Графични страници
PDF файл
ePub

Ich wond (wähnte) er wöllt mir gholfen han,
Seinthalb mußt' ich gen Betlen gan.
Mordio, Mordio!

Darumb soll niemand zornig seyn,
Daß ich jesund Französisch bin,
Den Teutschen bin ich gar ein Spott,
Sie kennen jezt den wahren Gott.
weh, o weh!

Sie achten nichts auf meine Kron,
Was ich gebeut ist ihn’n ein Trom,
Darumb ich sucht' ein ander Land,
Da noch verborgen ist mein Schand.
weh, o weh!.

Der uns das Liedlein hat gemacht,
Der hat sich schier zu Tod gelacht,
Daß påbstlich Reich und Regiment
Im teutschen Land so gar ist geschendt.
Jo, Jo!

Die Teutschen seynd lang Narren gseyn, Jeht hat sie Gott durch seinen Schein Erleucht, daß sie den Antichrist

Erkennen, wissen wer er ist.

Jo, jo!

Gott fahret der Zeit.

9. Mislungene Handelschaft. Fliegendes Blatt aus der Reformationszeit.

In der Flammweis', darin man Herzog Ernst fingt. (Siche, Wolffs Volkslieder, S. 70., auch, Görres Volkslieder, S. 272.)

Gesang will mir nit lassen Ruh,
Mein Herz sagt selbst auch darzu;
Darum so muß ich dichten
Und wie es mir ergangen ist.
So merket mich in kurzer Frist!
Das will ich euch berichten.

Ich ging zu Augsburg, in der Stadt,

Die Weil was mir fast lange,

Gar bald ich vor das Thore trat,

Darnach hatt' ich Verlangen.

Ich ging spazieren in das Feld,
So fuhren zwen mit Wågen her,
Der Dritt ging mit, als ich Euch meld.

Dieselben fuhren her von Rom

Sie kamen zu mir bei ein'm Bom, (Baum)
Ich wünschet ihn'n bald Heile.

Ich sprach zu ihn'n gleich also:

Ihr Herren, was führt Ihr do?
Oder was habt Ihr feile?

Der Erst antwortet mir so drat,
Von Blei ein Last ich habe;

Weißt keinen zu Augsburg in der Stadt

Der mir's bald kaufet abe?

Daß ich mein Bargeld darum nehm;
Ich wollt ihn gebn ein guten Kauf,
Daß ich wieder gen Rom kam.

Ich sprach: wie hat das einen Sinn,
Daß ihr das Blei wollt geben hin?
Wie ist es darzu kummen,

Daß Ihr nit Zeichen daraus gießt,

Siegel, damit die Brief beschließt?
Er sprach: man will ihr nummen.
Das schaffet all die lutherisch Lehr;
Die saget nur von Gotte,
Daß man kein Kreatur sunst ehr:
Es ist fürwahr ein Spotte.

Der Menschen Ablaß gilt kein Geld,
Darmit der Geistlichkeit geht ab,
Ihr Geiz ist offenbar.

Den Undern fragt ich an der Stätt,
Was er doch für ein Gattung hått?
Von Wachs er mir bald saget,
Das wollt er geren (gerne) geben hin.
Er ließ mich hören wohl den Sinn
Sein Noth er mir do klaget:

Zu Rom will man es kaufen nicht,
So kann ich's nit verschenken,
Hab mich in teutsche Land gericht,

Ob sich Glück wollt lenken.

Daß ich das Wachs da von mir bråcht;

Das machet alles der Luther,

Daß es zu Rom ist gar verschmächt.

Den Dritten fraget ich zuhand,

Warum er zog in teutsche Land,
Oder was er wollt treiben?

Do sagt er mir alsbald die Mähr,

Wie daß er ein Bermenter (Pergamenthåndler) wär

Zu Rom möcht' er nit bleiben.

Mein Handwerk hat gestoßen sich,
Das Berment will man nimmer;
Darum ich nit kann nåhren mich,
Dasselbig mich sehr kümmer. (t)
Das macht alles Doktor Martin,
Noch dunket mich sein Lehr gerecht,
Darum ich ihn nit Feind kann seyn.

Ihr Noth hätten mir klagt die drei,
Do bat mich jeglicher dabei,

Daß ich ihm geb' ein Rathe,
Wie er sich darin halten soll.
Ich sprach zu ihm: gehabt Euch wohl!
Ich weis Euch auf ein Pfade,
Da Euer Sach mag werden gut;
Nun merkt mich alle Dreie.

Ich rath' Euch hie aus freiem Mut:
Der ein der führ das Bleie
Gen Mailand, ist ein großer Krieg,
und hatt' er Pulver auch darzu,
Die Zehrung es ihm wohl ertrüg.

Doch gieb ich Euch rechten Bericht,
Ihr müsset's geben nach dem Gewicht;
Das sollt ihr merken eben.

Man nimmt's nit nach der Römer Sitt;

Dieselbig Meinung hat es nit,

Ihr müsset's anders geben.

Sie hond (haben) betrogen Weib und Mann,

Und uns viel vorgelogen;

Der Luther das bewähren kann,
Wie sie uns um hond zogen,
Und uns unrechten Weg geführt.
Das hat jezt unterstanden Gott,
Daß es nimmer geschehen wird.

Also führt er das Blei dahin.
Dem mit dem Wachs sagt' ich den Sinn,
Wo er das sollt vertreiben.

Ich wies ihn in das Baierland,
Ich that ihm alle Ding bekannt,

Wie man kein'n ließ beleiben..
Ja welcher lutherisch wår,
Der hatt darin kein'n Play.
Alsbald der Römer hört die Mähr,
Er führt des Wachses Schatz
Gen München zu über das Feld.
Da folgen sie der Pfaffen Rath,
um Wachs da geben sie ihr Geld.

Der Bermenter noch bei mir stund
Er bat mich, daß ich ihm that kund,
Wo er sich möcht ernähren.

Ich wußt nit wohl, wohin mit ihm;
Ich sprach zu ihm: mich recht vernimm',
Thut ihr gen Baiern kehren!

! daß Ihr Euch recht angericht; Es gibt sich über Nachte,

Daß Kristus Lehr daselbst einbricht
Mit der göttlichen Machte.

Ich sorg', euer Sach hab keinen Bestand,
Ja, wenn es war mein eigen Ding
So wollt' ich ziehen gen Mailand.

Daselbst liegen der Kriegsleut viel,
Auf Berment treiben sie gut Spiel;
Das spannt man über Trummen, (Trommeln)
Darob schlagen sie Tag und Nacht,
Daß mancher Trummer daraus macht;
Das bringt Euch guten Frummen. (Vortheil)
Ich kann Euch anders rathen nit,

Wenn Ihr wårt mein Bruder.
Dieselben Leut haben den Sitt,
Sie liegen stets im Luder,

Tag und auch Nacht seyn sie gern voll;
und könnt' ich machen Bergament,

Bei diesen Leuten war' mir wohl.

Er folget mir und führt sein Ding,
Davon ich jest nit weiter sing;
Ich will es lassen bleiben.

Laßt uns umb Gott bitten allsand,
Daß er uns geb göttlich Verstand,
Der uns zu ihm thu scheiben,
Daß wir nit werden abgewendt
Von dem höchsten Richter.

Wer ihn nit ehrt, der wird geschendt,

Spricht Raphael, der Dichter;

In Gott solln wir Vertrauen hon,

« ПредишнаНапред »