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Dann, dann sendet mich Gott, dann steig ich in

heiligen Träumen

In das Herz der Sterblichen nieder. A

Schlafend sieht sie den Jüngling, wie er in Thränen

zerfliefset,

Und mit bebender Stimme die Liebe

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Endlich stammelnd ihr sagt, dann wieder in Thränen

zerfliefset,

Und mit stummer Wehmuth ihr flehet.

Dann empfindet sie grofse Gedanken, das Glück zu

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Die, ohnmächtig, die Liebe ganz, und die Tugend

zu fühlen,

Da noch von Glückseligkeit träumen. +

Ach! #dann kommt die selige Stunde der ersten Umar

mung,

Und die jauchzende Jugend der Liebe.

Danna erzittern von süsser Entzückung, die ewigen

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Von der Begeistrung himmlischer Freuden.

Dann erstaun' ich über die hohen Wesen, die Gott

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schuf,

Als er Seelen schuf zu der Liebe.

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Und wie stolz, mit welcher Empfindung bring' ich

die Seelen,

Nach dem Tode, zur ewigen Ruhe,*,

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Zu den Schaaren der Liebenden alle, die ewig sich

lieben,

Weil sie auf Erden sich fanden und liebten ! “

Wenn du der bist, himmlischer Fremdling, ach wenn du der bist,

O so höre mich, göttlicher Salem !

Höre mit Huld mich, du schönster der Engel, und

lehre mich Tugend,

Dafs ich der Liebe Wonne verdiene.

Warum wendest du dich? ach, warum fliehst du mein Auge?

Warum mufs ich traurend dir nachsehn?

Salem, ich hoffte, du solltest mich hören, da die

mich nicht höret,

Der mein Herz schon lange geweint hat.

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Ach, ich hoffte, du solltest auch ihr, in heiligen

Träumen,

Meiner Seele Bekümmerniss zeigen, 18b ze

Mein erzitterndes Herz, wie ich in Thränen zer

flösse,

Und mit bebender Stimme die Liebe

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Warum wendest du dich? ach, warum fliehst du

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Ging der silberne Mond vorbey.

Thränend wandť ich von ihm mein melancholisches

Müdes Auge dem Dunklen zu.

Dreymahl schlug mir mein Herz; dreymahl erbebtest du, Tochter des ewigen Hauchs, in mir,

Seele, zur Liebe gemacht; dreymahl erschreckte dich

Deiner Einsamkeit bang Gefühl.

Hätte die dich gesehn, welcher du zittertest,
Der du seufzend, Unsterbliche,

Thränen weintest, wie sie wehmuthsvoll edlere

Weinen, wäre vielleicht sie nicht

Durch die Thränen gerührt; hätte vielleicht sie nicht Eine Thräne mit dir geweint!

Aber süfsere Ruh deckte mit Fittigen

Ihres friedsamen Schlummers sie,

A

Und ihr göttliches Herz über mein Herz erhöht,}

Hub gelinder des Mädchens Brust.

Mich nur flohe die Ruh, und mein Gespiele sonst,
Mein geselliger sanfter Schlaf,

Ging dem Auge vorbey, und dem getrübteren

Ihm zu wachen und bangen Blick.

Tief in die Dämmerung hin sah es, und suchte dich,

Seiner Thränen Genossin auf,

Dich, des nächtlichen Hains Sängerin, Nachtigall!

Doch du sangest mir jetzo nicht.

Dein mitweinender Ton, dein melancholisch Ach,

Selbst die Linderung fehlte mir!

Endlich schlummert' ich ein, und ein Unsterblicher

Schlofs mitleidig das Auge mir.

Hast du mich weinen gesehn, o du Unsterblicher,
Der mitleidig mein Auge schloss ;

O so sammle sie ein, sammle die heiligen

Thränen in goldene Schalen ein,

Bring sie, Himulischer! dann zu den Unsterblichen,* ‹ Denen zärtlich ihr Herz auch schlug:

Zu der göttlichen Rowe, oder zur Radikin,

Die im Frühlinge sanft entschlief:

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