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18. Kriegslied gegen Kaiser Karl V.

1547.

(Siche, Wolffs hist. Volkslieder, S. 185. und Wunderhorn 1. G. 97.)

(Vergl. Hortleder S. 423 u. 425.)

Es geht ein Buhemann im Reich herum,

Didum, Didum,

Bidi, Bidi, Bum!

Der Kaiser schlägt die Trum

Mit Hånden und mit Füßen,
Mit Säbeln und mit Spießen!
Didum, Didum, Didum.

Uch Karle, großmächtiger Mann,
Wie hast ein Spiel gefangen an,
Ohn Noth in teutschen Landen?
Wollt Gott, du håttst es baß bedacht,
Dich solchs nicht unterstanden.

Es geht ein Butemann im Reich herum, u. s. w.

Uch Karle, fich (sieh) dich besser vor,
Bedenk den Feind vor deinem Thor,
Wenn du zu Pabst Gefallen

Solch gräulich Mord willst richten an,
Wovon die Land' erschallen.

Es geht ein Bugemann im Reich herum, u. s. w.

Ach, denke an Pabst Hildebrand,

Er regte Krieg im teutschen Land,
Den Kaiser zu vertreiben,
Und hehte an viel Fürsten stark,

Im Bann mußt' er stets bleiben.

Es geht ein Buhemann im Reich herum, u. s. w.

Der Pabst zum Kaiser wählen ließ,
Ein Fürsten Rudolph Kaiser hieß,

Ein Kron that er ihm senden,
Gebot den Fürsten allzugleich,
Von Heinrich sich zu wenden.

Es geht ein Buhemann im Reich herum, u. s. w.

Da ward vergossen großes Blut
Als sich beschüßt der Kaiser gut,
Und Rudolph hat verloren

Die Schlacht und seine rechte Hand
Mit der er falsch geschworen.

Es geht ein Buhemann im Reich herum, u. s. w.

Ach Hildebrand der feiert nicht,

Des Kaisers Sohn er auch anricht,

Den Vater zu verjagen;

Das Reich darob zerrissen ward,

Viel edles Volk erschlagen.

Es geht ein Buhemann im Reich herum, u. s. w.

Der Kaiser mußt vorm Pabste stehn
Im Sünderhemd ganz nackt im Schnee,
Der Pabst der ließ ihn stehen,

Er lag in seiner Buhlen Schooß,

So wird es dir noch gehen.

Es geht ein Busemann im Reich herum, u. s. w.

Ach, denk der ganze Kaiserstamm
Durch Pabste in groß Jammer kam,
Die teutsche Macht zerrissen,

Willst du für ihre Büberei,

Noch den Pantoffel küssen?

Es geht ein Busemenn im Reich herum, u. s. w.

Wir haben auch auf unsrer Seit
Ein starken Held, der für uns streit,

Von Macht ist nicht seins Gleichen,
Gotts ewger Sohn mit seinem Heer,
Dem mußt du doch noch weichen.

Es geht ein Bugemann im Reich herum, u. s. w.

Dies Liedlein ist in Eil gemacht,
Einem jungen Landsknecht wohl geacht
Zu freundlichem Gefallen,

Von einem der wünscht Glück und Heil
Den frommen Landsknechten allen,

Als ging der Butemann im Reich herum,
Didum, Didum,

Bidi, Bidi, Bum!

Der Kaiser schlug die Trum,
Mit Hånden und mit Füßen,
Die Kirchen uns wollt schließen,
Didum, Didum, Didum.

19. Der Bauern Webermuth.

In des Jorg Schilthers Mayenweiß.

1524.

(Siche, Wolffs Volkslieder S. 194. Auch, Görres Volksl. S. 239.)

Wo ich jest in der Welt umfahr,

So nimm ich allermeiste wahr

Der Hoffart von den Bauern.

Gar wunderliche Kleiderschnit,

Und an den Schuhen lange Spik
Tragen dieselbe Bauern.

Sie gan (gehen) in gestreiften Röcken her,
Al sam sie edel seyen:

Es dunkt sich mancher viel mehr
Dann Grafen oder Freien,

Gar lang Degen zwischend ihre Bein sie henkend
Nach Hofweis fie sie lenkend;

Ihn'n seyn die Schuh gar eng,

Darin han sie ein Treng.

Jeglicher Baur hat Allerlei, Ein Duhend Nestel oder zwei, An seinen Armen hangen.

Auch ein spineltin Hemmed weiß, Daß ihm sein Leib daraus gleiß, Darin kann er wohl prangen.

Sein Haar muß ihm gebogen seyn
Nach adelicher Sitten;

Darauf seht er ein Kåpplein fein,
Ist adelich geschnitten.

Ihr Kleid muß unten ob dem Kinn
Erweiten, sie tragen seidin Pinch,
Gesticket umb den Hut,

Das schaffet ihr Uebermut.

Ein jeglicher Bauer will tragen an Jeht Kleider alsam ein Edelmann; Die Hofweis han sie gelehrt.

Es stand wohl in der Christenheit, Weil Bauern trugen zwilliche Kleid; Nu hat es sich verkehrt.

Sie seynd geadlet nach dem Stadel,

Und pflegen gute Wizen;

Sie wend (wollen) sich brechen (richten) nach dem

Adel,

Und hohe Roß besigen.

Die Bauern han jest eigen Land und Leuten,

Das will ich euch bedeuten;

Ein Plag der Christenheit

(Soliche Ueppigkeit !

Den Bauern möcht geschehen auch, Wie einmal einem Esel geschach,

Der lief von seinem Müller.

Keine Sack wollt er nimmer tragen, Er dacht: follt man mich also ofte schlagen, Mein Leib wird mir geschwächet.

In einen grünen Wald er rannt,
Da heim ließ er ihn ruffen;
Ein Balg er liegen fand

Darein kunnt' er bald schluffen.

Er strich den gar hoffelich an seine Glieder, Er dacht': ich komm nicht wieder

zu keinem Müller mehr,

Mir seynd die Säck zu schwer.

Der Esel daucht sich frumm und bieder, Er sprang vor Freuden auf und nieder. Und achtet klein der Såcke.

Er kam einmal wiedergerannt,

Da er die andern Esel fand,

Die wollt er all erschrecken.

Er that als wollt' er sie verzehrn

Da flohens in ihr Haus.

Der Müller kam und wollt ihm wehrn,

Da ward ihm gar sehr graus.

Er sach den Esel gar in großem Zoren,
Da daucht ihn bei den Ohren,

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