Nach unsers Fürsten Gefallen, Von ihn da müssen wir's haben, ja haben, Gott ehr uns die frommen Erzknappen Bergleder und leine Kappen Muß unser Berggewandlich (Berganzug) seyn, Grubenscherper (hölzernes Maaß worin das Erz kommt) Kumpasse die müssen wir han, und Leuchtschüren, (Leuch ter und Renneisen) Wenn wir mit rausser dürren (dürfen) Es sey denn unser Gebühre, ja Gebühre, Sonst legt uns der Steiger ab. (d. h. sonst bekommen wir mit unserm Aufseher Verdruß.) Das sollen wir uns alle freuen Soll selber fahren ein, Auf Hoffnung, auf gutem Vertrauen, Auf Chriftum wollen wir bauen, ja bauen, Der Steiger auf der Halden, Der Köhler wohl an der Leyt, (die abhängige Seite ei nes mit Holz bewachsenen Bergs) Das seynd gar weidlich Prasser, Der liebe Gott wird uns nit verlassen, nit verlassen, Gott der wird uns wohl helfen aus. Der Reye (Gesang) sey euch Bergherren gesungen, So gar aus freiem Mut Der liebe Gott woll' uns alle behüten, Dazu den werthen Münzer gut, Der das Silber zu gut kann machen, Es dienet für jedermann, ja Mann, 2. Neu in Musik gescht von Luise Reichardt. Der Mai viel Wollust geyt. (giebt) Mit ihrem hellen Schall, Lieblichen die Vögel fingen Der Kukuk mit seinem Schreien Macht fröhlich jedermann. Des Ubends fröhlich reyen (tanzen und singen) Die Maidlein wohl gethan, Spazieren zu den Brunnen Pflegt man zu dieser Zeit, Alle Welt sich freut und wonnen (ergößt sich) Mit Reisen fern und weit. Es grünet in dem Walde, Die Bäume blühen frei, Ein Blümlein steht im Garten, Ein Kraut wächst in der Auen Liebt (gefällt) sehr den schönen Frauen, Und thut's Geld darum glossen, (ausgeben) Schöne Kränz daraus macht. Das Kraut je långer je lieber Doch kann man dem vorkommen, Wer mäßige Lieb braucht alltag. (jedesmal) Des Morgens in dem Thaue Die Maidlein grasen gahn, Darum lob' ich den Sommer, Der wendet allen Kommer, 8. Meistersingerlied. Mit zwei andern zusammengedruckt unter dem Titel: „Drei neue Lieder, das Erst: Ich hätt mir ein Meidlein auserkorn. Das Ander:, Von zwei unverschämten Hausmeyden. Das Dritt: Ach Gott, wem foll ich's flagen, das heimlich Leiden. Am Ende steht: Gedruckt zu Nürnberg durch Christoph Gutknecht, o. 3." (Siche Bragur I. S. 360 und Büschings Volksl. S. 76.) Ich hätt mir ein Meidlein auserkorn Ich meint sie war mir hold, Und sollt' ich sie stehlen wie ein Dieb, Ich hått mir's auserwählet Hab' ihr mein'n Dienst geschworn, Ein Jungfräulein, das mir wohl gefällt, zu eigen auserkorn. Ich hätt mir fürgenommen. Sie mußt mir Urlaub geben Sie hat's nit gern gethan, Die Liebe die was (war) so groß, Mit Armen weil (indem) sie mich umfing, Das that sie zu mir sagen: So will ich dich, Herzlieb, nit lon, Darauf bot sie mir ihre Hände, Daß uns kein falsche Zung verlek ;“ Und wer ist, der dies Liedlein sang, Von neuem gesungen hat? Zu Nördlingen in der Stadt. |