nie, der sich Felsen zu Mauern wilzen und der Baum ins Sonnengefield' wandelt, (Anspielung auf die Fabeln von Amphion und Orpheus,) dich zaubert sogar der Meister nicht täts,,,die, Harmonie der Teile eines Ganzen, wovon die Wirkung abhängt, kann auch wohl ein guter Dichter verfehlen."

6. Genau das Maß nicht gedacht: und 1c. Diese Worte stehn wie in Partizipialform, als Bedingung: Wenn das Maß (das Verhältnis der Teile zum Ganzen) vom Dichter vorher nicht genau gedacht ist; so ründet sich der Umriß nicht so bieg: sam, die Teile schließen nicht so an einander, als es sein muß. Maß: 7. Faden, o du 26. mit Rücksicht auf Str. 3. bestimmung, auch du lehrst zc.,,auch von dir hängt die oft wunderbare Wirkung guter Gedichte ab.“ Uebrigens ist Maßbestimmung (nach unserm Dichter) von Harmonie verschieden; diese bezieht sich auf die Vereinigung und Zustimmung der Teile zum Ganzen überhaupt; die Maßbestimmung aber auf ihre verhältnismäßige Größe; sie verhindert die Ausart (Auswuchs) in das zu Groß und zu Klein. Str. 5.

8. so entschlüpf' ich dem (Zauber-) Kreis,,,wenn ich das Mißverhältnis der Teile eines Gedichts gewahr werde, so ver: schwindet die Täuschung, die es sonst durch seine Schönheiten be wirken würde."

Zur Erläuterung des Hauptgedankens dieser Ode dient eine Stelle in seinen Fragmenten über Sprache und Dichtkunst, S. 256. 257. welche man vergleichen kann.

Grammat. Anm. Str. 6. das Maß nicht gedacht. Es ist eine gute deutsche Redeform, durch des Mittelwort einen be dingten Saz auszudrücken, z. B. dieses zugestanden, da von abgesehn u. dgl. worauf gewöhnlich so folgt; aber auch und, z. B. Noch diese Schlacht gewonnen, und wir find frei.

Das Sylbenmaß dieser Ode, auch eins seiner eignen, hat K. aus seinen Lieblingsfüßen, dem Choriamb (— v v −) dem er zuweilen eine Vorschlagsylbe giebt (vvv) und aus Páonen zusammengesest; die Penthemimeris aber rundet die Strophe ab: