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Die Wasser Hebrus wälzten mit Adlereil
Des Zelten Leyer, welche die Wälder zwang,
Dafs sie ihr folgten, die den Felsen
Taumeln, und wandeln aus Wolken lehrte.

So flofs der Hebrus. Schattenbesänftiger, Mit fortgerissen folgte dein fliehend Haupt Voll Bluts, mit todter Stirn, der Leyer Hoch im Getöse gestürzter Wogen.

So flofs der Waldstrom hin nach dem Ocean!

So fliefst mein Lied auch, stark, und gedankenvoll. Defs spott' ich, der's mit Klüglingsblicken

Höret, und kalt von der Glosse triefet.

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'Den segne, Lied, ihn ségne bey festlichem

Entgegengehn, mit Freudenbegrüssungen,

Der über Wingolfs hohe Schwelle

Heiter, im Haine gekränzt, hereintritt

I mo

Dein Barde wartet. Liebling der' sanften Hlyn, Wo bliebst du? kommst du von dem begeisternden

Achäerhämus? oder kommst du

Von den unsterblichen sieben Hügeln?

Wo Scipionen, Flakkus und Túllius,

Urenkel denkend, tönender sprach, und sang,* ›
Wo Maro mit dem Kapitole

Um die Unsterblichkeit muthig zankte!

Voll sichres Stolzes, sah er die Ewigkeit

Des hohen Marmors: Trümmer wirst einst du seyn,
Staub dann, und dann dès Sturms Gespiele,
Du Kapitol! und du Gott der Donner!

Wie oder zögerst du von des Albion Eiland herüber? Liebe sie, Ebert, nur! Sie sind auch deutsches Stamms, Ursöhne Jener, die kühn mit der Woge kamen!

Sey mir gegrüfset! Immer gewünscht kommst du, Wo du auch herkommst, Liebling der sanften Hlyn!

Vom Tybris lieb, sehr lieh vom Hämus!

Lieb von Britanniens stolzem Eiland,

Allein geliebter, wenn du voll Vaterlands Aus jenen Hainen kommst, wo der Barden Chor

Mit Braga singet, wo die Telyn

Tönt zu dem Fluge des deutschen Liedes.

Da kommst du jetzt her, hast aus dem Mimer schon

Die geistervolle silberne Flut geschöpft!

Schon glänzt die Trunkenheit des Quells dir,

Ebert, aus hellem entzücktem Auge.

,,Wohin beschworst du, Dichter, den Folgenden ? Was trank? was seh ich? Bautest du wieder auf

Tanfana? oder, wie am Dirce

Mauren Amphion, Walhalla's Tempel?

Die ganze Lenzflur streute mein Genius,
Der unsern Freunden rufet, damit wir uns
Hier in des Wingolf lichten Hallen
Unter dem Flügel der Frend' umarmen.

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Z WEY TES LIE D.

1

Sie kommen, Cramern gehet in Rythmustanz, Mit hochgehobner Leyer Iduna vor!

Sie geht, und sieht auf ihn zurücke,

Wie auf die Wipfel des Hains der Tag sieht.

Sing noch Beredsamkeiten! die erste weckt

Den Schwan in Glasor schon zur Entzückung auf!

Sein Fittig steigt, und sanft gebogen

Schwebet sein Hals mit des Liedes Tönen!

Die deutsche Nachwelt singet der Barden Lied, (Wir sind ihr Barden!) einst bey der Lanze Klang! Sie wird von dir auch Lieder singen,

Wenn sie daher zu der kühnen Schlacht zeucht.

1

Schon hat den Geist der Donnerer ausgehaucht, Schon wälzt sein Leib sich blutig im Rheine fort, Doch bleibt am leichenvollen Ufer

Horchend der eilende Geist noch schweben.

Du schweigest, Freund, und siehest mich weinend an.

Ach warum starb die liebende Radikin?

Schön wie die junge Morgenröthe,

Heiter und sanft, wie die Sommermondnacht.

Nimm diese Rosen, Gieseke; Velleda

Hat sie mit Zähren heute noch sanft genäfst,

1

Als sie dein Lied mir von den Schmerzen

Deiner Gespielin der Liebe vorsang.

Du lächelst! Ja, dein Auge voll Zärtlichkeit Hat dir mein Herz schon dazumal zugewandt, Als ich zum erstenmal dich sahe,

Als ich dich sah, und du mich nicht kanntest.

Wenn einst ich todt bin, Freund, so besinge mich! Dein Lied voll Thränen wird den entfliehenden

Dir treuen Geist noch um dein Auge,

Das mich beweint, zu verweilen zwingen.

Dann soll mein Schutzgeist, schweigend und unbe

merkt,

Dich dreymal segnen! dreymal dein sinkend Haupt
Umfliegen, und nach mir, der scheidet,

Dreymal noch sehn, und dein Schutzgeist werden.

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