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nichfaltigkeit feinen Gedichten mangle; bdß, wer einige geles fen hat, fie alle gelesen habe.

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In dem zweyten Theile gefällt es endlich unserm Vf., nach so manchen Seitenwegen und Abschweisungen, wieder einzulenken, und zu seiner eigentlichen Materie zurückzukoms men. Hier knüpft er manche, schon zu Anfange des ersten Theils gemachte Untersuchungen wieder an; und es konnte nicht fehlen, daß er sich daher oft wiederholen mußte. An Digressionen und fremoartigen Einschaltungen fehlt és indes auch hier nicht. Die Aufschriften der Kapitel find: I. Von dem Ursprune des Lächerlichen. II. Von dem verschiedenen Grade der Wirkung des Lächerlichen, nach Art der Behandi lung. III. Von der Wirkung des Lächerlichen auf die Em. pfindlichkeit der Menschen? IV. Wirkung des Lächerlichen auf den Verstand. V. Ob man das Lächerliche als eine Prů fung der Wahrheit annehmen könne. VI. Bemerkungen in Rücksicht der Sittlichkeit. VII. Einfluß des Lächerlichen auf den Staat. VIII. Andre Vortheile des Komischen. IX. Von dem Mißbrauch der Satyre. X. Von den Mittelu wider die Satyre. XI. Anmerkungen über das Lächerliche in Rücks sicht des Charakters im Allgemeinen, und der verschiedenen Nationen XII. Von der Verschiedenheit des Lächerlichen, oder von der Narrheit der Menschen. » Die meisten von den hier abgehandelten Materien sind auch in Flögel's Ges schichte der komischen Literatur abgehandelt worden; und dies fes Werk scheint überhaupt der Vf. bey dem feinigen fleißig zu Rathe gezogen zu haben, ob ihm gleich vieles eigenthümlich zu feyn. und manches von ihm auch aus andern Merken åhulis chen Inhalts gezogen zu feyh scheint.

Was der Leser in diesem Buche am meisten vermissen möchte, ist gründlicher und tiefer Eindrang in die Materie, Zusammenhang der Gedankenfolge, Entwickelung und gleichen Fortschritt der Joren bis zu ihrer völligen Aufhellung, and Eleganz des unterrichtenden Vortrages. Man ift durch so manche neuere asthetische Werke ausländischer und einheimischer Schriftsteller an diese Eigenschaften ähnlicher Werke zu fehr verwöhnt, als daß man das Unhaltbare, Locre und Seichte fo geduldig fürlieb nehmen und billigen könne, was nur allzu oft in diesem Buche vorkommt. Auch ist es allzu sichtbar, daß dem Vf. um die, fe viel möglich gedehnte, Aussphnung seis 'nes Fadens zu thun war; und wenn er gleich in der Vorrede

jagt,

fage, die enigerückten längern Gedichte, und chilge kleine →→ bft body ziemlich große Abweichungen waren zum Vergn gen des Lefers da, und um diesem angenehme Ruhepunkte ja gewähren; so ist doch der ganze Ton der Untersuchung für dies Bedürfniß nicht strenge, nicht philosophisch genug. Kurz, wie erwarteten neue Aufschlüsse, und fanden saft überall nichts, als eitel Zusammenschreiberey.

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Fa.

Marcus Valerius Martialis in einem Auszugé,
Anhang zum ersten Theile. Von Karl Wilhelm
Ramler, Leipzig, in der Weidmannischen Buch
handlung. 1793. 128 Seit. 8. 8g.

A

Der erste Band von Hrn, Ramlers Martial enthielt größs
tentheils gereimte Uebersehungen verschiedener Verfasser, so
biel deren n
nämlich ihm zu Gesichte gekommen, oder von ihmi
gebilligt waren. Da diefe aber nur den kleinsten Theil des
Dichters ausmachten: so vermehrte er fie noch mit einigen,
die er selbst übersetzte, und hoffte andere Liebhaber des römischen
Dichters würden vielleicht dadurch bewogen werden, noch meh
tere dazu zu liefern, so daß wir endlich den ganzen Epigram
matisten, so weit er überseßbar ist, in deutschen Versen erhals
ten håtten. Da er aber von keinem Nachfolger borte, so ente
fchloß er sich fie selbst zu übernehmen, und so erschienen, wie
bekannt nach und nach fünf Theile, die auch sämmtlich in
dieser Bibliothet angezeigt sind. Damit nun aber die Vers
beurschung ganz die Arbeit Eines Mannes in Einer Manier
werde, so liefert Hr. R. hier aufgefodert einen Anhang zurg
ersten Theil seiner Ausgabe der seiner geringen Bogenzahl
wegen jenem bequem angebunden werden kann) der diejenigen
Stücke enthält die dort von andern Verf. nur mehrere bloße,
oft febr freye. Nachahmungen waren. Mas die Uebersetzung
felbst betrifft, so können wir ihr, so wenig als bey den vorigen
Theilen, ganz unbedingtes Lob ertheilen. Die in jambische
Berse und Hendecasyllaben übergetragene Stücke sind meist sehr
gut gerathen, leicht und frey, dem Original ohne Zwang sich
anschmiegend desto mehr Steifigkeit und Härten aller Art
aber herrschen in den heranietrischen Gedichten. Gleich fir dem
ersten Stück ist die Wendung mißrathen, und drückt den sarkas
25

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Rischen

1

ftischen Sinn der Frage: nicht so deutlich und gut aus, als Das Lateinische. Es ist das bekannte Epigramm auf den Lato:

Florens Fast voll Scherz und Lachen
The Und des Volkes freye Spiele

Kamuist du ja, strenger Cator
Warum kamst du denn zum Schauplaß?
Kamst da nur des Weggehns wegen?
An ideo tantum veneras, ut exires?

Ramt du nu in ECIT.

sehn zu können? denn gewiß stichelt der Bidter hier auf Caros Tugendprunken. Morgendes Leben betrugt, Sera nimis vita eft craftina) dünkt uns Wever richtig deutsch noch verständlich genug. Sollte es ers Taubt feyn, su fasen: Ph. schon die siebente Frau verschars ret dein Acker?"? Septima jam Ph. tibi conditur uxor in agro Oper ebendas.: „Ich bin jener Scorpus, Rom, Dein håndegetlatfch? Plaufus, Roma, tui? Die Verfe, Besonders die Herameter sind voll Hårten: Casars igt als Susten Hiek feyd seyn

Kedvus, (ist, Roms) größter Gläubiger jedermann wird das erstemal lesen Rodrus ift

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&

« Nenne nichts, ais des, was du genossen hast, dein Bie fonnte Hrn. Rs. feines Ohr sich solche und ähnliche Miße Töne erlauben? Der. Pentameter ist im Deutschen, wenn er gur fenn foll, fo schwer zu machen, daß er die Mühe nicht Johnt, die er kostet. Nachläßig gearbeitet wird er dem Leser, Der sich darauf versteht, zur wahren Qual: befonders, wenn er viel einfylbige Wörter von schwankender Quantität enthält und der Abschnitt häufig auf Artikel, Präpofitionen oder gar In die Mitte der Wörter fällt, wie:

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Unserer alten Kunstrichter durch Schweigen vers

damme

Und zwey völlige Mahlzeiten aus einer gemacht
Ein Aß kosten die Kroll | erbsen und Ein Aß kostet die
Nacht --

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Proben einiger wohlgerathenen Verdeutschungen find:
Du, Laberius, fagst: ich kann recht gute
* Verse machen, ich will nur nicht. Wahrhaftig!
Wer recht gute zu machen weiß, und will nicht,
Den, Laberius, nenn ich einen Helden,

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Grabschrift.

Dieser Marmor bedeckt den freygelaßnen
Jungen Glaucias, seines Herren kurze
Freude. Rom, das ihn kannte, flagt um feinen
Frühen Tod: denn er war von unverleßter
Keuschheit, schon von Gestalt, und hell von Kopfe.
Nur zwölf Aernten und eine zählt fein Alter
Nichts beweine mehr, wer hier mit uns weinet!
An den TaccA.

Daß die Großen sich um dich reißen, Tucca,
Dich bey Tisch, beym Spaßieren, im Theater
Um sich haben, und wenn sie dir begegnen,
In den Wagen und in ihr Bad mit sich nehmen,
Darum halte dich nicht für etwas bessers:

Du belustigst fie, Tucca; bist ihr Freund nicht. :

Aber, wie konnte Hr. R. ein so armseliges Ding, wie folgende platte Zeilen, einer Ueberfeßung würdigen ?2

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Mittlere und neuere, politische und
Kirchengeschichte.

Untersuchungen über die französische Revolution nebft Eritischen Nachrichten von den merkwürdigsten Schriften, welche darüber in Frankreich erschienen find. Von August Wilhelm Rehberg, Geh. Cansleysecretair in Hannover. Erster Theil. 256 Seiten. Zweyter Theil. 428 Seit Hanno ver und Osnabrück, bey Ritscher. 1793. 8. 2 N Der Vf. gesteht, daß es vor der Hand noch nicht möglich sey, eine zuverläßige Geschichte der französischen Revolution zu

jchrets

schreiben, wohl aber, behauptet er, lasse Ach ein gegründetes und vollständiges Urtheil über das Systein fållen, wel es die französischen Gefeßaeber befolgt haben, und der Werth der neuen Constitution richtig bestimmen. Dieses zu leisten ist der Zweck der hier angezeigten Schrift, die in zwey Abschnitte zer. fällt. In dem ersten, dem theoretischen, prüft und entwis delt der Vf. die Grundfäße, auf denen die Systeme beruhen, nach denen man Frankreich hat reformiren wollen, sowohl dies jenigen, welche verworfen worden sind, als auch und zwar vorzüglich diejenigen, auf welchen die herrschende Denkungs art des Zeitalters beruht, und in denen die erste Quelle des neuen, wirklich eingeführten Systems zu suchen ist. Nach Aufstellung und Prüfung dieser höchsten Grundsäße im Zusam. menhange, vergleicht er die neue Verfassung selbst mit ihnen, und sucht ihren Werth in deppelter Rücksicht festzusetzen, eins mal, in wie fern sie den Prinzipien gemäß ist, zu denen sich ihre Urheber und Anhänger bekennen, und zweytens, in wie fern sie tauglich ist, die Entzwecke einer Staatsverfassung zu erfüllen. Der zweyte, historische Abschnitt, liefert Nachrich. ten, Beurtheilungen und Auszüge von den meisten, wenig fens den merkwürdigsten Schriften, die als Quellen der Geschichte dienen können, der Geschichte, sowohl der Begeben. helten, welche die Revolutiph ausmachen, als auch der Gesins des Systems, welche der neu eingeführten, nunmehr aber schon wieder umgestürzten Staatsverfassung zum Grunde liegen. Dieser zweyte Abschnitt besteht größtentheils aus den, Recensionen in der A. L. Zeitung, zu welchen Herr Rehberg sich schon im N. D. Museum als Vf. bekannte, und die hier mit wenigen unbeträchtlichen Veränderungen wieder abgedruckt sind.

Erster Theil. Erster Abschnitt. Von den ersten Prin cipien des Systems, welches in Frankreich herrschend gewors den ist. Alle verschiedene Sisteme über die Gründe des Rechts in der bürgerlichen Gesellschaft, behauptet der Verf., ließen sich in drey auflösen, in das System der Sinnlichkeit, nach dem alles bloß auf Gewalt beruht, und das auf eine durch nichts als außere Macht eingeschränkte Freyheit führt in das System des Verstandes, dem zufolge alle Gefeße willkührlich ausgedacht und durch (wirkliche oder still. fchweigende) Verträge eingeführt sind, und wo die Verpflich tung sie zu halten, sich auf die sich selbst durch eigne Vors

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