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2. April) gleichzeitig mit unserm 7. Armeecorps die Offensive. Der Zusammenstoß zwischen diesem und dem Schlick'schen Corps erfolgte auf halbem Wege von Hort nach Hatvan.

Das k. ungarische 7. Armeecorps siegte.

Hatvan und die Zagyva-Linie von Szent - Jakab bis Fénszaru waren die unmittelbaren Früchte dieses Sieges, für uns in strategischer wie in taktischer Beziehung gleich wichtig: in strategischer, weil uns der Besiz der Zagyva-Linie die Maskirung des Manoeuvres unserer Hauptangriffscolonne wesentlich erleichterte; in taktischer, weil das bei 15000 Mann starke 7. Armeecorps in der Stellung bei Hatvan einem wiederholten, möglicherweise überlegenen feindlichen Angriffe ungleich erfolgreicher mit halber Kraft begegnen konnte, als in jener bei Hort mit der gesammten.

Ich war während des Gefechtes bei Hatvan absichtlich in meinem. Hauptquartiere zu Gyöngyös, also fern vom Schlachtfelde, geblieben, um meinen Stellvertreter im 7. Armeecorps bei seinem Debut als selbständiger Commandant während der Action nicht zu beirren. Der günstige Ausgang dieses Gefechts brachte uns somit nebst dem erwähnten. materiellen auch noch den moralischen Gewinn der befriedigenden Ueberzeugung, daß dem neuen Commandanten des 7. Armeecorps die Lösung der hochwichtigen Aufgabe, welche diesem Corps während des Um gehungsmanoeuvres der Hauptangriffscolonne zufiel, mit Sicherheit anvertraut werden könne; und die bereits eingeleitete Umgehung ward nun um so zuversichtlicher fortgeseßt.

Achtunddreissigstes Capitel.

Das 1., 2. und 3. Armeccorps trennen sich vom 7. Corps und beginnen die Umgchung des Feindes.

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Das halbe 3. Armeecorps schlägt den Feind bei Tápió - Bicske, nachdem dieser zuvor dem ganzen 1. Corps eine Niederlage beigebracht hatte (4. April).

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Fortschung

des Umgchungsmanoeuvres.

Das as 1., 2. und 3. Armeecorps*)- etwa 27000 Mann in Allem standen während des Hatvaner Gefechtes, am 2. April, bei Arokszállás; am Abende des 3. April erreichten sie Jász-Berény; mit ihnen zugleich trafen Kossuth und ich im leztern Orte ein, nachdem wir beide Gyöngyös erst am Morgen verlassen hatten.

General Klapka hatte mittlerweile in Erfahrung gebracht, das Corps des Ban Baron Jellachich sei im Laufe des Tages auf dem Marsche von Alberti gegen Pilis längs der Eisenbahnlinie gesehen worden.

Am 4. April sollten wir nach unserm Marschplane mit dem 1. Corps Tápió - Bicske, mit dem 3. Nagy - Káta, mit dem 2. Tápió - Szele erreichen.

*) Die Stärke dieser drei Armeecorps war in dieser Zeit sehr ungleich; die des 1. (Klapka) lag zwischen 11 - 12000 Mann, die des 2. (Aulich) betrug bei 9000, die des 3. (Damjanics) schwankte zwischen 6 7000 Mann, den Troß mit eingerechnet. Anmerk. d. Verf.

In Folge der erwähnten Kundschaft von der Nähe der Kroaten verließ Klapka bereits mit Tagesanbruch des 4. April das Lager bei Jász - Berény, um über Tápió - Bicske hinaus auf dem directen Wege gegen Pest vorzurücken, die voraussichtliche Bewegung des Ban gegen Gödöllö angriffsweise zu durchkreuzen und hierdurch dessen Vereinigung mit dem F.-M. Fürsten Windisch - Gräz wo möglich zu vereiteln. General Damjanics mit dem 3. Corps folgte Klapka auf dem Fuße bis Nagy Káta. General Aulich bewegte sich mit dem 2., wie erwähnt, nach Tápió - Szele.

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Der Sieg unsers 7. Armeecorps bei Hatvan, welcher bekanntlich ohne meine persönliche Mitwirkung erfochten worden, hatte mich zur Beobachtung der Methode bestimmt, fortan allen Corps-Commandanten ohne Ausnahme vollkommen freie Hand in der Lösung der ihnen zugewiesenen Aufgaben zu lassen und nur in kritischen Momenten mich selbst dabei zu betheiligen; denn, war mein persönlicher Einfluß als Obercommandant überhaupt günstig entscheidend, so mußte er eben für Augenblicke der höchsten Gefahr aufgespart werden; war er es nicht, dann that ich unstreitig besser daran, ihn je seltener geltend zu machen.

So sollte denn auch Klapka in der Ausführung seiner Offensive gegen den Ban nicht im Geringsten durch meine Gegenwart beirrt werden. Erst am späten Morgen des 4. April verließ ich Jász-Berény, um mein Hauptquartier nach Nagy - Káta zu verlegen, nachdem ich Kossuth um dessen persönliche Sicherheit besorgt den Rath ertheilt hatte, die Resultate des Tages lieber noch im erstern Orte abzuwarten.

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Ich mochte mit meiner Suite etwa den halben Weg gegen NagyKáta zurückgelegt haben, als wir hinter diesem Orte starke Rauchwolken, ähnlich den Anzeichen eines Artilleriegefechts, aufsteigen sahen; da jedoch ungeachtet der scheinbar geringen Entfernung kein Geschüßdonner zu vernehmen war, so hielten wir jene Rauchwolken blos für die Folgen einer zufälligen Feuersbrunst, und ließen uns dadurch nicht weiter beunruhigen. Diese Täuschung währte indessen nicht lange. In der nächsten Viertelstunde nämlich erhielt ich die Meldung, Klapka sei bei Tápió-Bicske auf den Feind gestoßen und retirire bereits.

Nun beschleunigten wir unsern Ritt und fanden bald darauf diese Hiobspost leider mehr als hinreichend bestätigt; denn schon in NagyKáta begegnete uns das von Tápió-Bicske en débandade nach jenem Orte zurückfliehende 1. Armeecorps.

Ich forschte vor allem Andern nach dem General Klapka, dem Commandanten desselben; da aber dieser nirgends zu entdecken war, so versuchte ich zunächst die scheugewordenen gesprengten Bataillone wieder aufzuhalten und zu ordnen. Meine Suite unterstüßte mich dabei mit vieler Selbstaufopferung. Von erfolglosen Ermahnungen kam es zu flachen, endlich zu scharfen Hieben; allein die feindlichen Projectile machten fortwährend ungleich mehr Effect als unsere Klingen. Ich hatte mich hiervon bald sattsam überzeugt und sandte nun dem General Damjanics, welcher mit seinem Corps hinter Nagy-Káta im Lager stand, den Befehl, der Flucht des 1. Corps mit Anwendung der schärfften Maßregeln Einhalt zu thun, dasselbe zu ordnen und wieder vorzuschicken. Gleichzeitig befahl ich meiner Suite, dem General Damjanics hilfreiche Hand dabei zu leisten, während ich selbst meinen ursprünglichen Weg gegen Tápió - Bicske fortseßte um mich in der Zwischenzeit über die Stellung und Stärke des Feindes zu orientiren.

Noch waren die lezten Schwärme des 1. Armeecorps nicht völlig an mir vorüber, als ein Offizier, welchen ich einst in der Suite Klapka's gesehen zu haben mich entsann, aus der Gegend des verlassenen Schlachtfeldes herbeijagte. In der Absicht, von ihm etwas Näheres über das Schicksal seines Chefs zu erfahren, schnitt ich ihm den Weg ab.

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Retten Sie sich

Klapka gefallen . . . eine Batterie verloren . . . Alles weg. . . der Feind schon da der Feind schon da ... !!!" schrie dieser, meinen Fragen zuvorkommend, schon von weitem mir entgegen. Man hätte den Unglücksmann nach seinen lakonischen Berichten für einen Spartaner halten können, wäre er nicht gleichzeitig so ängstlich beflissen gewesen, bald rechts, bald links an mir vorbeizukommen. Ich hielt ihm die Schneide meines Säbels quer vor die Nase, damit er endlich sein Pferd parire und mir Rede stehe. Nun zeigte es sich aber, daß dieser Pseudo-Spartaner weder von Klapka noch von der Armee, am aller

wenigsten vom Feinde etwas Bestimmtes wisse, und ich ließ ihn sofort wieder laufen.

Im nächsten Augenblicke stand ich, die südwestliche Lisière von Nagy- Káta verlassend, auf der von dem feldflüchtigen 1. Corps ge= räumten Wahlstatt; auf Geschüßertrag vor mir der kleine, seiner versumpften Ufer wegen undurchwadbare Fluß Tápió; jenseit desselben etwa eine halbe Meile entfernt der Ort Tápió-Bicske; zwischen diesem und dem Flusse hügeliger Sandboden, in der Nähe des leztern mehr geebnet; die einzige Brücke über den Tápiófluß, zugleich die einzige directe Communication zwischen den genannten Ortschaften, von einem Theile des feindlichen Fußvolks, unter dem Schuße der längs des jenseitigen Flußufers aufgefahrenen feindlichen Artillerie, bereits überschritten; die sichtbar entwickelten Streitkräfte des Feindes gegen jene, des geschlagenen 1. Armeecorps verhältnißmäßig gering; die Wiedergewinnung der Brücke jedenfalls unsere nächste Aufgabe: das war die Summe dessen, was ich auf den ersten Blick zu erkennen vermochte.

General Damjanics hatte die Hälfte seiner Streitmacht, die Armeedivision Visocki, gleich im Beginn der Retirade Klapka's, zu dessen Aufnahme vor der südwestlichen, dem Schlachtfelde zugekehrten Lisière vor Nagy-Káta Stellung nehmen lassen. Diese Truppen standen somit bereits schlagfertig da, während jene Klapka's noch das Weite suchten. Freilich kam die Division Visocki ihrer numerischen Stärke nach nicht dem dritten Theil des 1. Armeecorps gleich, aber sie zählte das 3. und 9. Honvéd - Bataillon, nebst einem Bataillon vom Regimente Schwarzenberg unter dem Commando des hochherzigen Grafen Karl Leiningen - Westerburg zu ihrem Stande, und schlug sofort denselben Feind, welcher eben dem gesammten Corps Klapka's eine Niederlage beigebracht hatte.

Während eine Batterie, längs des Flusses unterhalb der Brücke auffahrend, die feindliche Geschüßstellung heftig angriff, rückten das 3. und 9. Honvéd-Bataillon concentrisch auf die Brücke selbst los. Die Tirailleurs trieben den bereits diesseits vorgedrungenen feindlichen Plänklerschwarm im ersten Anlaufe auf das jenseitige Ufer zurück. Wetteifernd schickten sich die geschlossenen Abtheilungen beider Bataillone zur Er

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