich nun fest

Auf dich verläßt,

Der wird den Tod nicht sehen.

Mein Füßen ist dein heiliges Wort
Ein brennende Luzerne,

Ein Licht, das den Weg weiset fort,
Ein rechter Morgensterne;

Welchen der Pabst

Neidt, meidt und haßt,

Hat auch wollen deliren.
Aber sein List,

Verderbet ist:

Laßt uns jest triumphiren.

Jesuitis pro strena mittit

Joan M. von Stoerig
Hussi discipulus.

Prag 1620.

27. Der Jesuitterische Klaus Narr. (Siche Wolffs historische Volkslieder S. 430.)

Jnter natos mulierum,

Entspringt das Geschmeiß im Pabstthum,
So Jesuitter werden genannt:

Und Unglück stiften in allem Land,
In Schafskleidern und Gleißnerei,
Tuck Wolfisch und aller Untreu,
Aufziehn in der Mummerei.

:

Ihr Herrn, ich heiße Doktor Klaus,
Eine Nonne mich heckte aus,
So bei vielen beschornen. Pfaffen,
Unde Jesuitter hat geschlaffen.
Inmaßen dann die heiligen Leut,
Täglich treiben solche Arbeit,
Auf daß sie wegbringen die Zeit.

In's Pabstes Gbiet und in Welschland,
Erachtet man es sey kein Schand,
So die Pfaffen begehn ohn Scheu,
Unzucht, Ehbruch und Herei. (Hurerei)
Jährlich dem Pabst kömmt ein hiervon
Treffliche große Pension,

Als Ablaßgeld und Hurenlohn.

In Summa, wer vom Pabst nur hat,
Ein Ablaßbrief, der übt Unthat,

Schelmstück, Blutschand, Mord und Untreu,
Verråtherei und vielerlei,

Im Rechten verboten Ding. Solche wird,
Täglich von Päbstlern praktizirt,

Auch man noch drüber zubilirt.

Ich bin ein Narr, seh doch so viel,

Es dem Pabst nicht geziemen will
Solches dem Pfaffen in Kutten und Plattn
Umb's Geldes willen zu erstattn.

[ocr errors]

Jedoch es ihm nicht große Buß
Tråget, weil er Vikarius,
Acherontisches Reichs seyn muß.

Ist also hierauf meine Bitt,
Es woll ein jeder Jesuitt,

Seinem Brauch nach, Fleiß wenden an,
Und ja kein Bubnstück unterlahn,
Junge Weiber und hübsche Dirn,
Treulich auch, wann sie konfirirn,
Auf venerisch steif absolvirn.

Inmaßen dann bisher geschehn,
Es möchte sonst ihr Stamm vergehn.
Solchs würde seyn dem Teufel leid,
Von nun an bis in Ewigkeit,

Jeht genug von dem. Bald und geschwind,
Thun kommen an dem Hurngesind,

Alle Frantzosen und Erbgrind.

Prag. 1618-20.

28. Auf den Tod Kaiser Ferdinand III.
Wien. Vom Jahr 1657.

Aus einem Konvolut alter Leichengedichte durch Christian Schönfelß.

(Siehe deutsches Museum 1778. II. S. 183.)

Schöner Adler, Prinz der Luft

König unter dem Geflügel,

Der du über alle Hügel

Freudig von der tiefen Kluft

Steigst und triumphirst von fernen
Bei den Jaspis hellen Sternen.

Hat der blaffe Jåger gleich
Von der Erden dich vertrieben,
Die dich fürchten pflag und lieben,
Und dir gab ihr höchstes Reich,

Bist du den gestirnten Bogen,
Muthig doch hinangezogen.

Schau jezt deiner Augen Lust
Den geflammten Strahl der Sonnen,
Wasch im füßen Nektar Bronnen
Deinen Schnabel sammt der Brust,
Geh' in lauter Wonn' und Freuden,
Auf den schönsten Blumenweiden.

Unterdessen aber geht

Uns dein Abtritt sehr zu Herzen;
Teutschland trägt gar tiefe Schmerzen
Um den Tod der Majeståt

Und bekleidet sich mit Raben, (statt Trauerfarbe)

Weil es sieht sein Haupt begraben.

Warum eiltst du jest davon,

Da dein junger Adler (König Leopold) steiget,

Und sein muthigs Haupt schon zeiget,

Ausgeziert mit doppler Kron?

Willst du etwa sehn von Weiten,
Wie er wird die Flügel breiten?

Wohl! so schau denn fleißig zu,
Und hilf bitten, daß wir wohnen
Mögen unter seinen Kronen

Gleich wie unter dir in Ruh,
Und weil wir nicht dich mehr haben,
Uns dein Ebenbild mag laben.

Dies verspricht die schöne Glut,
In des Adlers frischen Wangen,
Daß er tapfer werde prangen
Mit Triumph und Heldenmuth.
Und von grünen Lorbeerkränzen
Ihm sein Zepter werde glänzen.

Pallas beut ihm ihren Wih,
Mars gesteht (leiht) ihm seinen Degen,

Will ihm Helm und Schild anlegen;
Jupiter giebt Keil und Bliß
Diesen Adler hinzutragen,
Daß er soll die Bösen schlagen.

Mittlerzeit nun, daß sein Stab
Wird den kühnen Feind verjagen,
Sollen alle Vögel tragen,
Bleicher Adler! um dein Grab,

Ihre Pflicht dir zu bezeigen
Lauter Palm- und Zederzweigen.

29. Die vermeinte Jungfrau Lille. (Siehe Wolffs Volkslieder S.676, und Wunderhorn II. S. 100.)

Prinz Eugen.

Lill, du allerschönste Stadt,

Die du bist so fein und glatt,

Meine Lieb, die brennt in Flammen,

Dich lieb' ich vor allen Damen,

Lill, du allerschönste Stadt.

Stadt Lille.

Lieber Herr, was saget ihr,

Wer seyd ihr, was macht ihr hier,

Was die Reiter, die Soldaten,

Eure tapfern Kameraden,

Liebster, das erzählet mir?

Prinz Eugen.

Ich bin der Savoyer Held
Bekannt genug in aller Welt,
Prinz Eugen bin ich genennet,
Der zu dir in Liebe brennet,
Lill, du allerschönste Braut.

« ПредишнаНапред »