DIE GENESUNG DES KÖNIGS. Lafst dem Erhalter unsers Geliebten uns freudig danken! Du hasts allein gethan, o du des Lebens Herr! und Herr des Todes! Dir sey der Ruhm, der Dank, der Preis, die Ehre, Grofser Erhalter unsers Geliebten! Thränen der Wonne, dankende Thränen seyn unser Opfer! Mit diesem Opfer fallet tiefanbetend Vor dem Throne nieder, Von dem des Rettenden Befehl' erschollen: Leben, ja leben soll mein Gesalbter! Wunderbar hast du, Vater des Schicksals, uns ihn erhalten! Zu viel, zu viel Barmherzigkeit, o Vater, Hast du uns gegeben! Steig oft, und stark, Gebet, viel ist der Gnade! Steige mit Wonne auf zu dem Geber! Mengen erlagen, aber ihn rührte sanft deine Hand nur, So sanft, dass wir sogar, wer kann hier danken?.. Nicht einmal erschraken! Zu viel, zu viel Barmherzigkeit, o Vater, Gab uns die Stunde deiner Errettung! Ach, den wir lieben, Vater, er lebet! und auch wir leben!. Denn in der Stunde deiner reichen Gnade, Da du ihn erhieltest, Da rührtest du auch uns mit sanfter Hand an. Vater, die Erde bebt', und wir leben! Herr! da die Erde unter uns bebte, scholl deine Scholl, uns aus dem Staube Zu rufen, und gen Himmel schaun zu lehren, Auf zu des Lebens Herrn, und des Todes! Noch mit Entzückung hör' ich der Erde gelindes Rauschen! Des Richters Arm, der über andre Völker Fürchterlich sich ausstreckt, Die Städt' erschüttert, dafs sie voll Entsetzens Der jetzt die Völker, dafs és sie würge, dem Und dafs wir auf des Segens Fülle merken, Wecket er sanft uns auf von dem Schlummer. Fallet mit Jauchzen vor dem Erbarmer aufs Antlitz nieder! Lafst Aller Herz das Halleluja singen! Herr, Herr, Gott, barmherzig! Du Dulder, du Getreuer! Gnadevoller! Ehre dir! Preis dir! Dank dir, Erbarmer! 1 Ging nicht des Herrschers Herrlichkeit sichtbar vör uns vorüber? Lafst uns anbetend ihr von ferne nachsehn! Ja, in unsrer Seele 2 Soll dieses Heils Erinnrung ewig bleiben, Bleiben, ein Nachhall dessen, was Gott that! Sagt es den Enkeln, Väter, und lehrt sie gen Himmel schauen! Vernimms, der Enkel Sohn, und lerne danken! Und kein Greis entschlummre, Der nicht noch Einmal Dank, wenn er entschlummert, Herr, Herr! Preis, Ehr', und Ruhm sey, und Anbetung Deinem grofsen Namen! Im Himmel oben hubst du deinen Arm auf, Herr! uns zu segnen, Herr! uns zu segnen! KLOPST. W. I. B. Od. I. B. 12 1 Grofs ist der Herr! und jede seiner Thaten, Ozean der Welten, Sterne sind Tropfen des Ozeans! Wir kennen dich nicht! Wo beginn ich, und ach! wo end' ich Welcher Donner giebt mir Stimme? Gedanken welcher Engel? Wer leitet mich hinauf Zu den ewigen Hügeln? Ich versink', ich versinke, geh unter In deiner Welten Ozean! Wie schön, und wie hehr war diese Sternennacht, 1 Eh ich des grofsen Gedankens Flug, Eh ich es wagte, mich zu fragen: Welche Thaten thäte dort oben der Herrliche? |