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jed's seine Noth dem andern sagt:
Das Zipperlein der Spinne klagt,
wie es aus eines Bauern Haus
so schmählich sey gejaget aus.

Es sprach:,,Am Bauern meine Prob'
ich that; doch war er allzu grob.
Den Knorren hatt' ich mir erwählt
und hatte ihn recht auf geschwellt;
Schrot, Gleien legt er über mich,
verschont' mich gar nicht, trußiglich.“

,,Lud Mist, und fået, ackert auch fållt' Holz und drasch, nach seinem Brauch; des Nachts legt' er sich auf die Streu, im Stall auch wohl auf's dürre Heu; soff Wasser, fraß nur Milch und Kraut, und schwißte, daß es einem graut'; unlustig war's Haus überall,

deßhalb ich mich vom Bauer stahl."

2.

Die Spinne sprach: „Will ich hinaus! Herberg' ich nehm' im Bauerhaus, da ich aufspannen will ein Netz vor einen Laden, daß ich freß Schnacken und Mücken überall, die ich dort find' in großem Schwall."

,,Da ich wohl sicher hång' für wahr, daß man mich wohl ein ganzes Jahr mit keinem Besen kehret ab, ich eine sichre Wohnung hab'. Aus eines Bürgers Haus ich kam,

Wo man mir schier das Leben nahm."

,,Der Hausknecht und die schlimme Magd

Die haben mich gar oft verjagt,

zerrissen alles was ich spann,
kaum daß ich in ein Loch entrann.
Das Haus sie hielten sauber, rein,
verjagten Mücken groß und klein,
Daß ich schier Hungers starb darin ;
Darum ich ausgezogen bin."

3.

Zur Spinne sprach das Zipperlein: ,,So will ich in die Stadt hinein, in dieses reichen Bürgers Haus, von dem du bist gezogen aus, der mich zu sich lockt allermeist, mit starkem Trank und guter Speis,'

,,Damit er sich füllt täglich voll; Mit Müßiggehn ist ihm auch wohl, mit Schlafen, Baden und seinem Weib; Er ist gar zårtlich seinem Leib, ich weiß, wenn ich anrühre ihn, so schickt er nach dem Doktor hin."

,,Mich auf ein seidnes Polster legt, mit Tüchern weiß er mich zudeckt, speist gute Bißlein immer zu.

Schau, bei ihm bleib' ich wohl mit Ruh."

Aus der Fabel zwei Ding man lernt:
Reichthum das Zipperlein erkennt,
Die Armuth es allein vertreibt,
Daß es nicht bei derselben bleibt.

6. Haienlied.

(Siche, die Vorzeit, I. S. 339.)

Ich ging auf grüner Weide, Die war geschmückt gar schón, mit frischer Blumenfreude, gar lieblich anzusehn.

Die Vöglein sangen lieblich, die Thierlein sprangen üblich, und das gefiel mir sehr!

und auf der Blumenweide, da saß, uns wohl bekannt, ein Herr im bunten Kleide, der wird Herr Mai genannt; Er schickt die blauen, rothen, die grünen, gelben Boten, in alle Lande aus.

Bringt mir die schönsten Frauen, bringt junge Ritter mir;

Sie sollen mich hier schauen,
in meiner Blumenzier:
Wir wollen tanzen, fingen,
und voller Freude springen,
wie sich's bei'm Mai geziemt.

Herr Mai empfing sie alle, geschmückt und schön geziert, mit Vöglein Freudenschalle, so, wie es sich gebührt,

und sprach: Es sey ein Rennen,
mit Einem den wir kennen;
Er wird Herr Herbst genannt.

Er sendet seinen Boten,
uns allen wohl bekannt,
der hat den Herbst entboten;
Das Mailein wird's genannt.

Gott, wolle es behüthen!
Den Stab voll schöner Blüthen
führt es in seiner Hand.

Zum Herbst ist es gegangen: Mein Herr, der grüne Mai, trägt, dich zu sehn, Verlangen zum ehrlichen Turnei.

Er schmücket sich schon festlich, sein Harnisch ist ganz köstlich von Lindenlaub gemacht.

Die Schienen gut und feste, Den Beinen angethan; Sieh! das sind Lindenåßte: So kommt er auf die Bahn. Sein Panzerhemd glänzt prächtig; Gar schöner Rosen mächtig, erscheint sein Waffenrock.

Sein Helm ist von Violen

und grünem Klee gemacht; Die sind dem Tag empfohlen, und duften auch bei Nacht. Sein Schwerdt von Maienglocken; Der Vöglein Sang und Locken, die sind sein langer Speer.

Sein Roß, die grüne Haide, belegt gar wunderschön mit buntem Prachtgeschmeide, gar prächtig anzusehn ;

Komm nur! er laßt dich bitten,

recht bald zu ihm geritten,

zur rechten Kurzeweil.

Der Herbst rief seinen Knappen:

Zieh hin, ich folge Dir;

Geziert mit meinem Wappen, sprich: daß du kommst von mir.

Nimm mit dir gute Speise, und Früchte auf die Reise; Dazu ein Faßchen Wein.

Der Ritter Herbst sich rüstet, und thut den Panzer an, wonach es ihm gelüstet, auch auf der Kämpferbahn: Es schmückte Seine Gnaden, ein schöner Schweinebraten, und Würste hingen dran.

Gebratne Gåns entsteigen

dem wohlgeschloßnen Helm,

Geflügel und dergleichen:

Das bringt ihm keinen Schelm (die Pest, nichts

Uebels, keinen bösen Geruch.)

Sein Schild, ein Eierkuchen,

damit er will versuchen,

des Feindes Lanzenstich.

Die Streitart, baß zu schaden,

ein schönes Ferkel war,

ganz schmackhaft, wohl gebraten, und mürbe ganz und gar;

Sein Speer: ein Darm, die Långe

gefüllt, in rechter Enge,

mit fein gehacktem Fleisch.

Sein Roß ließ er sich bringen,

Das war ein Fuder - Faß;

Drauf that er rústig springen;

und wenn er oben saß,

trat er in seine Bügel

von allerlei Geflügel,

mit Fischen angehångt.

So sprengt er rasch zur Haide,

und fand den schönen Mai

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