8. Ein Lied von alten Weibern. (Siehe, Feiner Almanach, I. S. 142), Melodie bei Büsching, No. 104. 'Sis nichts mit den alten Weibern, Bin froh, daß ich keine hab. Lieber frei' ich mir'n junges Maidel, Do ich Freud darob hab. Miff! Muff! geht's im Hause, Den ganzen Tag herum, Junge Mädel gehn halt grade, Wer so 'nen alten Schimmel Drum liebe Junggesellen, 9. Die Alte und die Junge. (Siche, feiner Almanach, I. S. 147.) Unter der Ueberschrift ein Schweizerlied, von jungen Weibern. Mündlich verändert, besonders in Rücksicht auf Melodie. Der Tod von Basel, bezicht sich ohne Sweifel auf den Todtentanz daselbst, und deu tet auf die Heimath des Liedes. Die Veränderungen stammen aus einem Oberdeutschen Munde her. (Büschings Velkslieder, S. 295.) Als ich ein jung Gefelle war, Nahm ich ein steinalt Weib; : Ich hatt sie kaum drei Tage, Li, Ta, Lage, Da ging ich auf den Kirchhof Und bat den lieben Tod: :,: ,,Ach! lieber Tod von Basel, Bi, Ba, Basel, Und als ich wieder nach Hause kam Mein' Alte war schon todt;. :,: Ich spannt die Ros' an'n Wagen, Wi, Wa, Wagen, und fuhr mein' Alte fort. :,: Und als ich auf den Kirchhof kam, Das Grab war schon gemacht: :,: „Ihr Tråger, tragt fein sachte, si, sa sachte, Daß d'Alte nit erwacht. :,: Scharrt zu, scharrt zu, scharrt immerzu, Das alte böse Weib, :,: Sie hat ihr Lebetage, Ti, Ta, Tage, Und als ich wieder nach Hause kam, All' Winkel war'n mir zu weit; :,: Das junge Weibel, das ich nahm, Das schlug mich alle Tag';:,: ,,Uch! lieber Tod von Basel, Bi, Ba, Basel, Hått' ich mein' Alte noch! :,: 10. Ber angeschossene Kukuk, Ich hör eine wunderliche Stimm: Von fern im Echo ich vernimm: So oft ich diese Stimm' anhör, Den Vogel muß ich treffen an, Weil er so lieblich singen kann, Kufuf! Sollt' ich den Wald auf alle Seit Und auch die Büsch' auslaufen heut, Was schau' ich dort im grünen Gras? Ist es ein Fuchs oder ist's ein Has? Ich weiß nicht soll ich schießen drein, Ich bin zwar ein gut Jågersmann, Kukut! Und traue mich doch nicht heran, So ein gar junges schönes Thier Weil nun das Schießen Jägersbrauch, Kutut! So will ich endlich schießen auch, Mein Büchsen die sind schon geladen, Nun liegst du Vogel getroffen hier, Komm immerfort in mein Revier, So oft ich dich im Wald erblick, Der Vogel hat mich recht erfreut, Um's Pulver ist mir's gar nicht leid, Wenn ich ihn nur vermerken thu, 11. Liebe ohne Stand. (Siche, Feiner Almanach, II. S. 100 Es ritt ein Ritter wohl durch das Ried, Er hob wohl an ein neues Lied, Går schöne that er singen, Daß Berg und Thal erklingen. Das hört des Königs sein Töchterlein Er nahm sie bei ihrem seidenen Schopf Und schwung sie hinter sich auf sein Roß. Sie ritten in einer kleinen Weile Wohl vier und zwanzig Meilen. Und da sie zu dem Wald 'naus kamen, Er spreit sein Mantel in's grüne Gras, Des hårmt sich des Königs sein Töchterlein, Viel heiße Thränen fie fallen ließ, Er schaut ihr wohl unter die Augen, ,,Warum weinet ihr schöne Jungfraue?" ,,,,Warum follt' ich nicht weinen und traurig seyn, Ich bin ja des Königs sein Töchterlein; ,,,,Hått' ich meinem Vater gefolget, "" Frau Kaiserin wår' ich geworden."" |