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Sein Fleisch war ihm zerrissen,
Sein Fuß war ihm verwundt.

Sonne, noch einmal, blicke zurüde!

Sie gingen einmal beide

Im Walde hin und her,

Eins an des andern Seite,

Das Herz war jedem schwer.

Sonne, noch einmal, blicke zurücke!

Sie kamen nah zur Haide,
Alwo der Vater saß;

Es trauerten an der Weide

Die Schäflein in dem Gras.

Sonne, noch einmal, blicke zurücke ?

Auf einem grünen. Rasen

Stand Faramund starr und fest,

Die bangen Vögelein saßen

Ganz still in ihrem Nest.

Sonne, noch einmal, blicke zurücke !

Er fiel, mit blanken Zähnen

Sein armes Mädchen an,

Sie rief mit tausend Thränen

Ihn um Erbarmen an.

Sonne, noch einmal, blicke zurücke!

Das bange Seelenzagen

Hört nun der Vater bald,

Des Mädchens Uch und Klagen

Erscholl im ganzen Wald.

Sonne, noch einmal, blicke zurücke!

Der Vater, steif und bebend,
Lief langsam stolpernd hin;

Er fand sie kaum mehr lebend,
Ihm starrte Muth und Sinn.

Sonne, noch einmal, blicke zurücke!

Der Jüngling kehrte wieder
Bon seiner Raserei

Und fiele sterbend nieder,

Zog Lorens Haupt herbei.

Sonne, noch einmal, blicke zurücke!

und unter tausend Küssen

Flog hin das Seelenpaar,

In matten Thränengüssen
Entflohn sie der Gefahr.

Sonne, noch einmal, blicke zurücke!

Nun wankt, in Seelenleiden,

Der Vater hin und her;

Ihn fliehen alle Freuden,

Kein Sternlein glänzt ihm mehr.

Sonne, noch einmal, blicke zurücke!

17. Aus Bothes Frühlings- Almanach 1806.

1. Die Mannsverrätherin.

(Siche, Bothe Frühlings - Almanach. Berlin 1806. S. 52, und Bùschings Volkslieder S. 140. (Mel. No.54.)

Dieses Lied ist ohne Zweifel ursprünglich gleich mit dem Liede von der „Frau von Weissenburg“ aus Brotuffs Marsburger Chronik, welches sich in diesem Bande unserer Sammlung aus Wolffs, historischen Volksliedern" S. 678. befindet.

,,Hans, sattle mir den Gaul!
Hans, fattle hübsch und fein!
Wir wollen beid' ausreiten:
Vor Klatschtoch bleibe stehn."

Als sie vor Klaschtoch kamen,
Wohl vor das hohe Haus,
Da sah die junge Edelfrau,
Zum Fenster sah sie r'aus.

„Ich grüß dich, edle junge Frau,
Und geb dir 'n guten Tag.
Wo ist der edle Jungherr
Nach dem ich fragen mag?"

,,,Er ist wohl auf und jaget,
Wo er nicht jagen muß;
Er ist auf grüner Haiden,
Wohl in dem Lindenbusch."""

,,Hans, fattle mir den Gaul!
Hans, sattle hübsch und fein!
Wir wollen beid' ausreiten;
Vor'm Lindenbusch bleib stehn."

Als sie vor den Lindenbusch kamen, Wohl an die grüne Haid

Da war der edle Jungherr,
Mit seinen Hündelein.

„Ich grüß' euch, edler junger Herr
Und geb' euch 'n guten Tag.
Ihr sollt nicht långer leben,
Als einen halben Tag." -

,,,Soll ich nicht länger leben
Als einen halben Tag,
Thu' ich mich Gott ergeben,
Der mich erschaffen hat.”

Was zog er aus der Scheiden?
Ein Schwert von Golde roth,
Und stach den edlen jungen Herrn
Mit seinen Hündlein todt.

Hans, sattle mir den Gaul!
Hans, sattle hübsch und fein!
Wir wollen beid' ausreiten;
Bor Klaschtoch bleibe stehn."

Als sie vor Klaschtoch kamen,
Wohl vor das hohe Haus,
Da sah die Mannsverräth'rin,
Zum Fenster sah sie 'raus.

„Ich grüß dich Mannsverråth'rin, Und geb dir 'n guten Tag. Hier ist das Schwert, womit ich Deinen Mann erstochen hab."

Sie riß sich in die Haare, Sie schlug sich auf den Mund: ,,,Uch, daß sich Gott erbarme! Wåre mein Mann gesund!"""

Was zog er aus dem Såckel?
Dreißig Dukaten roth:

,,Sieh da, du Mannsverräth'rin,
Hast für deine Kinder Brot!"

2. Ade, mein Schatz.

(Siche, Bothes Frühlings- Almanach, S. 70. und Büschings Volks. lieder S. 28.)

Melodie No. 11.

,,Ade, mein Schat! ich muß nun fort;
Ich muß dich meiden,

Von dir abscheiden;

An andern Ort."

...Schat, gehst du denn so weit von mir?""

Im Rosengarten

Will ich den warten
Im grünen Klee.“

,,,Darfst mein nicht warten: bin viel zu schlecht;

Frei dir ein Reiche,

Die deines Gleiche

Ist eben recht!""-

„Was frag' ich viel nach Geld und Gut?

Wenn ich nur habe,

Was mein Herz labe:

,,Wer's glauben thut."

--

Wer's glauben thut, der ist nicht hie,
Ist weggeritten,

Kommt morgen wieder,
Spát oder früh.""

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