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9. Kommt dann dein grosser Tag herbei,
Laß in dem Auferstehn,

Daß deine Gnade ewig sey,
Mich auch im Himmel sehn.

Beispiel 3.

(Daselbst S. 133.)2

Mel. O wie selig sind die Seelen.

-Jesus Christus herrscht als König; Alles wird ihm unterthänig, Alles legt ihm Gott zu Fuß. Alle Zunge soll bekennen: Jesus sey der Herr zu nennen Dem man Ehre geben muß.

2. Fürstenthümer und Gewalten, Machten, die die Thronwacht hal

ten,

Geben ihm die Herrlichkeit;
Alle Herrschaft, dort im Himmel,
Hier im irdischen Gewimmel,
Ist zu seinem Dienst bereit.

3. Sagt mir von erhabnen Thronen,
Die beim ergen Lichte wohnen;
Nichts ist gegen Jesu groß.
Nennt mir Namen auf der Erden,
Wenn sie auch vergöttert werden,
Sie sind Theil aus seinem Loos.
4. Gehet aus dem Bach der Zeiten
In das Meer der Ewigkeiten,
Forscht den fernen Tiefen nach;
Kein Geist wird in allen Gründen
Etwas Majestätsches finden,
Als der Vater von ihm sprach.

L. R.

5. Kann man doch nichtshöhers lesen, Als: „das Bild von seinem Wesen ;“ Ale: der Glanz der Herrlichkeit." Selbst der Lebebilder Augen, Die Gott nah zu sehen taugen, Wundern die Vollkommenheit. 6 Gott, des Weltbaus grosser Meister, Hat die Engel wohl als Geister, Und als Flammen um den Thron; Sagt er aber einem Knechte: „Seße dich zu meiner Rechte?" Nein! Er sprach es zu dem Sohn.

7. Gott ist Herr; der Herr ist Einer, Und demselben gleichet keiner; Nur der Sohn ist ihme gleich Deffen Stuhl ist unumstößlich, Dessen Leben unauflöslich, Dessen Reich ein ewig Reich.

8. Gleicher Macht und gleicher Ehren, Sißt er unter lichten Chören Ueber denen Cherubim. In der Welt und Himmel Enden Hat er alles in den Händen; Denn der Vater gab es ihm.

1. Aus dem Lieder-Kästlein s, oben unter 8.

2. Wir geben von diesem

3.

sonst ausgezeichneten Liede, welches 26 Verse lang ist, nur die ersten elf. Lebebilder, Bilder des Lebens sollen höhere Geister sein, deren Auge Gott schaut, auch diese bewundern Jesu Vollkommenheit.

-

9. Ist nicht das was Gott erwählet, Was Gott zu den Kindern zählet, In dem liebsten Sohn geliebt? Wohnt nicht, weils des Vaters Wille, Selbst in ihm der Gottheit Fülle, Und der Gnade, die Gott gibt?

10. Nur in ihm, o Wundergaben!
Können wir Erlösung haben,
Die Erlösung durch sein Blut.
Hört's! das Leben ist erschienen,
Und ein ewiges Versühnen
Kommt in Jesu- uns zu gut.

11. Menschen! lernt an diesem Liede:
Es ist Gnade! es ist Friede!

Jesus führte selbst den Krieg.
Gottes Geist hats aufgeschrieben:
„Tod! wo ist dein Stachel blieben?
Hölle! wo ist nun dein Sieg?"

g. Dr. Friedrich Adolf Lampe. 1683-1729.2

Friedrich Adolf Lampe war am 19. Februar 1683 zu Detmold in der Grafschaft Lippe geboren, wo sein Vater, Heinrich Lampe, damals Prediger war. Er studirte zu Bremen, Franecker und Utrecht, wurde 1703 Prediger zu Wees im Clevischen, 1706 in Duisburg, 1709 zweiter und 1719 erster Prediger in Bremen. Schon im folgenden Jahre 1720 wurde er als Professor der Theologie und Prediger nach Utrecht berufen und erhielt hier 1726 die theologische Doctorwürde und die Professur der Kirchengeschichte. Im Jahre 1727 ging er als Pastor an St. Anscharii und Profeffor der Theologie nach Bremen zurück, starb aber schon am 8. Decb. 1729 am Blutskurz, 46 Jahr alt.

Er gehört zu den bedeutendsten Liederdichtern der reformirten Kirche und zeichnet sich durch Kraft und Lebendigkeit seiner Dichtungen aus. Es erschien von ihm: „Bündlein 26 gottseliger Gesänge. Bremen 1726." Diese wurden nach seinem Tode vermehrt herausgegeben unter dem Titel:

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F. A. Lampen's XXX Geistliche Lieder, sammt einem Anhang einiger (13) Poetischen Gedanken c. unter dessen Handschriften gefunden. Bremen 1731. 8. (In dem Anhange befinden sich indessen einige Lieder von erweislich anderen Verfassern.)

Neu aufgelegt erschienen seine Gesänge zu Elberfeld 1830.

1. Aus den Vorbildern Jesu Christi. Th. I Sechstes Stück. Fortseßung. 6. 777. S. oben unter 5 und 7. -2. In dem Leitfaden der Lit. Gesch. Siebente Aufl. Brl. 1843. S. 115 sind durch ein Versehen als Beispiele Lampescher Lieder drei Lieder von J. J. Rambach genannt worden.

Beispiel 1.

Sehnen nach Freyheit.

(Findet sich: Geist. Lieder. 1731, E. 29. Hier aus: Rambachs Anthol. IV. S. 309.)

wer giebt mir Adlersflügel, Um mit losgerißnem Zügel Muth, Begierden, Sinn und Herz Auf zu führen himmelwärts? Ach wann wird das Jahr anfangen, Da zur Freyheit wird gelangen Jesu freygekaufte Schaar, Die so lang' gefangen war?

Ich sollt' längst seyn aufgeflogen; Jesus hat mich oft gezogen, Und geöffnet mein Gesicht, Um zu sehn das helle Licht, Das sich in den Seelen spiegelt, Die, mit Glaub' und Lieb' geflügelt, Jesu Wunden frey und los Sich erwählt zum Felsenschloß.

Ja, ich weiß noch wohl die Stunden, Da ich, von mir losgebunden, Dacht', ich wär' dem Neh entrückt Und in Jesu Herz entzückt. Ich sah Hand' und Seite offen, Draus die Lebenswasser troffen; Ich empfand des Geistes Pfand Und der zartsten Liebe Brand.

Alles wollt ich willig wagen, Jesu Schmach mit Freuden tragen, Und durch tausend Ungemach, Tod und Höll ihm folgen nach. Doch wie bald sank mein Gefieder Kraftlos und versenget nieder! Meine Trägheit und Untreu' Find' ich alle Stunden neu. Doch du bist der treue Hirte, Der verlorne und verirrte Schafe sucht und Lämmer trägt. Du haft mir zum Pfand gelegt

Deine Treu, und mirs verschrieben,
Daß du mich willst ewig lieben,
Daß die täglich neue Schuld
Nie soll brechen deine Huld.

Laß mich denn, mein Liebster, finden
Von der armen, nackten, blinden
Seele, die mit Thränen dir
Hält dein Wort und Siegel für,
Die zu deinen Füßen lieget
Und als Staub in Staub sich bieget.
Laß des Herzens Angst und Pein
Dringen in dein Herz hinein.

Ewiglicbender Erbarmer, Findest du mich arm? je armer Ich nun zu dir komm' je mehr Werd' ich deines Reichthums Ehr', Den du an mir kannst erweisen, In vollkommnem Glanze preisen. Du willst denen ja allein, Die nichts haben, Alles seyn.

Laß mich denn aus dir empfangen Neue Kraft, um zu gelangen In dein innerst Heiligthum. Laß dein Erb' und Eigenthum Nicht am eitlen Dienst der Erden Länger angefesselt werden; Freyer König; mach mich frei Aus Aegyptens Sclaverey

Soll ich ewig Himmelskronen Tragen, und im Lichte wohnen: Gieb, daß ird'schen Schein und Pracht Ich für Koth und Schatten acht', Daß ich, aus mir selbst entzogen Und dem Sichtbaren entflogen, In der unsichtbaren Zier Deines Reichs mich ganz verlier',

O daß mich nichts möge quälen, Als nur, wenn in meiner Seelen Ich den reinsten Himmelskuß Deiner Liebe missen muß!

O daß mich nichts mögt' erquicken, Als wenn du mit Gnadenblicken Im Verborgnen mich anlachst

Und in Wollust trunken machst!

daß ich die Gluth mit fühlte, Die dein Eingeweid' umwühlte, Da du aufgehoben hast Meiner Sünden Centnerlast, Die die Zorngluth Gottes dämpfte, Die mit Tod und Hölle kämpfte, Die am Kreuz dich martern ließ, Die dein Lebenslicht ausblies!

Beispiel 2.

Von der Verleugnung der Welt.

(Aus dem Geistl. Liederschaß. Brl. 1832. S. 359. 3e Ausg. 1842. E. 389.)

Mel. Ich will ganz und gar nicht zweifeln.,

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ach, wie unbekannt bist du, wo des Geistes Kräfte streben nach der gold'nen Himmelsruh'; ach, wie eitel ist der Wahn, der des Fleisches Sinn verblendet, wenn er klebt der Erde an, fich zum Rauch und Schatten wendet.

2. Ach, wie oft bin ich gerathen in dieselbe Blindheitsnacht, wenn ich Regungen und Thaten. nicht sorgfältig hab' bedacht; hat nicht die Erfahrung mir meine Thorheit oft gelehret, wenn ich, Herr, ich klag' es dir, mich in Unruh' abgezehret?

3. Zwar der Schluß ist oft ge nommen,

daß ich mich wollt' reißen los; aber wenn's zur That sollt' kommen, fand ich mich von Kräften bloß. Ich Gefangner, Armer ich, wer zerbricht der Sünde Ketten? Fels des Heils! erbarme dich, du kannst aus der Höll erretten.

4. Jesu, Stärke der Verzagten, der du giebst den Matten Ruh', wahre Zuflucht der Geplagten, zwing' mein Herze, zwing's dazu, daß die ganze Creatur Nichts in meinen Augen scheine, und ich darauf denke nur, wie ich ewig sen der Deine

5. Ach, zermalme das Verlangen, das noch etwas Eitles will, nimm den bösen Sinn gefangen, der nicht hält in Allem still; gieb, daß ich in dieser Welt Nichts der Sorge werth mag achten, weil du mich darin gestellt, um nach besfrem Gut zu trachten.

6. Gieb mir Augen, um zu se hen deines Reiches Gnadenschein, gieb mir Kräfte um zu gehen bis in's Heiligthum hinein; mache mich mit dir bekannt, laß in deiner Liebe Flammen Herz und Seele seyn entbrannt, knüpfe dich und mich zusam̃en, 7. Weicht,

7. Weicht, weicht, eitele Gedanken!
stört nicht ferner meine Ruh',
ich will in den Lebensschranken
eilen meinem Jesu zu.

Jesu will ich geben Ehr',

in ihn will ich mich versenken,

und mich forthin um nichts mehr,
als um seine Liebe kränken.

h. Gerhard Tersteegen. 1697 — 1769.

Gerhard Tersteegen war am 27. Novbr. 1697 zu Mörs im Fürstenthum Mörs in Westphalen geboren. In einer lateinischen Schule lernte er die alten Sprachen, selbst hebräisch, und trat 15 Jahr alt bei einem Kaufmann in die Lehre, wo er vier Jahr lang blieb. Er lebte nachher in Mühlheim an der Ruhr und ernährte sich von Bandmachen. Dort starb er am 3. April 1769. Er war ein frommer und geistreicher Mystiker und gehört zu den zartesten und innigsten Liederdichtern, ohne weder in das Spielende und Tändelnde der Zinzend.rfschen Schule noch in unflare und dunkle Mystik zu verfallen In dem Gesangbuche der Brü dergemeine von 1731 findet man schon einige von den 111 Liedern, welche Tersteegen gedichtet hat, darauf erschienen sie gesammelt unter dem Titel: Geistliches Blumengärtlein inniger Seelen," welches viele Auflagen erlebte; die sechste, Colingen 1757. 12, die zwölfte, Frff. und Leipz 1818, die 13te, Elberfelde 1826. 12.

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Beispiel 1.

Anbetung. (Nach Rambach und Liederschaß.)

Mel. Wunderbarer König.

Gott ist gegenwärtig! Lasset uns anbeten

und in Ehrfurcht vor ihn treten.

Gott ist in der Mitten! Alles in uns schweige,

und sich innigst vor ihm beuge,

wer ihn kennt, wer ihn nennt,

schlagt die Augen nieder; komt, ergebt euch wieder!

2. Gott ist gegenwärtig, dem die Cherubinen Tag und Nacht gebücket dienen.

Heilig, heilig, fingen alle Engelchören,

wenn sie dieses Wesen ehren.

Herr, vernimm unsre Stimm',

Da auch wir Geringen unsre Opfer bringen.

Pischon Denkm. IV.

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