Glück, Ehr' und Sieg in Ewigkeit, Der Schertl sprach die Reisigen an: Der Landgraf und Schertl wurden zRath, Der Landgraf hat sehr lang geflucht, Landgraf du darfst nit scheltn noch fluchn, Der Kaiser wird dich selbst noch suchn, Auf mancher grüner Haide. Gschicht das nit bald, mit großem Gwalt, Zu jeder Zeit in seiner Gstalt, Wirst du haben groß Leide. Landgraf das sag' ich dir fürwahr, Dem Landgrafen kamen neue Mähr, Anstatt des Kaisers Schwester, Da sprach der Landgraf zum Schertl gut: Es seynd uns seltsam Gåste. Der Landgrafe ließ schlagen umb, Der Landgraf der ließ zünden an, Der Landgraf nahm die Wacht in Hut, Er eilt dahin auf Neuburg zu, Noch hått' er weder Raft noch Ruh, Daselbst da wollt' er warten sein, Des Kaisers bei dem kühlen Wein, Sich halten auf Finanze: Kein Landsknecht weißt zu dieser Frist. Wo der Landgraf hinkummen ist, Ich sag dir lieber Landgraf mein, Dein Kriegen håttst wohl ein Ding laffen seyn, Daheim wårst du wohl beliben. Wer ist der uns dies Liedlin sang, Ein freier Landsknecht ist ers genannt, Er hat's so frei gesungen, Ist dreimal vor Ofen gelegen, Geb' ihm Gott das ewig Leben, Ist allzeit wieder kummen. 24. Klagelied Philips Landgraf aus HessenFliegendes Blatt vom Jahr 1550. (Siche, Wolffs Volksl. S. 273, und Wunderhorn, IL S. 112.) Schwer, langweilig ist mir meine Zeit, Viel falscher List zu dieser Frist Wird mir zu lang mit Schmerzen, Daß ich oft klag Au Nacht und Tag, Doch denk' ich Gotts im Herzen. Schwer, langweilig ist mir meine Zeit, All meine Freund mir weichen weit, Zu denen ich hab' stetiglich Mich aller Treu versehen, Mich in Gefahr, Niemand will bei mir stehen. Schwer, langweilig ist nir meine Zeit, Uch Gott mich wolltst ergöhen, Steh du allzeit auf meiner Seit, Auf dich mein Hoffen sehe, Sieh zu mein Gott, wie ich ein Spott Vin unter meinen Feinden, Ich ruf hinauf, Ach Herr wach auf, Laß deine Güt' erscheinen. Schwer, langweilig ist mir meine Zeit, So weiß ich doch, wie tief und hoch, Barmherzigkeit, Die wollest du mir senden. Schwer, langweilig ist mir meine Zeit, In Hoffnung thu ich harren, Gedanken sind mir Herzeleid, Ach Gott, kehr' um die Karten, Führ mich doch auf geradem Weg Zu meinem Land und Leuten, Zu Kindern mein Ach führ mich heim. Ach Gott thu für mich streiten. Schwer, langweilig ist mir meine Zeit, Ich wollt mein Hörnlein gellte, In Jågerweis, nach gutem Bruch, Durch's Holz und auch im Felde; So Gottes Wort, mein höchster Hort, In meinem Land soll klingen, Und hüten fein, Die Schäflein mein Und Gottes Lob besingen. Schwer, langweilig ist mir meine Zeit, Gott öffne deine Ohren, Denn meine Stimme ist schwach vor Leid, Mein Ruf ist nicht verloren, Mein Herz und Mut, mein Leib und Gut Ergeb' ich ihm bei Zeiten, Ich bin gewiß Zu dieser Frist, Er wird wohl für mich streiten. Schwer, langweilig ist mir meine Zeit, Gott gab's, Gott nahm's in Lieb und Leid, Wie's Gott gefällt Von ihm bestellt, Sonst kann nichts anders werden. Schwer, langweilig ist mir meine Zeit, Zu Dudemar in Mauern, Bin ich in Elend und in Leid Mit schwerem Mund und Trauern. Ade mein Kind und Land und Leut, Balb ist es überwunden, Für meine Noth, Bescheer euch Gott So viele felge Stunden. |