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den moralischen Gedichten ist er Hallers glücklicher Nebenbuhler: denn, kommt er ihm auch an Tiefsinn der Lehren, an Gedrängtheit der Gedanken, an Kühnheit der Bilder nicht gleich; so übertrift er ihn dagegen an Kenntniß der åusseren menschlichen Verhältnisse, an Reichthum in Betrachtungen, an Sprache, Styl und Versification. Seine Lieder, ungleich mannigfaltiger als die, des Uz, bezeichnen den åchten aristippischeu Weisen, und versehen den Leser nach Teos, in Anakreons Gärten und Haine*). Der Mann von Geist, der von ernsten Geschäften sich einsam erholen will, nehme einmahl Hagedorns Gedichte, mit seinen gelehrten und gehaltvollen Anmerkungen in die Hand, und er wird sich einer sehr genußreichen Stunde erfreu en. Da Mnemosyne gegenwärtiges Heft der höheren Poesie gewidmet hat, und sich von Ha

*) Klopstock muß diese Lieder sehr geliebt haben. In Wingolfs Hallen rief er dem Sänger ein Evan! Evoe! zu, und widmete ihm eine schds ne Ode. Gleich günstig åussert sich über dens selben sein Geistesverwandter, Wieland.

gedorns Lehrgedichten kein Fragment ablösen ließ; so ist hier nur das allgemeine Gebet aufgenommen, welches er aus Pope übertragen, und dergestalt verbessert hat, daß man es wohl sein Eigenthum nennen könnte.

Samuel Gottlob Lange, geboren zu Halle 1717, starb als Prediger, zu Laublingen bey gedachter Stadt, gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts. Dieser Dichter, vielleicht der erste, der sich den Fesseln des Reimes entriß, verdient schon dieser Kühnheit wegen, (ob er auch Unrecht haben mochte,) im Andenken zu bleiben. In seinen freundschaftlichen Liedern des Thyrfis und Damon strebt er dem Horaz nach, wiewohl mit geringen Kräften. Die, hier aufgenommene Ode, Eurydice und Laura, von Ramler verbessert, wird jedem Freunde sanfter Empfindungen willkommen seyn. Sie athmet das zarteste Gefühl, ist harmonisch in der Diction, und äusserst weich in den Rhythmen. Mit gutem Fug gibt der Dichter

seiner Geliebte hier den Namen Laura: denn die kleine Elegie ist eines Petrarca würdig. Noch hat man von dem Könige des achtzehnten Jahrhunderts zwey lyrirische Stücke aufgenommen, welche von unbekannter Hand, ziemlich glücklich in unsere Sprache übertragen worden. Das eine ist aus einer Stanze der Ode an die Akademie zu Berlin genommen, welche so anhebt:

Fleurissez arts charmans, que les eaux du Pactole

Arrosent desormais vos lauriers etc. etc.

Wenn Mnemosyne, mit ihrem Spiegel sich gegen eine so merkwürdige Zeit wandte; so mußte sie auch von dem glänzendsten Gestirne desselben Strahlen empfangen und re

flectiren.

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B--- ski.

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