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Nicht mehr wird nun für sie des Heerdes Flamme los

dern,

Kein Weib am Abend sie mit Sehnsucht wieder for
dern,

Sich den Geschäften ganz für ihre Pflege weihn,
Und keine Kinder mehr nach ihrem Vater schrein,
Still lauschen, wenn er kömmt, sich ihm entgegen dråns
gen,

Und, sich um seinen Kuß beneidend, an ihn hången.
Oft tönete die Flur von ihrer Sichel Klang;

Es war ihr Pflug, der oft die. harten Schollen
zwang!

Wie froh zog ihr Gespann vor ihnen auf die Fels der!

Wie beugten sich, erlegt durch ihren Streich, die Wals

der!

Der Ehrgeiz spotte nicht der Arbeit ihrer Hand,
Verlache nicht ihr Glück, und ihren niedern Stand;
Der Große höre nicht, Hohnlächeln im Gesichte,
Des Armen kurze, doch belehrende Geschichte!
Nicht zu vermeiden droht Ein leßter Augenblick
Dem Dünkel der Geburt, der Herrschaft stolzem
Glück,

Der Schönheit Zaubermacht, des Goldes Eigen:
thume;

Zum Grabe leiten nur die Wege zu dem Ruhme.
Verzeihe denn, o Stolz, daß glänzende Trophä'n
Zu ihrer Ehre nicht um diese Gråber stehn,
und daß im Tempel nicht, durch tiefgewölbte Hallen,
Der Chöre Harmonien von ihren Thaten schallen.
Ergött ein Murmorbild den nachtumwölkten Blick?
Lockt den entfloh'nen Geist ein Trauermahl zurück?
Kann in die dde Gruft des Ruhmes Nachhall drins

Lässt sich des Todes Ohr durch Schmeicheleien zwins

gen? gen?

Wie manche deckt vielleicht hier die Verwesung

tief,

In deren schwangrer Brust ein Götterfunke schlief!

Gotter.

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Gotter.

Provinzen hätten sie mit wachem Blick beschirmet,
In hohes Saitenspiel Begeisterung gestürmet,
Hått' ihnen Wissenschaft ihr großes Buch entrollt,
In welches jede Zeit den Schaß der Völker zollt,
Hått' Elend nicht ihr Haupt in tiefen Staub gedrůs
cfet,

Ihr Feuer ausgelöscht, und ihr Genie ersticket.
Wie manche Ros' im Thal erröthet ungesehn,
Haucht ihre Duft umsonst, und stirbt vergebens
schön!

Wie manchen edlen Stein hålt, vor der Menschen
Sorgen,

Der unerforschte Grund des Oceans verborgen!
So ruhet mancher hier, der einst mit kühner Hand,
Ein Franklin seines Dorfs, dem Frevel widerstand,
Und mancher Milton stumm, vermischt mit andern
Todten,

Und mancher Cromwell, rein vom Blut der Patrios
ten.

Sie konnten nicht, voll Muth, Gefahr und Tod veri
schmähn,

Nicht, folgsam ihrem Wink, Senate zittern sehn,
Mit Ueberflusse nicht ein selig Land beglücken,
Nicht lesen ihren Werth in eines Volkes Blicken.
Doch schränkte nicht ihr Loss nur ihre Tugend ein,
Die Laster wurden auch-in ihrer Hütte klein,

Sie durften nicht mit Blut die Thronenwege giess
sen,

Die Thore des Gefühls dem Etend nicht verschließen, Nicht Menschen scheun, wenn laut im Busen Wahrs heit spricht,

Den Zeugen edler Schaam nicht tilgen vom Ger sicht;

Noch, in der Wollust Schoos, des Weihrauchs sich ers

freuen,

Den, zu der Musen Schmach, erkaufte Schmeichler streuen.

Von der unetlen Bahn des Städtervolks entfernt, Hat ihr bescheidner Wunsch Ausschweifung nie gelernt;

Kühl

Kühl war ihr Lebenthal, und dem Geräusch entlegen;
Zufrieden wallten sie auf ihren stillen Wegen.

Doch ruft ein Denkmal noch, das die Gebeine
schüßt,

Zerbrechlich aufgebaut, barbarisch ausgeschnigt,
Geziert nach altem Brauch mit ungefeilten Reimen,
Den frommen Wanderer, mit Thrånen hier zu såus

men.

Die Muse hat sich Lob und Elegie erspart,

Nur ihre Namen, nur ihr Alter aufbewahrt,

Und den noch leeren Raum mit manchem Spruch geeh:
ret,

Der dieses arme Volk die Kunst zu sterben lehret.
Denn welcher Sterbliche wirft sehnend nicht den Blick
In eine schöne Flur, die er verließ, zurück?
Wer hat, gedankenlos, von Sicherheit berauschet,
Dies ångstlich süße Seyn mit jener Nacht vertaus

schet?

Ein Auge, das sich schliesst, ein halbgebrochnes

Herz,

Heischt eine Thråne doch, und eines Freundes
Schmerz;

Es rufet noch Natur aus unsrer Gruft; es lodert
Ihr Feuer unverlöscht, wenn unsre Asche modert.

Du, der die Todten hier, die keine Zunge preist,
Aus der Vergessenheit durch deine Lehre reisst,
Vielleicht sucht traurend einst ein dir verwandtes Wes
sen,

Noch deinen Hügel auf und fragt: wer du gewes

sen?

Dann spricht ein grauer Hirt: „Wann dåmmernd auf
den Höhen

Der Morgen zitterte, hab' ich ihn oft gesehn;
Durch das bethaute Gras rauscht' er mit schnellen Füß
sen

zu jenem Hügel hin, die Sonne zu begrüßen.
Dort an der Buche Fuß, die schon vor Alter nickt,
Die Wurzeln aufwärts dreht, und ihre Zweige bückt,

Gotter.

Streckt

Gotter. Streckt er am Mittag sich, verdrossen, unbelauschet; Starr sah er in den Bach, der dort vorüber rau

schet;

Bald schlich er in den Hayn, und höhnisch lächelt' er;
Bald murmelt' er vor sich verworrne Tråume her;
Bald hieng er bleich sein Haupt, wie ein Verlassner,
trübe,

Genagt von innerm Gram und hoffnungsloser Liebe.
An einem Morgenroth eilt' ich zum Hügel hin,
Wo ich ihn immer fand, und da vermisst' ich ihn.
Ich eilte nach der Au, zu seinem Lieblingsbaume,
Allein ich fand ihn nicht, wie sonst, in süßem Trau-

me.

Ein zweiter Morgen kam; weit schaut ich um mich her,

Doch ich erblickt ihn nicht am Bach', im Hayn nicht
mehr.

Tags drauf, ach! sahn wir ihn, bei Liedern und bei
Klagen

In feierlichem Zug, nach unserm Kirchhof tragen.
Siehst du den Dornstrauch dort? Komm! (lesen kannst
du ja!)

Lies! Hier an diesem Stein steht seine Grabschrift!
Da!"

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Voll Güte krönete der Himmel sein Begehren.
Er schenkte Leidenden sein ganz Vermögen

ren;

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Gewährt ward ihm dafür sein ganzer Wunsch - ein

Freund.

Wag' in das Heiligthum nicht tiefer einzuschauen,
Das seine Tugenden, und seine Fehler misst!
Ach! beide liegen sie, mit zitterndem Vertrauen,
In dessen Brust versenkt, der Gott und Bater ist.

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