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Reiche der Philosophie wüßte, wenn nicht der Name Kant ein paarmal darin vorkame. Er ist vornehmlich dem Wolfischen System gefolgt; indessen würde es sehr ungerecht seyn, diesens alle Fehler zur Last zu legen, die er sich hat zu Schulden kome men lassen. Gleich im ersten §. soll die Existenz der Seele, als eines vom Körper verschiedenen Wesens, bewiesen werden; der Beweis ist aber so mangelhaft und kraftlos, daß es auch Schülern bey einiger Aufmerksamkeit nicht entgehen kann. Der Verf. will sich zwar damit entschuldigen, daß tiefsinnige Untersuchungen nicht für Anfänger gehören; warum ließ er aber alsdann nicht die ganze Sache in fufpenfo? Man befindet fich beym wissenschaftlichen Vortrage auf Schalen öfters in dem Fall, Beweise, die zu schwer find, übergehen zu müssen; das kann man der Gründlichkeit unbeschadet, man muß es nur den Zuhörern selbst; anzeigen, und sie auf die künftigen Zeiten, wo ihre Einsichten reifer seyn werden, vertrösten; aber ihnen nicht etwas für Beweis ausgeben, was keiner ist. Die Einbildungskraft erklårt er §. 3. als das Vermögen, sich eine Sache nicht mehr so getreu vorzustellen, als man fie ems pfunden hat, und von dieser Vorstellung etwas wegzuthan oder hinzuzusehen. Verstand ist ihm das Vermögen zu unterfuchen, was wahr und nicht wahr ist; Vernunft aber das Vermögen, das Allgenreine der Dinge und ihre genaue Vers bindung zu untersuchen. §. 4. Es giebt auch innere Sinne, wo wir empfinden, was in uns vorgeht, z. E. Schmerz, „Bergnügen, Krankheiten, die Güte einer Sache 2c.!!". In einem kurzen Abriß der Geschichte der griechischen Philofophie §. 7. wird Pythagoras nach Plato und Zeno gefeht! Im 8. §., wo die Theile der Philosophie angegeben werden, wird die Moral und das Naturrecht durch folgende Bestim mungen charakterisert: „jene bittet und ermahnt, dieses befiehlt und droht." In der dürftigen Geschichte der Los gif S. 21 wird des Ariftoteles und seines Organons nicht ges dacht; hingegen von Wolf gefagt: „er lehrte zuerst, wie man ordentlich denken soll." Dies Elingt fast, als hätte man vor Wolf nicht ordentlich zu denken gewußt. Den Namen Logik leitet er von „λovinoc fuppl. Tεx“ her. S.231 heißt es gar, es giebt Vorstellungen, die nicht in die Seele kommen das ist ja ein offenbarer Widerspruch gegen die vorhergehende Erklärung, nach welcher weder der Körper noch ein Theil desselben, sondern die Seele allein, das Vermögen bes fist, Vorstellungen zu haben. Und so ist der Verf. selbst ein

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Bes

Beweis, daß man eine ganze Logik schreiben kann, ohne sich nur logisch richtig auszudrücken, und daß man auch nach Wolf nicht immer ordentlich denkt. Die Ontologie ist nicht gründlicher abgefaßt, als die Logik; und die Moral besteht blos aus einzelnen moralischen Vorschriften, die in keine syste matische Verbindung gebracht sind: z. B. mache dich so voll. kommen, so glücklich, als es möglich ist; sorge für die Gesund heit deines Körpers 2c. 2c.

G|v.

Ueber Wahrheit und sittliche Vollkommenheit, von Adam Weishaupt. Regensburg, in der Mon. tag und Weißischen Buch. 1793. 8. 19 Bog. I RL. 4 H.

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In der Einleitung erklärt der Vf. die Absicht, dieser Schrift. So verschieden auch die Meinungen der Menschen über unses re sittliche Natur und über unsern fittlichen Werth seyn mögen; so sehr sich unsere Urtheile in der Bestimmung von dem Berthe einzelner Handlungen widersprechen: so vereinigen fich doch alle Stimmen aller Zeiten, und aller vernünftigen Menschen, wenn von dem Werthe der Sittlichkeit und Tugend im Allgemeinen die Rede ist. Alle Menschen kommen darinn überein, daß die Sittlichkeit etwas Schönes und Erhabenes fen, daß es gute und böse Handlungen, Tugenden und fittliche Mängel gebe. Die Sittlichkeit ist zugleich ein Bes dürfniß der Menschen. Auch arbeiten der Staat und die Kirche unaufhörlich mit vereinten Kräften an dem Zwecke, die sittlichen Mängel zu vermindern, die Bewegungsgründe der Handlungen zu veredlen, und auf diese Art die Menschen unschädlicher, beffer, gleichförmiger und zuverlässiger zu-mas chen. Bei der Besserung und Veredlung der Menschen aber kommt alles auf die Begriffe an, welche jeder von dem hat, was der Mensch werden kann, welchen Begriff sich jeder von einem gesunden und mangelfreyen Zustand der Seele macht, worinn jeder die Vollkommenheit setzt. Der Begriff von sitts licher Vollkommenheit ist daher der, um welchen sich die ganze Sittenlehre dreht, wodurch sich alle moralischen Systeme vors züglich unterscheiden, von welchem die genauere und vollstån, dige Kenntniß unserer Mångel abhängt, und welcher bei jeder

Besses

Besserungsanstalt zum Grunde liegt. Die Bemühungen des Verf. gehen nun dahin, den Begriff von Vollkommenheit zu bestimmen, auf diesen Begriff eine Physiologie der Seele zu gründen; zu zeigen, worinn eigentlich ihr gesunder Zustand, die Vollkommenheit bestehe; wie sich darinn alle Tugenden gründen, und im wahrsten Sinn nur eine einzige Tugend aus. machen; den Grundmangel zu erforschen, dessen abgeleitete Theile und Folgen alle übrige fittliche Mängel sind; diese Ableitung anschaulich und begreiflich zu machen; auf diese Art eine Pathologie der Seele zu entwerfen, und noch überdieß zu zeigen, auf welchen seichten Gründen unsere gegenwärtigen Tugenden beruhen; in welcher engen Verbindung sie mit uns sern Mängeln stehen; wie unter so heterogenen Dingen eine Verbindung möglich ist; was sich an dem kranken Theile unse rer Seele entweder dermalen schon, oder in der Folge, und durch welche Mittel heilen lasse. Da aber der Begriff von Vollkommenheit, auf welchen sich die ganze Sittenlehre grün det, keineswegs der letzte ist; da er nothwendig auf die Ber griffe von Endzweck und Bestimmung, auf die Lehre von Zwecken und finalursachen, führt, diese vorausseßt, und ohne solche keine Realität hat; da ferner die Lehre von den Zwecken, auf die Lehre von den Grundursachen der Din ge, auf den Satz des zurei, ́enden Grundes führt, so sieht sich der Verf. bemüßiget, seinen sittlichen Untersuchungen die Erörterung der Fragen voranzuschicken: Ob und welcher Gewißheit die letzten Gründe unseres Wissens fabig feyen? Ob die Gewißheit eine wesentliche Eigenschaft der menschlichen Erkenntniß sey? das vor uns liegende Buch ist daher blos eine Einleitung, Vorbereitung und Berichtigung der zur Hauptuntersuchung nöthigen Vorkenntnisse. Diesem ersten Versuch soll ein zweyter folgen, in welchem der Verf. die objektive Gültigkeit des Sages der Causalitår und der Lehre von den Finalursachen aller Dinge, auf das strengste untersuchen will. Erst nachdem sich der Verf. auf diese Ard den Weg geebnet haben wird, will er den Begriff von sittlicher Vollkommenheit und Mängelu festseßen, daraus folgern, die Abstammung unserer Tugenden und Mängel aus einer gemeinschaftlichen Quelle entwickeln, den Grund zu ei ner Lebensweisheit legen, und sie zur Würde einer Wissen. schaft erheben.

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Das vor uns liegende Buch besteht nun aus folgenden einzelnen Abhandlungen: Erste Abbandlung, über die

Grena

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Venera tan som arbets, Laf i actor waters sex árinu má éir mazumne von fare: Rames from beinumter, taj menite Sefe unite Basi we Linemarket bunter, 18 kr Boa i tae E DE BIJ Senen incur Se Stranet als Stefán át be amenérie and pumahigir Diastá be remaster aber Smerin zu bekommer. fer Sutursued as means if ten aldet be Rodriet, be Bedciune berichten, die Gewährt 21 Cumin, ride birien Swed aufteden, oder vernidur. fue vermeritis; fe mie berrien Buerie tur engurt, DEP conftisen fint, white biriem Swed estpreden. Lis dicim Ruby grit in Bri, bie Fortung: es så anmiend mit Syracuft und im gangen Errée ju zrečen, ob es eine Wahrbeit gebe, ob von dem allem, was wir empête den, denten und erkennen, etwas wahr ity. Non tam groeifein, os bich oder jenes wahr key, worinn der Erund der Bahrheit betebe, ob nicht elles was wir als wale erkennen, eine fubjeftine Tauschung sey, welcher es an aller objektiven Ouriskeit mangelt? Aber zweifrin, eb es in dem einen for wchl als dem andern Einne eine Wahrheit gebe — diciem Broeifel zufolge glauben, daß alles, was wir erkennen, Jits thum und Betrug sey, dies kann nie vermmstig heißen, inbem es aller Bernunft und Erfahrung widerspricht. Hie gegen tönnte der Steptiker crianern, dies alles beweise nur, baß wir etwas für wahr halten müssen, es beweise aber nicht, baß etwas wahr sey; denn was der Eine für wahr halte, wers be von hundert andern widersprochen. Um diesen Zweifel zu heben, sucht der Verf. zu beweisen, daß die Wahrheit und Ges wißheit wesentliche Eigenschaften der menschlichen Erkenntniß

feyen.

seyen. Diesen Beweis sucht er aus dem Zwecke der menschlichen Erkenntniß herzuleiten, u. also vor allen Dingen zu bestimmen, ob unsere Erkenntniß einen Zweck, und welchen sie habe?

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Die zweyte Abhandlung handelt daher von dem Zweck der menschlichen Erkenntniß. Bey dieser Untersuchung geht der Verf. von der Beantwortung folgender Fragen aus: Ich bin aber was bin ich? und zu welchem Ende bin ich da? Was soll dedurch, daß ich wirklich bin, noch weiter geschehen? Tichts oder Etwas? Hier zeigt der Verf. sehr auffallend, daß mit dem Zwecke unseres Daseyns (er seye welcher er wolle) unsere besten Einsich ten und Erwartungen vernichtet werden; daß diese Vorstellung mit dem ganzen System unserer Gedanken und Begiers den auf das innigste verflochten ist; daß unser ganzes Leben ohne einen solchen Zweck ein grundloses, elendes, planloses, thorichtes und widersprechendes Leben ist; daß mit diesem Zweck alle Dinge ihren Werth, und alle Begierden ihren Gegenstand verlieren, indem auf diese Art aller Unterschied zwischen Recht und Unrecht, Nußen oder Schaden, Gut oder Bös, Tugend oder Laster, sammt allen Regeln der Weisheit und Klugheit, fammt aller Vernunftmässigkeit unserer Handlungen, und folgs lich alle Sittlichkeit, alle Gründe unserer Handlungen, und mit diesen unsere ganze Thätigkeit aufgehoben wird; daß ein zweckloses Daseyn mit eben so zwecklosen Eigenschaften und unwirksamen Kräften ein wirkliches Nichtseyn ist; daß wir folg lich, dieser Lehre gemäß, am Ende unser eigenes Daseyn läug nen, oder widersprechen müßten. Deswegen halt der Verf. die Lehre von dem Zwecke unseres Daseyns für die Fundamen= tallehre, und den Grundstein aller Sittlichkeit; für die Lehre, welcher nicht widersprochen werden kann, welche wenigstens eine subjective Gültigkeit haben muß, indem sie ein wahres Be dürfniß unserer Natur ist; für eine Lehre endlich, ohne welche keine Lebensweisheit möglich ist, nach welcher, alles Zweifelns und Widerspruchs ungeachtet, sich unser Leben doch immer richtet. Da nun unser Daseyn einen Zweck haben mng, welches ist nun dieser Zweck? Eine successiv wachsende Entwicklung unserer Kräfte (Vervollkommnung) bis hinauf zur vollsten Entwicklung (Vollkommenheit, Vollendung) ist der Zweck von dem Daseyn aller Menschen. Da aber die Vollkommenheit Glückseligkeit wirkt: so ist die Glückseligkeit der letzte Zweck unseres Daseyns, um dessentwillen Alles ges schieht, wozu sich alles, als ein untrügliches Mittel, verhält.

Unfes

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