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Glück, Ehr' und Sieg in Ewigkeit,
Christus von Himmelreichen.

Der Schertl sprach die Reisigen an:
Wendt' euch ihr lieben Reitersmann,
Weicht ab von diesem Schießen,
Sonst werden wir auf diesen Tag
Dweil kein Widerstand nit helfen mag,
Viel Reisigen Zeug verlieren.

Der Landgraf und Schertl wurden zRath,
Und wie sie thåten dieser That,
Der Kaiser hat sich verhauen,
Fallen wir in sein Lager stark,
Die Reisigen die sind so ark, (g)
Ist ihn'n nit wohl zu vertrauen.

Der Landgraf hat sehr lang geflucht,
Sich am Römischen Kaiser versucht,
Ich mein er hab' ihn funden,
Ich sag dir lieber Landgraf gut,
Uebermuth der thut zwar kein gut,
Der Kaiser ist kein Kinde.

Landgraf du darfst nit scheltn noch fluchn, Der Kaiser wird dich selbst noch suchn,

Auf mancher grüner Haide.

Gschicht das nit bald, mit großem Gwalt,

Zu jeder Zeit in seiner Gstalt,

Wirst du haben groß Leide.

Landgraf das sag' ich dir fürwahr,
Der Kaiser kriegt nit auf ein Jahr,
Darzu nit auf vier Wochen,
Wenn's ihm ein Jahr nit eben ist,
So sehet er ihm andre Frist,
Man muß ihm's anderst kochen.

Dem Landgrafen kamen neue Mähr,
Wie daß das Heer von Pirn kummen wår,

Anstatt des Kaisers Schwester,

Da sprach der Landgraf zum Schertl gut:
Das ist uns nit wohl zu Mut,

Es seynd uns seltsam Gåste.

Der Landgrafe ließ schlagen umb,
Wohlauf ihr lieben Landsknecht frumb,
Von dannen wölln wir weichen,
Eine halbe Meil vom Lager hintan,
Hiemit beschirmt wird der gmein Mann,
Ein Dorf heißt Gerelfingen.

Der Landgraf der ließ zünden an,
All Låger, ruckt im Rauch darvon,
Ist wahr und nit erlogen.
O Ingolstadt ich muß dich lan
Hatt' ich die Sach recht griffen an,
Der Teuft hat mich betrogen.

Der Landgraf nahm die Wacht in Hut,
Dieweil macht er ein Schiffbruck gut,
Darüber eilt er balde,

Er eilt dahin auf Neuburg zu,
Daselbst da was nit lang sein Ruh,
Der Kaiser that ihn suchen.

Noch hått' er weder Raft noch Ruh,
Auf Donauwerd da ruckt er zu,
Wohl in sein alte Schanze,

Daselbst da wollt' er warten sein,

Des Kaisers bei dem kühlen Wein,

Sich halten auf Finanze:

Kein Landsknecht weißt zu dieser Frist.

Wo der Landgraf hinkummen ist,
Der Kaiser hat ihn vertrieben.

Ich sag dir lieber Landgraf mein,

Dein Kriegen håttst wohl ein Ding laffen seyn,

Daheim wårst du wohl beliben.

Wer ist der uns dies Liedlin sang, Ein freier Landsknecht ist ers genannt, Er hat's so frei gesungen,

Ist dreimal vor Ofen gelegen,

Geb' ihm Gott das ewig Leben,

Ist allzeit wieder kummen.

24. Klagelied Philips Landgraf aus HessenFliegendes Blatt vom Jahr 1550.

(Siche, Wolffs Volksl. S. 273, und Wunderhorn, IL S. 112.)

Schwer, langweilig ist mir meine Zeit,
Mein Herz mich treibt zu Klagen,
Viel Untreu, Mißgunst, Haß und Neid,
Ach, ich jesund muß tragen,

Viel falscher List zu dieser Frist

Wird mir zu lang mit Schmerzen,

Daß ich oft klag

Au Nacht und Tag,

Doch denk' ich Gotts im Herzen.

Schwer, langweilig ist mir meine Zeit,
In Trauren bin ich siten,

All meine Freund mir weichen weit,
Mich stellen an die Spihen,

Zu denen ich hab' stetiglich

Mich aller Treu versehen,
Die sehen gar

Mich in Gefahr,

Niemand will bei mir stehen.

Schwer, langweilig ist nir meine Zeit,

Uch Gott mich wolltst ergöhen,

Steh du allzeit auf meiner Seit,

Auf dich mein Hoffen sehe,

Sieh zu mein Gott, wie ich ein Spott

Vin unter meinen Feinden,

Ich ruf hinauf,

Ach Herr wach auf,

Laß deine Güt' erscheinen.

Schwer, langweilig ist mir meine Zeit,
Wie ist es mir doch kommen,
All meine Macht und Herrlichkeit
Hast du von mir genommen.

So weiß ich doch, wie tief und hoch,
Dein Gnad sich streckt am Ende,
Mie weit und breit,

Barmherzigkeit,

Die wollest du mir senden.

Schwer, langweilig ist mir meine Zeit, In Hoffnung thu ich harren, Gedanken sind mir Herzeleid, Ach Gott, kehr' um die Karten, Führ mich doch auf geradem Weg Zu meinem Land und Leuten, Zu Kindern mein

Ach führ mich heim.

Ach Gott thu für mich streiten.

Schwer, langweilig ist mir meine Zeit, Ich wollt mein Hörnlein gellte, In Jågerweis, nach gutem Bruch, Durch's Holz und auch im Felde; So Gottes Wort, mein höchster Hort, In meinem Land soll klingen, Und hüten fein,

Die Schäflein mein

Und Gottes Lob besingen.

Schwer, langweilig ist mir meine Zeit,

Gott öffne deine Ohren,

Denn meine Stimme ist schwach vor Leid, Mein Ruf ist nicht verloren,

Mein Herz und Mut, mein Leib und Gut Ergeb' ich ihm bei Zeiten,

Ich bin gewiß

Zu dieser Frist,

Er wird wohl für mich streiten.

Schwer, langweilig ist mir meine Zeit,
In Brabant muß ich warten,
Verheissen ist mir Gnadgeleit,
Wie grün ist nun mein Garten,

Gott gab's, Gott nahm's in Lieb und Leid,
Wie es sich schickt auf Erden,

Wie's Gott gefällt

Von ihm bestellt,

Sonst kann nichts anders werden.

Schwer, langweilig ist mir meine Zeit,

Zu Dudemar in Mauern,

Bin ich in Elend und in Leid

Mit schwerem Mund und Trauern.

Ade mein Kind und Land und Leut,

Balb ist es überwunden,

Für meine Noth,

Bescheer euch Gott

So viele felge Stunden.

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