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Zu dem gebrauche des infinitivs nach to dare. Von J. Ellinger
Laura Soames †. Von A. Schröer.

Seventh Summer Meeting of University Extension and other Students, to
be held in Oxford, August 1st to August 26th, 1895

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I.

BEITRÄGE

ZUR TEXTKRITIK DER SOGENANNTEN CÄDMON'SCHEN DICHTUNGEN. I.

In meiner untersuchung, Die metrik der sog. Cädmon'schen dichtungen (Studien zum germ. allitterationsvers, herausgegeben von M. Kaluza, heft 3), Weimar und Berlin, E. Felber, 1894, habe ich bereits bei der einordnung des gesammten materials in die von Kaluza aufgestellten neunzig typen den betreffenden verszahlen in klammern diejenigen textänderungen beigefügt, die sich aus metrischen rücksichten als nothwendig erwiesen haben. Da ich aber dort, um den umfang der arbeit nicht übermässig auszudehnen, auf angabe der gründe, die mich zur bevorzugung der einzelnen lesarten veranlassten, verzichten musste, will ich an dieser stelle unter zugrundelegung von Wülker's neubearbeitung von Grein's Bibliothek der ags. poesie (II. bd., 2. hälfte. Leipzig 1894) und unter besonderer betonung der anforderungen der metrik die textüberlieferung der sog. Cädmon'schen dichtungen und die bisher dazu gemachten besserungsvorschläge 1) einer eingehenderen besprechung unterziehen. Es wird sich dabei herausstellen, dass Wülkers text, was metrische correctheit anbelangt, sehr viel zu wünschen übrig lässt, da er es oft nicht gewagt hat, von der handschriftlichen lesung abzugehen, obwohl allitteration und versrhythmus gebieterisch eine änderung forderten, und die vor

1) Ausser den von Wülker in den anmerkungen angeführten textänderungen konnte ich auch Holthausen's Beiträge zur erklärung und textkritik altenglischer dichtungen (Indogerm. forschungen IV, 379-388) schon benützen.

E. Kölbing, Englische studien. XXI. 1.

I

geschlagenen besserungen anderer forscher so überzeugend waren, dass sie unbedenklich in den text gesetzt werden konnten.

Herrn prof. Kaluza, der mich auf manche besserungsbedürftige stelle in den Cädmon'schen dichtungen aufmerksam gemacht und meine textkritischen bemerkungen vor der drucklegung durchgesehen und ergänzt hat, spreche ich für seine bereitwillige unterstützung auch an dieser stelle meinen herzlichsten dank aus.

1. Exodus.

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33. Die hs. liest på was ingere; so Th., Bou., Kl., ohne dass letzterer im glossar ingere anführt. Gr. ändert in iu gēre, setzt aber in den »Nachträglichen verbesserungen« p. 368 gere geare 'penitus' dafür ein. Ich schliesse mich dieser lesart an; vgl. Ex. 291 ic wat sōđ gere (typ. 67). 53. Gr. und W. drucken onlangne lust, Bou. anm. ondlangne; dieser auffassung onlang andlang (s. Gr., Sprachschatz 2, p. 348) widerspricht aber die allitteration, die uns zwingt, on als präp. anzusehen; wir lesen daher mit Kl. on langne lust oder last (typ. 31). 78. Die hs. liest metrisch correct hate heofon-torht, so auch W. Durch Gr.'s änderung hat heofon-torht wird der vers dreihebig, also zu kurz. 118. Der vers, wie er in der hs. steht, här hæđ, ist zu kurz. Gr. und W. machen keine besserungsvorschläge, obwohl schon Th. diese stelle für lückenhaft hält. Kl. liest mit Siev. (Btg. X, 513) hāres hæđes; da aber had fem. ist, schreibe ich härre hæđe. 141. Der vers ist unvollständig überliefert. Gr.'s ergänzung är getī[pōde] stimmt aus dem grunde nicht, weil hier dem präf. ge nach einer langen, stark betonten silbe eine nebenhebung zukommt, der vers also, da tipōde drei hebungen beansprucht, fünfhebig sein würde (vgl. auch Siev., Btg. X, p. 454). Gegen Kl.'s vorschlag, ær ge[lýƒde] zu lesen, ist dagegen von metrischer seite nichts einzuwenden. 145. Der zweite halbvers ymb anwig ist zu kurz und auch schwer zu erklären. Ein befriedigender besserungsvorschlag ist nicht gemacht worden. Kl.'s vermuthung »ymb ane twigpe twipe 'wegen einer erlaubniss', nämlich derjenigen der auswanderung« (?) ist_metrisch unzulässig, da typ. I (lange hwile) nur ausnahmsweise mit auftakt vorkommt, und es auch ungewöhnlich wäre, dass āne vor dem subst. den hauptstab tragen sollte. 157. Der vers ofer-holt wegan (typ. 90) cored līxan (typ. 11) ist metrisch durchaus correct und ergiebt einen guten sinn. Nach Kl.'s änderung ofer holtwegan (= holt-wegon, -wegum) ēored lixan würde die sonst unerhörte bindung von h mit vocal vorliegen. Kl. vermuthet zwar, dass in der zweiten halbzeile here-dreat für eored zu lesen ist, aber ein genügender grund liegt zu einer derartigen änderung nicht vor. 158. Die zweite halbzeile gud hwearfōde (typ. 71) ist, wie sie in der hs. steht, ein metrisch richtiger vers. Die änderungsvorschläge von Bou. gud-weard hwearfōde und Gr.2 gud-fana hwearfōde sind abzuweisen, weil sie einen zu langen (fünfhebigen) vers ergeben würden. 161 f. Der zweite halbvers von V. 161 herefugolas hat nur drei hebungen, ist also zu kurz. Die zweite halbzeile des folgenden verses fehlt in der hs. gänzlich und ist von Gr. durch den nur zweihebigen vers [hræfen gōl] ungenügend ergänzt worden. Wenn wir

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auch hierfür nach El. 52 einen correcten vers hræfen uppe gōl einsetzen könnten, so glaube ich doch mit Kl., dass nach streichung des überflüssigen On hwal die beiden verse 161 und 162 in einen einzigen vers zusammenzuziehen sind, also hrēɔpon here-fugolas (typ. 85) hilde grædge (typ. 1). 166. Gr. anm. will für beodan (inf.) běodan bidon (prät. pl.) lesen, metrisch zulässig ist. Der vers gehört dann zu typ. 89. 172. Die lesart der hs. segn-cyning ist von W. mit recht beibehalten. Die änderung Gr.'s in sige-cyning wäre metrisch incorrect, da cyning, wenn es am versende zwei hebungen tragen soll, sich an eine sprachlich lange silbe (segn) anlehnen muss, nicht an zwei kurze (sige) (s. Kaluza, Stud. z. germ. allitterationsvers, 1, § 57). Metrisch zulässig wäre zwar auch Dietr.'s änderung hìm pær sécgà cyning (typ. 31), doch wird cyning am versschluss sonst gern zweihebig gebraucht. 180. 328. wigend unforhte würde zum verstyp. 82 gehören, der sonst in der zweiten halbzeile nie vorkommt (s. Kaluza a. a. o. 2, p. 80). Darum thun wir besser, nach Siev.'s vorschlag wigan unforhte (typ. 81) zu lesen, vgl. wigan @g-hwylcne, Ex. 188; wigan on heape, Ex. 311. €183. Kl.'s vorschlag hæfde him a-lesene ergiebt einen metrisch besseren vers (typ. 22), als die lesart der hs. hafde him a-lesen, die als B-vers (typ. 34) mit allitteration auf der vierten hebung aufzufassen wäre. 191. Die lesart der hs. cuð oft gebād (typ. 46) ist metrisch besser als Gr.'s änderung cũđóst gèbåd (typ. 49), da das superlativsuffix -ōst sonst nie die haupthebung eines dreihebigen taktes bildet. 194. Die zweite halbzeile ecan laddon (typ. 1), wie Gr. und Kl. lesen, scheint mir den vorzug zu verdienen vor der lesart W.'s ēc an-leddon (typ. 5), die jedoch auch einen correcten vers ergiebt. 239. Der vers ofer lindè lærig (typ. 31) (vgl. auch Byrht. 284 bærst bordes lærig, typ. 41) beweist, dass lærig mit kurzer stammsilbe anzusetzen ist. Es wird wie byrig am versende nur einhebig gebraucht und ist daher auch wie dieses wort einsilbig zu schreiben: byrg, lærg; das i ist wohl nur eingefügt, um die palatale aussprache des g anzudeuten. 243. Die zweite halbzeile wig curon ist zu kurz; »es fehlt eine silbe wohl vor wīg« (s. Siev., Btg. X, p. 454). Vielleicht ist him einzusetzen, vgl. Gen. 1803 and him på wic curon. 246. Gr. ergänzt den fehlenden ersten halbvers [gegān mihte], doch findet man zwei verba sonst nur in der zweiten halbzeile mit einander verbunden (s. Kaluza a. a. o. 2, p. 47); darum ist Kl.'s ergänzung gār-bēames feng [grētan mihte] metrisch annehmbarer. 248. Der erste halbvers ist so, wie er in der hs. steht, fus ford-wegas (typ. 77) metrisch besser als Kl.'s änderung füs on ford-wegas. Letztere lesart würde zu typ. 79 zu rechnen sein, ist aber darum zurückzuweisen, weil hier wohl stets ein zweisilbiges wort mit langer stammsilbe träger der ersten hebung und senkung ist. Die zweite halbzeile fana up-rād ist zu kurz; gegen Siev.'s vorschlag fana up gerad lässt sich metrisch nichts einwenden, der vers würde dann zu typ. 46 gehören. 251. W. liest richtig lyft-edoras bræc (typ. 55). Die von Gr. anm. vorgeschlagene änderung von brac in brace ist metrisch unstatthaft, da der vers in diesem falle fünf hebungen messen würde: lyft-edoras brāce. 269. Der zweite halbvers ic on beteran red (typ. 31) ist nach der hs. und den meisten ausgaben metrisch correct. Kl. ändert mit unrecht in ic on beteran ræde, denn im Altengl. sind als auftakt vor A-versen nur präfixe oder schwachtonige conjunctionen, nie aber pronomina oder präpositionen gestattet. 275. Auch hier würde Kl.'s

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