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verstehen können. Uebrigens hat sie sich ein ansehnliches Ver: mögen erworben und genießt nebst ihren vier Schwestern, die alle zusammen leben, einer allgemeinen Achtung. Die Stallfütterung ist in England nicht gebräuchlich, und Hr. K. behauptet, sie sey auch für dasselbe weder rathsam noch mög lich, wenn man auf die ungeheuren Heerden von Rindvich und Schafen sehe, die dort gehalten werden. (Aber wie konnte Hr. K. hinzusetzen: Auch der deutsche Bauer verliere bey der felben auf der einen Seite reichlich, was er auf der andern Seite gervinne?) Das Rindfleisch kostet seit einiger Zeit 8-9. Pense das Pfund, welches Theurung ist, und worüber das Volk seither entseßlich gemurrt hat. - Mancher Engländer findet in der Nettigkeit und Eleganz seiner Stalibedienten, fo wie überhaupt in allem, was zur Schönheit seines Stall- Pfer de und Schuppenwesens gehört, seine höchste Glückseligkeit, und will lieber in diesem Artikel der Pracht, der Eleganz und des Geschmacks sich hervorthun, als in irgend einem andern.

Rotherham; Eisen- und Stahlfabriken, die an 800 Han de beschäftigen, und von einem gewißen Walker angelegt wurden, der eins der außerordentlichsten Beyspiele glücklicher Industrie. Die Zahl der hier verfertigten Artikel steigt über taufend, und darunter befinden sich mehrere, te der Englån der sonst aus Deutschland zog, und die der Deutsche jeßt hier kauft, weil sie, des Transportes ungeachtet, wöhlfeiler find, als der Deutsche sie machen kann. ̈ Die fünf Söhne dieses Mannes sind alle auch schon reiche Leute. Außer dem Reichthum, den diese Walkers in den Fabriken haben, befißen sie auch weitläuftige Ländereyen. Man versichert, daß das Land viele Meilen weit auf allen Seiten von Rotherham größten theils dieser Familie gehöre. So wird in England der Kaufmann und Fabrikant allmålig ein Gutsbesitzer, ein sogenann ter Gentleman, und bekommt als solcher ein Ansehn, einën Einfluß und eine Wichtigkeit, welche dort alletnal dem Befihè liegender Gründe folgen, und von welchen man in andern Ländern keinen Begriff hat, weil man in denselben, um durch feine Ländereyen wichtig zu werden, auch ein Edelmann seyn muß. Zustand der englischen Finanzen während den Jah ren 1756 1990, nach Credit und Debet angegeben. Er enthält alle sowohl ordinaire als extraordinaire Artikel, so wohl der Einnahme als der Ausgabe.

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Predigten von Ludewig Suhl, Archidiakonus an Petri (an der Petrikirche) in Lübeck. Lübeck, 1792. bey Donatius. Leipzig, bey Fleischer 255 Seiten 8. Mit einer 30 Seiten langen

Vorrede. 12 H.

In der Vorrede sagt der Verf. zuerst etwas von der Verah laffung des Drucks diefer Predigten, und dann etwas über die wünschenswürdige Abänderung des bisherigen Gebrauchs der evangelischen und epistolischen Terte. Dies sind des Verf. eigne Worte, die er auf das Titelblatt hat setzen laßen, verz muthlich in der Absicht, daß die Vorrede sollte gelesen werden. Das hat Rec. gethan, aber doch nicht gefunden, was er suchte, und was sich nach dieser Aeußerung des Verf, auf dem Titels Blatte vermuthen ließ. Man vermuthet nämlich), vom Verf. alles das Nachtheilige auseinander geseht zu finden, welches die immer fortwährende Beybehaltung der feßgeseßten Perikopen mit sich führen muß, und dann dringende Aufforderungen an die Konfiftorien zu lesen, endlich einmal den PredigernDie so natürliche Freyheit zu geben, über jede ihnen beliebige Stefle der Bibel zu predigen. Dagegen schränkt sich aber der V. nur auf den Wunsch ein, daß doch, so lange alles übrige bleibt, wie es ist, wenigstens statt der noch geltenden Einrichtung mit den Evangelien und Episteln irgend eine beßere, Veranstal rung möchte getroffen werden. Der Vorschlag, den der Vf. zur Prüfung vorlegt, daß die sämmtlichen Prediger eines sols then Orts, wo zwanzig und mehrere Prediger sind, (die Rede ist also nur von größen Städten) beym Anfange des lezten Quartals eines jeden Jahres im Allgemeinem anzeigten, wel che Hauptmaterie sie im nächsten Kirchenjahre in allen ihnen zukommenden Predigtstunden zu wählen wünschten. Da würe de denn Einer wählen die Lebensgeschichte Jesu; ein Zweyter die Bergpredigt und andere Reden Jesu; ein Dritter die Char raktere der biblischen Perforen; ein Vierter die reine biblische Lehre von Gott und Gorres Vorsehung; ein Fünfter die biblk sche Lehre von Versöhnung, Unsterblichkeit und ewigen Leben z ein Sechster die ganze christliche Sittenlehre; ein Siebenter einzelne Abschnitte, Sittenlehre, Moral für Bürger, Kaufleys

ter

te, Vater und Mütter, Arbeitende, Dienente, Kinder u. f. w. ein Achter einzelne Abschnitte aus der Geschichte der christlichen Kirche, aus der vaterländischen oder Weltgeschichte; ein Neunter folche physikalische Kent::niße, solche Offenbarun gen, welche allgemein verständlich gemacht werden können und zur wahren Berehrung Gottes und Nachahmung Jesu Chrifti unmittelbar führen; ein Zehnter wählet sich den ganzen Katechismus, einzelne Theile desselben, das Gesangbuch, die öffentlichen Gebete und Collecten; ein Elfter die Landesgesetze, nicht um darüber viel zu raisonniren, sondern um sie den Leuten verständlicher und in Verbindung mit der Religion desto ehrwürdiger zu machen; ein Zwölfter wird lieber über ganze biblische Bücher, über gewählte Stellen, über die bildliche Spra che des Alten oder Neuen Testaments reden wollen u. f. w. Diese Wünsche sollten dann die Prediger am gehörigen Orte anzeigen, wenn dann eine Kirchencommißion aus Deputirten der Obrigkeit, des Ministerii und der Bürgerschaft sich bemüht hatte, aus diesen Vorschlägen und Wünschen ein Ganzes zu bilden, fo würde das Resultat der Commißion der Obrigkeit zur legten Prüfung vorgelegt, und von be, so wie Sie es nach Ihrer Ueberzeugung gebilliger hätte, bestätiget und öffentlich in gesetzlicher form bes fannt gemacht. - Herr Suhl nennt selbst diesen Vorschlag einen flüchtig bingeworfenen Vorschlag, und das kann wohl nicht bloße Bescheidenheit seyn. Es wird ihm nicht mög lich seyn, alle Schwierigkeiten zu heben, die sich bey näherer Beleuchtung desselben ergeben. Er kann unmöglich folgende Fragen befriedigend beantworten: Wie wird eine Vereinigung der Prediger über die Wahl der Materien zu Stande kommen können, da gewiß mehrere eine und eben dieselbe wählen werden? Ist es rathsam, über die Kirchen- vaterländische und Weltgeschichte, über die Physik und Landesgesetze eigne Pre digten zu haken? Was für Predigten über diese Materien wer den am Ende des Jahrs zum Vorschein kommen, da nach dem Vorschlage des Verf. das ganze Jahr hindurch über eine Hauptmaterie soll gepredigt werden? werden nicht die Zuhö rer bald müde werden, Sonntag für Sonntag im Gründe einerley zu hören? Werden da nicht bald Allotria auf die Kanzel kommen, wenn der Prediger eine Hauptmaterie zu behandeln hat, die ihm ihrer Natur nach so leicht dahin führt; besonders wenn es ihm an Talent fehlt, sie erbaulich zu behandeln? Wir könnten der Fragen mehrere aufwerfen, selbst in

Ab

Abficht solcher Materien, welche zur eigentlichen, Religion des Christenthums gehören, und dennoch), alle Sonntage von derKanzel gehört, die lehrbegierigsten Zuhörer ermüden würden, wir glauben aber den Verf. schon genug gefragt zu haben. -Rec. ist wenigstens davon überzeugt, daß der Vorschlag des Verf., wie er hier buchstäblich gethan ist, schlechterdings nicht ausführbar sey. Am besten wird es immer feyn, dem Pres Diger unbedingte Freyheit in der Auswahl feines Textes zu ge ben. Verboten darf es ohnehin nicht werden, über die Evangelien und Episteln zu predigen. Wer also jene Freyheit nicht gebrauchen wollte oder könnte, (denn die Auswahl eines Ters tes wird manchem so schwer, daß ihm, ehe er wählt und sich bestimmt, die Zeit verloren geht) der würde doch immer beym Schlendrian bleiben. Nur scheint es gewiß zu seyn, daß diese Freyheit noch lange ein bloßer Wunsch bleiben, und immer noch nicht von den Consistorien werde beherziget werden. Was die Predigten felbft betrifft, so müssen wir ihnen das Lob der Popularität und Gemeinnüßigkeit geben. Sie ents halten viel vortrefliche moralische Winke und Belehrungen, Die beym Hören und Lesen ihre Wirkung thun; halten sich bey keinen müßigen Speculationen auf, geben hin und wieder gu sen Aufschluß über manche Bibelstelle, und dringen oft tief in die Verhältniße des Lebens und die menschliche Denkart ein, Nur nach den Regeln der homiletischen Kunst halten sie die Probe nicht aus. Die Disposition ist meistentheils vernachs täßiget, und es scheint, als ob der Verf. auf richtige Anordnung und Vertheilung der Materialien wenig oder gar nicht gedacht habe, als ob es ihm nur allein daruni zu thun gewesen sey, das zum Thema Gehörige zu sagen, unbekümmert, an welchem Det es sey. Die Hauptfäßze find nicht immer auf den ersten Blick verständlich, oder man weiß auch nicht gleich die angege bene Abtheilung in ihnen zu finden. Herzlichheit fehlt ihnen ganz, die Sprache ist durchaus trocken. - Der Predigten And neune, fast alle über epistolische Terte.

Dar

1. Von der Vaterlandsliebe und von den gegenseiti. gen Pflichten der Obrigkeit und der Unterthanen. Zwey Predigten in der Universitätskirche zu Er langen, gehalten von Albrecht Bayer, Profeffor 11 3

der

1

der Philofophie. Erlangen, bey Palm. 1793. 8. 80 Seiten. 4 H.

4. Predigten für die Bedürfnisse unserer Zeit in der Univerfugtskirche zu Erlangen gehalten von Albrecht Baver, Professor der Philosophie. Ebend. bey Palm. 1793. 8. 238 Seit. 12 ge. Weil die beyden Predigten in Nr. 1 auch in Nr. 2 aufges emmen sind und auch sich sehr gut in diese Sanımlung sdis den, so durfen wir nur über Nr. 2 allein einige Worte sas gen. Das erste Bändchen dieser Predigten ist schon 1784 erschienen, aber aus Versehen nicht in der A. d. B. anges jeigt worden. Absichtlich ist die Anzeige davon nicht unterblieben, denn diese Predigten sind allerdings des Bekannts werdens und einer guten Aufnahme werth, wenn sie auch gleich nicht als Mußter können aufgestellet werden. Sie wer den bey denen, die sie lesen, die Absicht des Verf. erreichen, nämlich Belehrung und Erbauung zu befördern. Der Ton ift ruhig und faßlich, und liegt recht in der Mitte zwischen dem defiamirenden und dem allzutrocknen. Die Sachen selbst find in einer natürlichen Ordnung aufgestellt, and laßen sich leicht übersehen. Dabey ist im Ganzen alles praktisch. Die Sprache ist geschmeidig, aber nicht durchaus rein, auch hat fich der Verf. einige Lieblingswörter zu sehr angewöhnt. Es And 6 Predigten in diesem Bändchen, woraus man sehen kann, daß sie nicht kurz kind. Aber die Länge ist nicht so wohl durch Gründlichkeit als vielmehr durch Redfeligkeit vers ursacht. Hier ist der Inhalt: 1) Von der Vaterlandsliebe, 2) Von den gegenseitigen Pflichten der Obrigkeit und der Unterthanen. 3) Glückseligkeit ist Bestimmung des Menschen bienieden. (Ein geziertes Thema!) 4) Von dem Zweck der Ankunft Jesu auf Erden, die Sittlichkeit zu befördern. s) Von der Sinnesänderung. 6) Wie lernt der Christ an dem Beyspiele Jesu sterben? Rec. hat die Hauptsähe dieser Pres Digten nicht ohne Absicht hergesetzt. Man vergleiche nämlich damit den Titel, und man wird auf die Bemerkung geführt werden, daß der Verf. wohl schwerlich bey dem prahlenden Busah: für die Bedürfniße unserer Zeit, etwas Befiimm. tes gedacht haben könne. Wenn man auch die beyden ersten Predigten unter diese Rubrik stellen könnte, pb gleich auch

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