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seinem Corps gegen Szolnok zurück, während ich mit dem meinigen über Waizen (Vácz) gegen das feindliche Corps des F. M.-L. Simunich an der Waag zu operiren hätte.

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Der Feldzug im Süden gegen die Raizen und Serben sei aufzugeben und unsere in diesem verwendeten Streitkräfte (unter dem Commando des Obersten Grafen Vécsey) zum Schuße des neuen Regierungssizes an die mittlere Theiß zu ziehen.

,,Im äußersten Falle sollten sich die drei Armee corps Mészáros, Perczel und Vécsey auf ihrem concentrischen Rückzuge gegen Debreczin vereinigen; während es mir überlassen blieb, nach Umständen Komorn oder die obere Theiß als Rückzugsobject für mein Corps zu wählen.“

Bei meiner Detachirung in die nordwestlichen Comitate hatte der Kriegsrath die Absicht, die feindliche Hauptmacht von der kürzesten Operationslinie gegen Debreczin abzulenken.

In Waizen waren mittlerweile bei 4-5000 Mann Infanterie zusammengezogen worden.

„Diese sollte ich auf meinem Zuge über Waizen aufnehmen, dafür aber von meinem Corps unverweilt 1 Bataillon Infanterie, 12 Escadrons Husaren und eine Zwölfpfünder - Batterie an General Perczel abgeben.

,,Damit der Rückzug meines Armee corps aus dessen Stellung am rechten Donauufer über die Kettenbrücke nach dem linken ohne Gefahr möglich bleibe, dürfe der feindliche Hauptangriff nicht abgewartet werden.

,,Zur Deckung dieses Rückzuges solle General Perczel sogleich die verschanzten Hauptzugänge Ofens besezen.“

Perczel erklärte jedoch, dies erst am folgenden Tage thun zu können, da fast sein ganzes Corps sich in den Hauptstädten verlaufen habe.

Ich mußte hieraus ersehen, daß ich mich auf General Perczel nicht verlassen dürfe, und beschloß einstweilen selbst die Sorge für die Deckung meines Rückzuges zu übernehmen.

Am 2. Jänner standen bereits meine 6 Brigaden:

in Tétény;

bei Hanzsabég, mit den Vortruppen gegen Ercsi und Mártonvásár; in Sóskut, mit den Vortruppen in Tárnok, Zámor und Barátháza; in Buda Örs, mit den Vortruppen in Bia;

außerhalb Altofen (Ó-Buda), mit den Vorposten gegen Kovácsi, Vörösvár und Sz. - Endre,

und in der Ofener Vorstadt:,,Christinenstadt".

In Folge der erwähnten Kriegsrathsbeschlüsse verlegte ich am 3. Januar die Brigaden von Hanzsabég und Buda-Örs nach Ofen, die von Sóskut nach Buda-Örs, beorderte die Vortruppen auf der Fleischhauerstraße bis Csik zurück, während die Hanzsabéger Brigade ihre Vortruppen erst, nachdem diese von Tétény aus abgelöst worden, an sich ziehen sollte.

Der Commandant in Hanzsabég hatte diese lettere Vorsichtsmaßregel nicht beobachtet, zog seine Vorposten ein, che noch deren Ablösung von Tétény aus an Ort und Stelle war, und setzte sich gegen Ofen in Marsch, ohne -troß des sonnenhellen Mittags — zu merken, daß ihm ein feindliches Corps, von Mártonvásár her anrückend, auf dem Fuße folge.

Nur ein glücklicher Zufall bewahrte die Tétényer Brigade vor einem unbeabsichtigten feindlichen Ueberfalle am helllichten Tage.

Eine Husarenabtheilung warf sich just noch zur rechten Zeit den Kürassieren entgegen, von welchen die eben gegen Hanzsabég ausgeschickten Vortruppen der Brigade in Tétény geworfen und bereits bis nahe an den leztern Ort hartnäckig verfolgt wurden.

Es kam zu einem heftigen Zusammenstoß, wobei die Kürassiere namhaften Verlust erlitten.

Die Flucht derselben verzögerte den Angriff des feindlichen Corps und verschaffte der Tétényer Brigade die nöthige Zeit, sich schlagfertig zu machen.

Die auf dem Rückmarsche von Hanzsabég nach Ofen befindliche Brigade hatte mittlerweile bereits Promontorium erreicht. Ich ließ sie auf die erste Meldung von dem feindlichen Angriffe sogleich umkehren

und wieder über Tétény hinaus gegen Hanzsabég vorrücken. Sie entwickelte sich links von der Stuhlweißenburger Straße, während die Tétényer Brigade rechts von derselben verwendet wurde.

Ich war, obschon an Ort und Stelle nur etwa 4000 Mann zu meiner Disposition standen, entschlossen, angriffsweise vorzugehen.

Das Gefecht hatte indessen noch kaum einen etwas lebhaftern Charakter angenommen, als plöglich ein Offizier, von Pest an mich abgeschickt, auf dem Schlachtfelde erschien und mir meldete: General Vetter lasse mir sagen, ich solle mich ja zu keiner Offensive verleiten lassen, indem der Feind die Donau bereits unterhalb Hanzsabég überschritten habe, um die Hauptstädte auch auf dem linken Ufer zu bedrohen.

Auf diese Nachricht trat ich sogleich den Rückzug an, und bewirkte ihn unaufgehalten und ohne vom Feinde verfolgt zu werden, bis Promontorium.

Hier ließ ich die Truppen einige Stunden rasten, dann aber sammt dem Hauptquartiere noch vor Mitternacht den Rückmarsch theils bis Ofen, theils bis Pest fortseßen, während ich persönlich nach BudaÖrs ritt, um auch die dortige Brigade zum Rückzuge auf das linke Ufer zu beordern. Von der Arrièregarde meines Corps blieb Ofen noch bis zum folgenden Tage, den 4. Januar, besezt, an welchem sie von den Truppen des Generals Perczel abgelöst wurde und meinem bereits gegen Waizen abgezogenen Gros nachfolgte.

General Vetter war über diese schleunige,,Rettung der Armee auf das linke Donauufer“ sehr ungehalten; und da sich die Nachricht von dem feindlichen Donauübergange unterhalb Hanzsabég die nächste Veranlassung meines Rückzuges nachträglich als ungegründet er

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wies: so erschien dieser Rückzug in der That mindestens um einen ganzen Tag übereilt. Allein das Geschehene ließ sich nun nicht mehr ungeschehen machen.

Dagegen erklärte General Perczel:,,er wolle die Hauptstädte lieber in einen Schutthaufen verwandeln lassen, als ohne Kampf abziehen."

Zum Glück für Ofen und Pest zählte Perczel zu jener Partei, deren jüngste Proclame (wenn keine andern geschichtlichen Documente aus dieser Zeit übrig blieben) die Nachwelt verleiten könnten, den Gebeinen des weiland Landesvertheidigungs - Ausschusses unter den Mauern von Ofen nachgraben zu lassen.

Funfzehntes Capitel.

Die Sache Ungarns und die regulären Truppen nach der Räumung der Hauptstädte. Die Proclamation von Waizen. Die regulären Truppen gerathen aus dem Regen unter die Traufe.

In der Nacht von 4. auf den 5. Januar 1849 verließ ich mit meinem Hauptquartiere Pest, und erreichte im Laufe des folgenden Tages Waizen.

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Die ungarische Schilderhebung obschon durch die von Wien. aus systematisch eingeleitete officiofe Aufheßung der Nationalitäten gegeneinander ursprünglich angeregt, und der Realisirung des nichtsdestoweniger nachträglich officiell ausgesprochenen gesammtösterreichischen Einigkeitsgedankens schnurstracks entgegen, war demnach eine rein monarchisch-constitutionelle; und hierin eben lag ihre Stärke: denn diesem Umstande allein verdankte sie die Mitwirkung der regulären Truppen.

Ueberhaupt war es im Jahre 1848 nur vom monarchischen Standpunkte aus möglich, Ungarn zu insurgiren.

Beweis dessen die unzähligemal gemachte Erfahrung, daß alle Agitationen zu Gunsten der Schilderhebung nur dann réussirten, wenn solche im Namen des Königs" versucht wurden.

Beweis dessen jene bedeutenden Schwierigkeiten, welche zu überwinden waren, als es sich darum handelte, im Widerspruche mit den

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