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6.

Psalm CVII.

Nach Mendelssohn's Uebersehung.

Dankt dem Herrn, denn er ist freundlich),

Ewig währet seine Güte!

Singer, die der Herr erlöset,

Die er aus der Noth errettet, Und von ferne her zusammenbringt,

Von Morgen, Abend, Mitternacht und Weltmeer!

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Hymnen.

Hymnen. Dann preisen fie des Ew'gen Güte,
Den Menschenkindern seine Wunder,
Daß er ehrne Pforten zerbrach,
Eiserne Riegel zerschlug.

Wenn um Uebertretung willen
Für ihre Sünden Thoren leiden,
Jede Speise ihnen ekelt,

Und sie an Todespforten stehn;
Schrein sie in der Noth zum Herrn,
Der rettet sie aus ihrer Angst,
Schickt sein Wort, das heilet fie,
Befreiet sie vom Untergang.
Dann preisen sie des Ew'gen Güte,

Und Menschenkindern seine Wunder;
Bringen Opfer ihm des Dankes,

Verkünden seine Thaten unter Lobgesang.

Die in Schiffen gehn aufs Meer,
Im Gewässer treiben ihr Geschäft',

Diese sehn des Ew'gen Thaten,
Seine Wunder in den Tiefen.
Spricht Er, so erregt er Sturmwind,
Meereswogen thurmen sich;
(Sie fahren gen Himmel,

Sie sinken in Tiefen;

Die Seele zagt in Angst.

Sie taumeln im Schwindel, wie trunken,
All' ihre Kunst versagt.)

Sie schrein in ihrer Noth zum Herrn,

Der rettet sie aus ihrer Angst,
Verwandelt Sturm in Stille,

Heisst die Meereswogen schweigen,

Leitet sie auf sanften Wellen

Froh zu ihres, Wunsches Ziel.
Dann preisen sie des Ew'gen Güte.
Den Menschenkindern seine Wunder,
Rühmen ihn in Volksversammlung,
Preisen ihn im Siß der Alten.

Ströme

Ströme wandelt Er in Wüsten,
Wasserquellen in durftig Land;
Fruchtfeld schafft er um in Salzgrund,
Ob der Bewohner Bosheit.
Büsten Grund macht er zum See,
Dürres Land zu Wasserquellen,
Lässt Dürftige sich da beseßen,
Städte bauen zur Bewohnung,
Feld besåen, Weinberg pflanzen,
Jährlich Früchte sammeln;
Segnet sie; sie mehren sich,
Und ihre Heerden nehmen zu.

Will Herrschaftsjoch und Plagen
Sie mindern, sie bedrücken;
Er schüttet Schmach auf Fürsten aus,
Führt sie in Jrre ohne Bahn;
Rettet Dürftige aus Zwang,

Mehrt, gleich Heerden, die Geschlechter.
Fromme sehn's und freuen sich;

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Ungerechtigkeit verstummt.

Wer weise ist, merkt hierauf,
Erkennt des Ew'gen Wohlthaten.

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7. Die

Hymnen.

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7.

Die Propheten.

Auch über sie, ihren und ihrer Poesie eigentlichen Cha rakter giebt das Herderische Werk (B. II. S. 64. ff.) die fchönste Belehrung. Die Hauptsumme davon ist ebendas S. 71. f. in folgende Ode zusammengefasst.

Gegrüßet send ihr mir, o ihr Vertraute
Der Gottheit! habt ihr Ruhe nun gefunden
In eurem Palmenhain? gefunden Ruhe,
Die Horeb, Zion, Karmel euch nicht gaben!

Viel schenktet ihr schon euren frühen Zeiten!
Gesetze, Gottesdienst, und Trost und Pflichten,
Der Staaten Wohlstand und der Sitten Weisheit
Wie Bäche flossen sie von eurem Munde.

Denn große Herzen wart ihr, die sich über
Das träge Jeht, des Volkes süße Knechtschaft,
Sich über Zeitvertreib und Blendwerk huben,
Und rück und vorwärts sahn das Licht der Zeiten.

Das Licht der Zeiten weit zurück und vorwärts
Gieng auf als Gottesflamm' in ihren Seelen:
Die Flamme brannte lang im stillen Dunkel
Und gieng hervor, ein Licht vielleicht der Nachwelt.

Dann nahtet ihr in euren heilgen Hölen
Vertraulich ener Ohr dem sanften Lispel
Der Stimme, die euch Mitternacht und Morgens,
Und eures Herzens schönste Saiten weckte.

Wie Regenschauer Gottes flossen leise
Die Tône, weckten, wie Gewitter Gottes,
Die Schlummerwelt, als wårens spåte Zeiten,
Als wärens frühe Zeiten, die da sprachen.

bymnen.

Gegrüßet send ihr mir, ihr reinen Seelen, Die Saitenspiel' in Gottes mächtgen Hånden, Ausleger seines Sinns, der Zeitenkunde Entráthsler und Geist der Gesetze wurden!

Du, der auf Sinai sich über Zeiten

Und Völker hob, 1) der im verdickten Rauche
Das Licht sah, das ringsum der Welt jetzt leuchtet,
Und alle Weisheit ausgeschmückt mit Farben;

Du, dessen Flammengeist dem Himmel Bliße,
Dem Todtenreich den Sohn der Witwe raubte: 2)
Du, der Jehovah sah im Königsglanze
Und Geistespracht mit Königsglanz geschildert: 3)

Ihr Weinenden, die tief in Jammertönen,
In Thränen nur ihr zartes Herz ergossen; 4)
und Ihr, die spåt am Abend der Propheten
In Dämmerung, in Schatten sahn die Zukunft: 5)

Ihr alle, die ihr jest in höherm Lichte,
(Entkommen eurem Drang' von inn: und aussen)
In Palmenhainen wandelt, athmet Ruhe,
Die Horeb, Zion, Karmel euch nicht gaben;

Was seh ich? mischen sich mit euch auch freundlich
Die Weisen andrer Völker? die Vertrauten
Der Gottheit aller Erde, der Druiden
Erwählte Zahl, Pythagoras und Orpheus,

Und Plate, und wer sonst des Volkes Vater,
Ein Weiser der Geseze ward, wer traulich
Und rein sein Ohr zu Gotṛes Stimme neigte,
Und rein sein Herz zur Gottesflamme weihte.

1) Moses. 2) Elias. 3) Jesaias. 4) Jeremias, u. a.
Daniel u. a.

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