6. Neue kritische Briefe über ganz verschiedene Sachen von verschiedenen Verfassern. Zürich 1749. 8. Neue mit einigen Gesprächen in Elysium und am Acheron vermehrte Aufl. ib. 1763. 8. Ebenfalls von Bodmer und Breitinger. Enthält 79 Briefe, worin neben andern viele Bücher und Gedichte besonders jener Zeit besprochen werden, z. B. das Gedicht von Justi: der In felsberg. 7. Crito. E. Monatsschrift. Zürich 1751. 8. Kritische Bemerkungen über Gedichte, wie die ersten Gefänge des 8. Noah, ein Heldengedicht in zwölf Gesängen. Zürich 1752. 4. 9. Lessingische unäsopische Fabeln, enthaltend die sinnreichen Einfälle und weisen Sprüche der Thiere, nebst damit einschlagende Untersuchung der Abhandlung Herrn Lessings von der Kunst, Fabeln zu verfertigen. Zürich 1760. fl. 8. Unglückliche Parodie der Lessingschen Fabeln und Antikritik gegen Lessing. 10. Calliope von Bodmer. Bd. 1. 2. Zürich 1767. - - Sammlung epischer Gedichte. Bd. 1.: die Sündfluth in 5 Ges. - 11. Der erkannte Joseph und der keusche Joseph, zwei tragische Stücke in fünf Aufzügen. Zürich 1754 4. Bodmers erstes bibl. Trauerspiel, dem noch andre folgten, wie: der Tod des ersten Menschen und die Thorheiten des weisen Königs u. a. 12. Weltliche Schauspiele: Ulysses, Telemachs Sohn, ein Trauer: spiel nach einer neuen Ausbildung. Zürich 1760. 8. - Electra oder die gerächte Übelthat. Zürich 1760. 8. Polytimet, ein Trauerspiel. Zürich 1760. 8. (Eine Parodie auf Lessings Philotas, der Bodmern nicht tugendhaft genug erschien). Patroklus, ein Trauerspiel. Zürich. 1761- Drei neue Trauerspiele: Johanne Gray, Friedrich von Tockenburg und Oedipus. Zürich 1761. u. a. 13. Neue theatralische Werke. Erst. Bd. Lindau am Bodensee 1768. 8. Hierin: der vierte Heinrich, Kaiser und Kato der Ältere oder Aufstand der römischen Frauen, zwei politische Dramen und Atreus und Thyest, ein Trauerspiel in fünf Acten von Weiße, jeho zum Besten der Logen und des Parterres characterisirt, humanisirt und dialogirt. (Eine Parodie). 14. Politische Schauspiele. Drei Bändchen. Lindau und Chur. 1768 und 1769. 8. Darin: Marcus Brutus, Tarquinius Super bus, Octavius Cäsar, Nero und Thrasea Pätus, die Tegeaten u a. m. 15. Noch eine Menge anderer Stücke erschienen, unter denen die beiden Parodieen auf-Gerstenberg und Weiße: der Hungerthurm in Pisa. Chur und Lindau 1769. 8. und der neue Romeo, eine Tragis komödie. Frff. und Lpz. 1769. 8. zu nennen sind. Kein Kenner war auf Bodmers Seite, da nur Rachsucht ihn zu diesen Stücken trieb, aber auch alle von 11-15. genannten haben wenig Aufsehen erregt und sind längst vergessen. 16. Altenglische Balladen. Fabel v. Laudine. Siegeslied der Fran ken. Zürich und Winterthur 1780. 8. und Altenglische und altschwäbische Balladen. Zweytes Bändchen. Zürich 1781. 8. Außer diesen und noch andern eignen Arbeiten hat sich Bodmer durch Herausgabe fremder, besonders alter Werke großes Verdienst erwors ben. Von den alten sind am bedeutendsten: 1. Chriemhilden Rache und die Klage, zwei Heldengedichte aus dem schwäbischen Zeitpuncte, famt Fragmenten aus dem Gedichte von den Nibelungen und aus dem Jofaphat. Dazu komt e. Gloffarium. Zürich 1757. 4. und 2. Sammlung von Minnefingern aus dem Schwäbifchen Zeitpuncte 140 Dichter enthaltend, durch Ruedger Maneffen, weiland des Rathes der uralten Zürich. A. d. Indfchft der Kön. Franz. Bibliothek herausg. Erft. und zweit. Th. Zürich 1758. 59. gr. 4. Übersetzt hat Bodmer: Homers Werke; die Argonauten des Apo lonius; Joh. Miltons Verlust des Paradieses. Zürich 1732. 4. (bis 1780 vier Aufl.); Samuel Buttlers Hudibras, ein satirisches Gedicht wider die Schwärmer und Independenten zur Zeit Karls I. Frff. und Lpz. 1737. S. (Nur zwei Gesänge.) — und Alex. Popens Duncias, ein Heldengedicht u. s. f. Zürich 1747. 8. Herausgegeben hat er endlich viele Werke anderer, z. B. des Freiherrn von Canis Gedichte; Fabeln von M (eyer) von Kn (onau); Thyrfis und Damons (Pyra und Lange) freundschaftliche Lieder; Opis von Boberfeld Gedichte; Wernikens, Poet. Versuche in Überschriften u. a. Beispiel 1. Hofmannswaldau geschildert in dem: Charakter der Deutschen Gedichte. (Bodmers Gedichte in gereimten Versen. Zw. Aufl. Zürich 1754. S. 30.) Ein zorniges Gestirn hat Waldau hergebracht, Bey ihm bekam der Geist den Rang vor dem Verstande; Metaphern pflanzet er aus metaphorschen Worten; Gesezt, daß sie sich nur in einem ähnlich seyn, Als einen Kerker ein, verbirgt uns die Natur, Und haßt die Deutlichkeit, die uns nichts fremdes bringet, Beispiel 2. Heräus, Pietsch und Gottsched. (ib. S. 41.) An einem andern Hof,' nach einem andern Plan 1. Es war vorher vom Gedichte Königs „August im Lager“ die Nede. Carl Gustav Heräus aber (geb. 1671. † 1730.) in Stockholm von deutschen Eltern geboren, war erst Kanonicus in Hamburg 1694, dann Hofrath des Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen, ging dann nach Wien 1709, wurde römisch - katholisch, Antiquitäten - Inspector und kaiserlicher Rath. Seine Gedichte heißen: ,,Vermischte Nebenarbeiten. Wien 1715," and in einer zweiten Ausgabe: „Gedichte und lateinische Inschriften. Nürnb. 1721. 8." Besonders hat er sich schon ausgezeichnet durch Bearbeitung des Hexameters in einem Glückwunsch bei Sr. Kalf. Maj. Caroli VI. welterfreulichem Geburtstage, anno 1713, welcher beginnt: Mächtigster Herrscher der Welt, vom Himmel die Fürsten zu richten. Gönne der eifrigen Pflicht dieß nimmer gesehene Dichten Bon nicht gesehenem Nuhm, welchen dein Adler erhält. u. f. f. I Ihm folget Preussens Pietsch, und könnt ihn übersteigen: Mit ihnen seh ich auch den stolzen Gottsched gehen, Beispiel 3. Die Noachide. Inhalt und Beispiele. Erster Gesang. Mit der Muse Beistand will der Dichter den Ahnherrn singen, den der Rächer der Sünd' in dem Weltgerichte bewahrt hat," denn die Muse enthüllt ihm auch die verborgnen Scenen. Sipha, Noah's Schwager, lebte einsam mit seinen drei Töchtern, von Gött auf die Höhen Edens gerettet, und fragt den Herrn im Gebet, ob er in die Ebnen gehen und einen Gerechten suchen solle von den Söhnen Gots tes, welcher seinen schuldlosen Töchtern, wenn ihn der Tod hinwegnehme, ein Schüßer werden könnte. Er erhält die tröstende Antwort, der Zögling eines Gerechten werde bald, von Gott geführt, in das Gebürge kommen, Japhet's Ankunft. `(Die Noachide. Basel 1781. S. 3.) 1. Pietsch war Professor in Königsberg und Gottscheds Lehrer gewesen. -- Der mir nicht kleine deucht und nicht darf schamroth stehen, |