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Die fühlst du selber, doch als der Ewige;

Es fühlen jauchzend, welche du himlisch schufst,
Die hohen Engel deines Bildes

Letzten und göttlichsten Zug, die Liebe!

Die grubst du Adam tief in sein Herz hinein! Nach seinem Denken von der Vollkommenheit, Ganz ausgeschaffen, ihm geschaffen,

Brachtest du, Gott! ihm der Menschen Mutter!

Die grubst du mir auch tief in mein Herz hinein! Nach meinem Denken von der Vollkommenheit, Ganz ausgeschaffen, mir geschaffen,

Führst du sie weg, die mein ganzes Herz liebt!

Der meine Seele ganz sich entgegen giefst! Mit allen Thränen, welche sie weinen kann, Die volle Seele ganz zuströmet!

Führst du sie mir, die ich liebe, Gott, weg!

Weg, durch dein Schicksal, welches, unsichtbar sich Dem Auge fortwebt, immer ins Dunklre webt!

Fern weg den ausgestreckten Armen!

Aber nicht weg aus dem bangen Herzen!

Und dennoch weifst du, welch ein Gedank' es war,

Als du ihn dachtest, und zu der Wirklichkeit

Erschaffend riefst, der, dafs du Seelen

Fühlender, und für einander schufest!

Das weisst du, Schöpfer! Aber dein Schicksal trent

Die Seelen, die du so für einander schufst,
Dein hohes, unerforschtes Schicksal,

Dunkel für uns, doch anbetungswürdig!

Das Leben gleichet, gegen die Ewigkeit, Dem schnellen Hauche, welcher dem Sterbenden Entfliefst; mit ihm entflofs die Seele,

. Die der Unendlichkeit ewig nachströmt!

Einst löst des Schicksals Vater in Klarheit auf,

Was Labyrinth war; Schicksal ist dann nicht mehr!

Ach dann, bey trunknem Wiedersehen,

Giebst du die Seelen einander wieder!

Gedanke, werth der Seel' und der Ewigkeit!

Werth, auch den bängsten Schmerz zu besänftigen!

Dich denkt mein Geist in deiner Grölse;

Aber ich fühle zu sehr das Leben,

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Das hier ich lebe! Gleich der Unsterblichkeit,

Dehnt, was ein Hauch war, fürchterlich mir sich aus!

Ich seh', ich sehe meine Schmerzen,

Gränzenlos dunkel, vor mir verbreitet!

Lafs, Gott, diefs Leben, leicht wie den Hauch entfliehn!

Nein, das nicht! gieb mir, die du mir gleich erschufst!

Ach, gieb sie mir, dir leicht zu geben!

Gieb sie dem bebenden, bangen Herzen!

Dem sülsen Schauer, der ihr entgegen wallt!

Dem stillen Stammeln der, die unsterblich ist,
Und sprachlos ihr Gefühl zu sagen,

Nur, wenn sie weinet, nicht ganz verstummet.

Gieb sie den Armen, die ich voll Unschuld oft,
In meiner Kindheit, dir zu dem Himmel hub,
Wenn ich, mit heifser Stirn voll Andacht,
Dir um die ewige Ruhe flehte.

Mit Einem Winke giebst du, und nimst du ja Dem Wurm, dem Stunden sind wie Jahrhunderte, Sein kurzes Glück; dem Wurm, der Mensch heifst,

Jähriget, blühet, verblüht, und abfällt.

KLOPST. W. I. B. Od. I. B.

ΤΟ

Von ihr geliebet, will ich die Tugend schön Und selig nennen! will ich ihr himlisch Bild Mit unverwandten Augen anschaun,

Ruhe nur das, und nur Glück das nennen,

Was sie mir zuwinkt! Aber o frömmere,
Dich auch, o die du ferner und höher wohnst,
Als unsre Tugend, will ich reiner,
Unbekannt, Gott nur bemerket, ehren!

Von ihr geliebet, will ich dir feuriger Entgegenjauchzen! will ich mein voller Herz, In heifsern Hallelujaliedern,

Ewiger Vater, vor dir ergiessen!

Dann, wenn sie mit mir deinen erhabnen Ruhm

Gen Himmel weinet, betend, mit schwimmendem
Entzücktem Auge; will ich mit ihr

Hier schon das höhere Leben fühlen!

Das Lied vom Mittler, trunken in ihrem Arm
Von reiner Wollust sing' ich erhabner dann
Den Guten, welche gleich uns lieben,

Christen wie wir sind, wie wir empfinden.

HEINRICH DER VOGLER.

Der Feind ist da! Die Schlacht beginnt! Wohlauf zum Sieg' herbey!

Es führet uns der beste Mann

Im ganzen Vaterland!

Heut fühlet er die Krankheit nicht,

Dort tragen sie ihn her!

Heil, Heinrich! heil dir Held und Mann

Im eisernen Gefild!

Sein Antlitz glüht vor Ehrbegier,

Und herscht den Sieg herbey!

Schon ist um ihn der Edlen Helm

Mit Feindesblut besprizt!

Streu furchtbar Strahlen um dich her,

Schwert in des Kaisers Hand,

Dafs alles tödtliche Geschofs

Den Weg vorübergeh!

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