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Man sollt ihnen Hülf und Beistand thun,
Den Türken wollten sie machen weichen.

Der König den Boten zurückesandt,
Er wußt ihnen weder Hülf noch Beistand
Vom König noch vom Reiche.

Nun wollen wir dem Türken die Stadt uffgeben,
Vor ihm da müssen wir weichen.

Es stund ein Landsknecht wohlgemuth: Halt ihr die Stadt in guter Huth!

Darzu in warhaftig Hande;

Sollten wir dem Türken die Stadt uffgeben,
Es wår' uns ein groß Schande.

Die Landsknecht schworen dem Reiche ein'n Eid; Sollten wir uns geben, es wår' uns leid, Es sprung ein jeglicher zu seiner Helleparten: Wohl her! wohl her! ihr frommen Landsknecht, Des Túrken wollen wir warten.

An einem Mittwoch das geschah, Daß man die Fähnlein schweben sah Zu Wien wohl auf der Mauern; Erst thåten die frommen Landsknecht Die Türken gar tapfer anschauen.

Bei dem Kärnthner Thor huben sie zu graben an, Da ließ der Türk sein Geschüß abgan;

Er nahm sein keinen Frommen:

Es ist davon manch Biedermanns Kindlein

Im Mutterleib umkommen.

Krems, Krems sey uns die Stadt genannt,
So ziehn wir in das Ungerland,
Darin thun wir uns tapfer wehren:
Man mischt uns Kalk wohl unter den Wein,
Das mußt der Landsknecht Trinken seyn.

Sie mischen uns Kalk wohl unter den Wein,
Das mußt der Landsknecht Trinken seyn,
Damit thun sie uns vergeben;

Also kummt mancher Landsknecht

Im Ungerland um's Leben.

Der uns diesen Reihen sang,

Ein freier Landsknecht ist er genannt;

Er hat so wohl gesungen,

Er ist bei sieben Feldschlacht gewest,
Es hat ihm nicht mißlungen.

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6. Zug nach Morea.

Fliegendes Blatt aus der Schweiz.

Mitgetheilt von Hrn. Prof. Blumenbach.

(Siche, Wolffs Volkslieder S. 18. und Wunderhorn II. S. 142.)

Was haben die Urner und Zuger gethan,

Sie wollen ein Zug gen Morea han,
Gen Morea wollen's dringen,

Sie wollen dingen achttausend Mann,
Wider den Türken wollen's kriegen.

Sie zogen durch's freie Umt hinab, Sie fanden gar manchen jungen Soldat,

Sie ließens all roth bekleiden, sie fuhren über den Zugersee, Sie lugen umber und das thut weh:

He der Krieg möcht manchen verleiden.

Sie zogen zu Zug wohl aus der Stadt,

Und ein gut Gesell zum andern sprach:
Ich hab's gar eben gerechnet,

,,Wir müssen ziehn dem Türken zu,
,,He ich mein, mein Herz müßt brechen!"

Wie sie aus den Schiffen heraus dann steigen, Die Hauptleut thun ihn'n die Hånd' all reichen, Sie thaten's in Glieder stellen,

Der ein Hauptmann zum andern sprach: ,,he wie han wir die bravsten Gesellen."

Der ein Hauptmann zum andern seit: (sagt) „Heut Nacht wend wir noch gen Uri hinein, wir müssen tapfer laufen."

Der ein Hauptmann zum andern sprach,

Wie ihm gefiele diese Sach:

He die Gesellen wollen wir verkaufen.

Sie zogen über den Gotthardt auf,
Die jungen Soldaten schreien überlaut,
Es wollt sie all schier gereuen,
Der ein gut Gesell zum andern sprach:
He keim Hauptmann ist mehr zu trauen.

Sie fahren über den langen See,
Sie sehen das Vaterland nimmermehr,
Sie thaten schier all weinen,

Der ein gut Gesell zum andern sprach:
He wären wir nunmehr daheime.

Und wie sie kamen zu der Meerstangen,
Es thut die Schweizersoldaten plangen:
,,Wie weit mund wir von heimen,
,,Wann ich denke an mein Vaterland,
,,He mein Herz möcht mir zerspringen!"

Sie reisen eine weite Reis,

Der ein gut Gesell zum andern schreit:
Wie weit mund wir noch reisen?
Der Hauptmann zu den Soldaten sprach:
He Venedig will ich bald zeigen.

Der Wachmeister ist ein munterer Mann
Er hat die bravsten Soldaten g'han,

Zu Venedig war er der erste,

Sie haben ihm geben viel Gut und Geld!
He ein guldene Ketten veste.

Und wie sie kamen zu bem Meer,

Da haben die Schweizer Galeeren gesehn,
Sie sizen darneben nieder:

Hend (haben) wir was gutes gehan im Vaterland, ,,He auf dem Meer wird's uns eintreiben."

Und wie der Hauptmann die Ned vernahm, Und er zu den Soldaten sprach,

zu denen Schweizerknaben:

,,Wir sind versorgt mit Speiß und Trank, He kein Hunger müssen wir haben.“

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Und wie sie kamen in die Stadt Morea,
Dort wollten sie ihr Lager han,
Dort hend sie ihre Lager.

„Wenn der Bluthund das vernehmen thut,
„He er wird uns bald Antwort geben."

Es stund nicht mehr denn ein Monat an,
Dem Türken wurd' es kund gethan,
Es wären Christen vorhanden,
Es wären da viel tausend Mann,
He so fern aus fremden Landen.

Der Türk der schickt ein Boten bar,
Ob sie wollten die Stadt Morea han?
Sie sollten Antwort geben,

So wollt' er ziehn mit ihnen in's Feld,
He kost manchen Schweizer sein Leben.

Und wie die Christen das vernahmen,
Und sie je långer je kecker waren,
Sie brüllten wie die Löwen:
,,Hilf Jefu Christ wir bitten dich;

He wie heut thut der Bluthund dråuen.”

Sie laufen Sturm ein halber Tag,
Der Hauptmann zu den Soldaten sprach:
Send ihr doch nicht erschrocken,

„Ruft heut nur Gottes Namen an,
,,Euere Sünd wird euch nachgelassen."

Und da sie kamen in Stadt Weissenburg
Der Türk mit feurigen Kugeln schoß.
Er wollt die Christen dammen,

Er grub wohl unter den Boden durch,
He in die Luft wollt er sie sprengen.

Von Weissenburg eine weite Reis,
Der ein gut Gesell zum andern seit:
Wie weit mund wir noch reisen?
,,Wir wollen ziehn zum heiligen Grab,
„Der Hauptmann hab's ihnen verheißen.“

7. Ein hübsch evangelisch Lied.
Fliegendes Blatt von 1524.

Im Ton: „Es geht ein frischer Summer daher.”
(Siche, Wolffs Volkslieder, S. 64.)

Ein gnabreich Zeit ist kummen daher
Da ist man hören gute Måhr,
Die Lehr Gotts ist erwachet;
Ist über Múnich und Pfaffen gan
Sie weinen oder lachen.

Martin Luther ist ein kühner Mann
Ein groß Spiel hat er gefangen an
Ohn Würfel und ohn Karten;
Wer mit ihm disputiren will
Der heiligen Gschrift thut er warten.

Der Luther hat's nit wol besunnen,
Zu großen Ehren wår er wol fummen,

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