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,,herausgegeben von Carl Christian Gärtner, Prof. der Sitten,,lehre u. f. f. zu Braunschweig. Braunschw. 1767. 8. Mit e. „Bildniss Gifeke's von Hänsch und Gründler."

Diese Werke enthalten außer einem Abrisse des Lebens des Dichters:

1. Moralische Gedichte.

cher Oden und Lieder.

-

2. Geistliche Lieder. 3. Vier Bü 4. Geschenk an Daphne. (Eine Zus schrift, vierzehn Oden, ein Gedicht an Daphne und der funfzehnte August.) — 5. Cantaten. - 6. Fabeln und Erzählungen. - 7. Auhang einzelner Gedichte. 8. Briefe an Freunde, acht an der Zahl.

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2. Das Glück der Liebe in drei Gefängen. Braunschw. 1769. 8. Ein kleines Lehrgedicht, worin die Liebe in der Natur und ihr Vorzug in der menschlichen, die verschiednen Arten und Äußerungen und das Glück der ehelichen Liebe geschildert ist. (Der 2. Ge fang ist in Eschenburgs Beispielsammlung. Bd. 3. S. 309. abgedruckt.)

3. R. D. Gisekens u. s. f. Predigten, in einer neuen Sammlung aus seinen Handschriften herausg. von J. A. Schlegel, Konsistorialrath zu Hannover Erst. Theil. Flensb. und Leipzig 1780. 8.

Mit Elias Schlegel gab Giseke 1746 die Wochenschrift: Sammlung einiger Schriften zum Zeitvertreibe des Geschmack s, mit Nabener 1747 die Wochenschrift: der Jüngling heraus. Acht Briefe an Hagedorn siehe in Hagedorns Werken von J. J. Eschenburg. Th. V. S. 321 flgd.

Beispiel 1.

Aus dem moralischen Gedicht: Gedanken von der göttlichen
Regierung (Werke S. 8.)

Der Krieg, der Sünder würgt, ihr Land zur Wüste macht,
Wird nicht aus Lust zum Blut von ihm (Gott) heraufgebracht.
Nein, Unglück hat er nicht dem Erdenkreis beschieden;
Er baute nur die Welt zum Wohnplay für den Frieden.
Dem Kriege sperrt er stets des Abgrunds eisern Thor;
Doch reizet ihn ein Volk, so ruft er ihn hervor,

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Und taucht sein Schwerdt in Blut, und machts vom Blute trunken.
Er ist des Schicksals Herr. Durch ihn wird uns das Jahr
Bald reich an Wein und Korn, bald wieder unfruchtbar.

Als Vater, krönet er es dort mit seiner Güte;

Als Vater, straft er hier, mit göttlichem Gemüthe.
Dann muß (wird seine Huld dem Frevler nur zum Scherz,)
Die Erd' uns eisern seyn, der Himmel hart, wie Erz.

I

Er winkt der Fluth, daß sie die Felder überschwemme,
Und sie gehorcht, sie eilt, und spottet unsrer Dämme.
Das Feuer beut er auf. Es flieget kühn daher,
Und äschert alles ein; und Städte sind nicht mehr.
Und alles, was er schuf, daß er uns glücklich mache,
Versammelt, wenn er spricht, sich zu des Schöpfers Rache.
Verehrt, ihr Sterblichen, die Allmacht seiner Hand,
Mit der er Berge wägt, und Luft und Welt umspannt.
Er giebt den Völkern jezt die Schwerdter in die Hände,
Erschüttert Deutschlands Reich, und drohet ihm sein Ende.
Doch läßt er nicht im Zorn, was er erschuf, vergehn,
Und ihn entwaffnet bald ein zuversichtlichs Flehn.

Er legt den Donner hin. Es hofft der Kreis der Erden,
Und, wo jest Wüsten sind, da läßt er Städte werden.

Auf Feldern, wo jeßt der nicht mäht, der sie gepflügt,
Wo jezt ein streitbar Roß zum Kampfe wiehernd fliegt,
Und seinen Krieger schnell dem Tod entgegen träget,
Der durch die Schaaren eilt, und Mann und Roß erleget;
Wo der Trompeten Hall zu blutgen Schlachten weckt,
Die Lüfte zitternd macht, den, der sie höret, schreckt,
Dann ihn zum Würgen reizt, daß alle Schwerdter blinken,
Und sie der Deutsche hebt, daß Deutsche niedersinken:
Hier herrscht, so bald der Herr von seinem Thron gebeut,
Auf reichen Triften einst noch Glück und Einigkeit;
Hier singt noch, wenn einmal des Krieges Donner schweigen,
Die sichre Nachtigall auf den verlaßnen Zweigen;
Hier soll der Landmann froh sein Land für sich besän,
Für sich gerathen schaun, für sich den Seegen mähn;
Und an dem Erntenfest sein Haupt mit Kränzen zieren,
Und fröhlich an der Hand sein Weib zum Tanze führen.
Wann einst des deutschen Volks furchtbarer Heldenmuth
Sich neue Kräfte nimmt, von langem Würgen ruht,
Zu schönern Siegen sich mit edlerm Haß verbindet,
Und durch der Feinde Fall den Weg zur Freyheit findet;
Dann soll nach langem Zwist weit stärker, nun vereint,
Ein ehrenvoller Held, und sein versöhnter Feind,
An einem heitern Bach, froh ausgebreitet, liegen,

Und am gemeinen Wohl vertraulich sich vergnügen.

1. Das Lehrgedicht ist 1745 überschrieben, also die Zeit des zweiten schlesischen und östreichschen Erbfolgekrieges.

seelge güldne Zeit! Der ersten Erde Glück!

Wann ruft der Himmel dich zum Trost der Welt zurück?
Wann soll auf jeder Flur der Friede wieder lachen,
Und an des Segens Hand die Völker glücklich machen?
Zu hoffnungslos wirst du vielleicht von uns begehrt.
Die Zwietracht würgt hier noch, und zeiget dir ihr Schwerdt!
Doch der das Meer erregt, und bald sein Wüten stillet,
Den schreckt im Himmel nicht, was uns mit Furcht erfüllet.

Gott macht sich auf, er kömmt, schlägt zornig das Gewehr
Den Streitern aus der Hand, und stillt ihr wildes Heer.
Und wenn des Krieges Grimm gleich alles unternommen,
So spricht er doch zu ihm: Bis hieher sollst du kommen!

Ja, Herr, erschein einmal, und schmücke dich mit Pracht,
Erschein, und fahr herab, und predge deine Macht.
Laß Zwietracht, Mord und Wuth vor deinem Blick erschrecken,
Und an dem Aeußersten der Erden sich verstecken.
Laß deines Cherubs Schwerdt in seine Scheide gehn,
Und sprich zu ihm: Laß ab! Mir ist genug geschehn!

Beispiel 2.

In einer langwierigen schweren Krankheit. (S. 84.)

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Ode auf das Absterben der Decanissinn Sophia Christine Louise, Prinzessinn von Holstein - Plön. 1757. (S. 98.)

Sie hat gesiegt; denn auch ihr Leben

War Kampf, und sie stritt nicht allein.

Mit ihr und für sie ftritt, der Held, den Gott uns gegeben,
Uns Leben, Sieg, und ewigs Heil zu seyn.

1. Aus seiner Todeskrankheit.

Ihn hielt sie fest. Mit stärkern Armen

Hielt er auch sie, sein Eigenthum.

Jhr letzter Seufzer pries voll Dank sein göttlich Erbarmen;

Ihr letter Hauch war ihres Heilands Ruhm.

Viel Zähren weinte sie; viel Leiden

Bereiteten sie jener Ruh.

Als sie bereitet war, flog sie den himmlischen Freuden
Mit Lobgesang und im Triumphe zu.

Beispiel 4.

Ode an Ihro Hochfürftl. Durchlaucht Christian Günther, re gierenden Fürsten zu Schwarzburg - Sondershausen. (S. 99.)

1763.

Die Stürme hören auf zu brüllen. Das Getümmel
Der Wogen ruht. Gott hat aus seiner Hand
Die Donner weggelegt, und ein versöhnter Himmel
Fließt über Meer und Land.

Er, der in seinem Zorn durch seiner Winke Schelten,
Vor dem am Thron der Cherub selbst erbebt,

Den Ocean vertrocknet, Sonnen auslöscht, Welten
Aus ihren Angeln hebt:

Der Herr sieht ieht auf uns mit Gnade. Seinem Volke

Ist seine Huld, wie der versengten Au,

Ein sanfter Regen, der aus einer Abendwolke

Herab trieft; wie der Thau,

Der mit der Morgenröthe früh die Flur befeuchtet,
Daß jeder Halm sein sieches Haupt erhöht,

Das jedes Feld voll Pracht der Sonn entgegen leuchtet,
Mit Blumen übersät.

Sing ihn, o Weltkreis Ihn, den Vater! Sein Erbarmen
Hielt dich, daß du nicht gar vergiengst vor ihm,

Als er dich schlug. Er wendet sich zum Flehn des Armen!
Ihr Völker, jauchzet ihm !

Er straft. Es zittern Königreiche, Thronen wanken,
Und Städte: die er bis zum Himmel hob,

Versinken. Dennoch hegt er über uns Gedanken
Des Friedens! Singt sein Lob!

Preist, ihr Erretteten, den Herrn! fallt vor ihm nieder,
O ihr der Erde Götter, betet an

Mit eurem Volfe, singt mit ihm des Dankes Lieder,

Lehrt sie den Unterthan.

Du, Günther, haft sie uns gelehrt. Gott hat die Zähren,

Die du mit uns vor ihm geweint, gesehn,

Gefehn in Deiner Brust den Eifer, ihn zu ehren,

Gehört Dein frommes Flehn.

Gehört die Stimme Deines Dankens, die auf Flügeln
Der Andacht bis zu seinem Stuhle drang,

Gehört mit Wohlgefallen, wie von Zions Hügeln

Den König, der ihm sang.

Gott prüfte Dich, und gab das Ruder Dir in Zeiten.
Voll Unglück in die junge Hand; und er

Hilft Dir ein schwaches Schiff durch Nacht und Nebel leiten
Im klippenvollen Meer.

Beispiel 5.

Aus: Geschenk für meine Daphne.

Bierte de

den 24. Dctober 1752. (S. 222.)

Nein, Daphne, gieb nicht, gieb nicht, Geliebteste,
Der finstern Sorge deine zufriedne Brust.
In einer Brust voll reiner Unschuld

Müssen die Freuden der Tugend wohnen.
Das Auge Gottes, welches die Liebe schüßt,
Sieht frets vom Himmel seegnend auf uns herab.
Er hat dem Tage schon gerufen,

Welcher bestimmt ist, uns zu beglücken.
Von ferne kömmt er! Jede verschwindende,
Durchseufz'te Stunde seufzet ihn näher her.
Er kömmt gewiß! Ich seh schon um ihn
Alles Entzücken der reinen Liebe.

Fließt unterdessen, tröstende Thränen, fließt
In sanfter Wehmuth über die leichtre Brust.
Nur trübt nicht das geliebte Auge,

Trübt mir das Auge nicht, das ich küsse.

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