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Nach unsers Fürsten Gefallen,
Frischlichen wir's wagen wöllen
Bergfreiheit, und die wir haben,
Ein Ordnung ist schon bereit,
Von denen und die uns gaben,

Von ihn da müssen wir's haben, ja haben,
In Fried' und Einigkeit.

Gott ehr uns die frommen Erzknappen
Ei wenn sie fahren ein,

Bergleder und leine Kappen

Muß unser Berggewandlich (Berganzug) seyn,

Grubenscherper (hölzernes Maaß worin das Erz kommt)

Kumpasse die müssen wir han,

und Leuchtschüren, (Leuch

ter und Renneisen)

Wenn wir mit rausser dürren (dürfen)

Es sey denn unser Gebühre, ja Gebühre,

Sonst legt uns der Steiger ab. (d. h. sonst bekommen

wir mit unserm Aufseher

Verdruß.)

Das sollen wir uns alle freuen
Al die da wollen bauen Theil,
Ein jeglicher guter Berggeselle,
Der solle sie bieten feil,
Derselbig soll selber bauen,

Soll selber fahren ein,

Auf Hoffnung, auf gutem Vertrauen,

Auf Chriftum wollen wir bauen, ja bauen,
Der alle die Ding vermag.

Der Steiger auf der Halden,
Der Schmidt wohl in der Schmied,
Der Holzhauer wohl in dem Walde,
Der Schmelzer wohl in der Hütt,
Die Fuhrleut auf der Straßen,

Der Köhler wohl an der Leyt, (die abhängige Seite ei

nes mit Holz bewachsenen Bergs)

Das seynd gar weidlich Prasser,

Der liebe Gott wird uns nit verlassen, nit verlassen, Gott der wird uns wohl helfen aus.

Der Reye (Gesang) sey euch Bergherren gesungen, So gar aus freiem Mut

Der liebe Gott woll' uns alle behüten,

Dazu den werthen Münzer gut,

Der das Silber zu gut kann machen,
Wohl vor dem gemeinen Mann,
So gar in allen Sachen.

Es dienet für jedermann, ja Mann,
Der liebe Gott uns wohl helfen kann.

2.

Neu in Musik gescht von Luise Reichardt.
Herzlich thut mich erfreuen,
Die fröhlich Sommerzeit,
All mein Geblüt verneuen,

Der Mai viel Wollust geyt. (giebt)
Die Lerch thut sich herschwingen

Mit ihrem hellen Schall,

Lieblichen die Vögel fingen
Darzu die Nachtigall.

Der Kukuk mit seinem Schreien

Macht fröhlich jedermann.

Des Ubends fröhlich reyen (tanzen und singen)

Die Maidlein wohl gethan,

Spazieren zu den Brunnen

Pflegt man zu dieser Zeit,

Alle Welt sich freut und wonnen (ergößt sich)

Mit Reisen fern und weit.

Es grünet in dem Walde,

Die Bäume blühen frei,
Die Röslein auf dem Felde,
Bon Farben mancherlei,

Ein Blümlein steht im Garten,
Das heißt, vergiß nit mein,
Das edle Kraut Wegwarten
Macht guten Augenschein.

Ein Kraut wächst in der Auen
Mit Namen Wohlgemut,

Liebt (gefällt) sehr den schönen Frauen,
Darzu die Holder (Hollunder) Blüth.
Die weiß- und rothen Rosen
Hält man in großer Acht

Und thut's Geld darum glossen, (ausgeben)

Schöne Kränz daraus macht.

Das Kraut je långer je lieber
An manchem Ende blüht,
Bringt oft ein heimlich Fieber
Wer sich nicht dafür hüth,
Ich hab' es wohl vernommen,
Was dieses Kraut vermag,

Doch kann man dem vorkommen,

Wer mäßige Lieb braucht alltag. (jedesmal)

Des Morgens in dem Thaue

Die Maidlein grasen gahn,
Gar lieblich sie anschauen,
Die schönen Blümlein stahn;
Daraus fie Kränzlein machen
Und schenken's ihrem Schaß,
Thun freundlich ihn anlachen,
Und geben ihm ein Schmaß.

Darum lob' ich den Sommer,
Darzu den Mayen gut,

Der wendet allen Kommer,
und bringt viel Freud' und Mut.
Der Zeit will ich genießen,
Dieweil ich Pfenning hab,
Und den es thut verdrießen,
Der fall die Stiegen 'nab

8. Meistersingerlied.

Mit zwei andern zusammengedruckt unter dem Titel: „Drei neue Lieder, das Erst: Ich hätt mir ein Meidlein auserkorn. Das Ander:, Von zwei unverschämten Hausmeyden. Das Dritt: Ach Gott, wem foll ich's flagen, das heimlich Leiden. Am Ende steht: Gedruckt zu Nürnberg durch Christoph Gutknecht, o. 3."

(Siche Bragur I. S. 360 und Büschings Volksl. S. 76.)

Ich hätt mir ein Meidlein auserkorn

Ich meint sie war mir hold,

Und sollt' ich sie stehlen wie ein Dieb,
Mein Herz wird Freuden voll,
Sollt' ich sie schließen darein,
Darein wollt' ich sie schließen,
Soult's aller Welt verdrießen
So müßt es dennoch seyn.

Ich hått mir's auserwählet
Ein schönes Jungfräulein,
zu ihr hat sich gesellet
Das junge Herze mein.

Hab' ihr mein'n Dienst geschworn,

Ein Jungfräulein, das mir wohl gefällt,
Darum hab' ich mir's auserwählt,

zu eigen auserkorn.

Ich hätt mir fürgenommen.
Wollt ihr gedienet han,
. So ist der Unfall kommen,
Daß ich sie muß fahren lan.
Ist alles ander'r Leute Schuld,
Darum thut es mich frånken mit.
Ich weiß wohl, daß sie mir guts günnt,
Und daß ich hab' ihr Huld.

Sie mußt mir Urlaub geben

Sie hat's nit gern gethan,
Es war ihr doch nit eben
Das kann ich wohl verstahn,

Die Liebe die was (war) so groß,

Mit Armen weil (indem) sie mich umfing,
Da ich so traurig von ihr ging
Viel Zähren sie vergoß.

Das that sie zu mir sagen:
Feins Lieb bis (sen) wohlgemut,
Dann du sollst nit verzagen,
Unser Sach soll werden gut,
Willst du vertrauen mir

So will ich dich, Herzlieb, nit lon,
Und sollt die Welt zu Scheitern gón.
Deßgleichen (dasselbe) sprach ich zu ihr.

Darauf bot sie mir ihre Hände,
Sie sprach:,, feins Lieb, fahr hin,
Unser Sach soll sich bald enden, (wenden)
Gott geb dir steten Sinn, (Beständigkeit)
Und hab' uns beide in Ucht,

Daß uns kein falsche Zung verlek ;“
Ein Kuß den bot sie mir zuletz:
„Ade, zu guter Nacht.“

Und wer ist, der dies Liedlein sang,

Von neuem gesungen hat?
Das hat gethan ein Schlosser

Zu Nördlingen in der Stadt.
Er trågt ein freien Mut,
Er hat's gar fein gesungen,
Zu der Lieb kunnt er nit kummen,
Er hofft, es werd bald gut.

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