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Fluch seiner Unschuld selber! Die Könige, vom Mönch bewaffnet, haben das Mörderblei wie Saat gesat, und tausendfältig

wuchs aus der schrecklichen Saat Verderben.

Doch weg den Blick! Jduna, geführt von mir, bestraft, gestreichelt, heftiger angeredt,

dann leiser, sanfter, steht dem Schusse

zwar nicht mit Ruh, doch den Dampf beschnaubt sie.

Ich kann den Blick nicht wenden! Die Könige Weh ihnen, weh!zerschmetterten; brachten dir zum Opfer, Tod! von heißem Blute schäumende Schalen, sie selbst auch Menschen.

Anmerkungen.

Wir erhielten diese Ode in der Ausgabe von 1798. II. 38.. Str. 1. Sie, bie (mir) den Wunsch gab. „die ich mir von den beiden, mir angebotnen Pferden wünschte," bezieht sich auf das, was K. in den Anmerkungen zu der voriĝen Ode erzählt. der Gaul von Alsens Eiland, die Olympla, aus den Gestüten auf der Insel Alsen, und also wohl von rein dánischer Rasse.

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3. wenn ich anwies ic. wenn ich meine Begleiter zu Pferde auffoderte, mit mir über den tiefern Graben zu sehen, um in die schönere Gegend jenseits, zu kommen;" (quum fossam altiorem transvectos sequi me in loca amoeniora juberem.)

4. Doch warn' den Kühnen (d. i. mich, du) Kühner! Eine neue Wendung für die gewöhnliche: Du hättest Recht, wenn du mich warutest 2c. Kühner! ist Anrede an Stolberg. Wo ein kühner Mann warnt, da ist Gefahr. des Weidners Graben Schließlöcher zum Anstande auf der Jagd, die auf der einen Seite höher, als auf der andern sind, und wo also der Sprung leichter mißlingen kann.

5. ungefolgt, vst. von andern Pferden; keins thur's ihr nach."

6. des Monchs Erfindung, ein Schnß, die Explosion des Schießpulvers, das Berthold Schwarz, ein Mönch von Freiburg, im 13. Jahrhundert erfunden haben soll.

7. Fluch seiner Unschuld selber, „ob er gleich seine Erfindung nicht in der Absicht gemacht hat, daß man damit im Krie: ge morden sollte.“ Der kleine Verdruß, daß das Schießen sein Pferd scheu machte, veranlaßte den Unwillen auf den Mönch, und die Erinnerung an den Krieg, den unser Dichter verabscheuete. In. dieser Stimmung war die Verwünschung des Mönchs natürlich, weil feine Erfindung die Kriege so mörderisch gemacht hat.

9. Ich kann den Blick nicht wenden, „kann mich dieses Gedankens nicht entschlagen.“- Wie richtig ist hier das Gefeß der Ode befolgt! Eine stärkere Empfindung, ein ernstes Sentiment muß jedesmahl die schwächere Empfindung, den minder wichtigen Gedanten verdunkeln und verdrängen.

Das Sylbenmaß, wie in der vorigen.

( 110 )

Ueberschägung der Ausländer.

(1781.)

Verkennt denn euer Vaterland,

undeutsche Deutsche! steht und gafft, mit blöder Bewnndrung großem Auge, das Ausland an!

Wettstreitet, wer am lautsten staunt! Berdorret ist des Siegers Kranz!

Wir rufens euch zu; doch ihr betäubt euch, und streitet fort.

Wir spotten eures Kampfes nicht; das ist des Mitleids Sprache nicht. Unglückliche sind uns heilig. Eraut uns, wir spotten nicht.

Dem Fremden, den ihr vorzieht, kams nie ein, den Fremden vorzuziehn; er haßt die Empfindung dieser Kriechsucht; verachtet euch,

weil ihr ihn vorzicht. Faßt ihr nun, daß wir auf euch voll Mitleid sehn? Ergründet ihr nun, daß ihr unglücklich, uns heilig seid?

Anmerkungen.

Diese Straf Ode erschien zuerst im Vossischen Musenalmanach

Ueber:

auf 1788. S. 182. 2) in der Leipziger Ausgabe II. 41. fchäßen heißt etwas zu hoch schchen, seinen Werth zu hoch anschlagen.

1. blöder Bewundrung, Bewundrung, die aus Blödsinn, schwachem Verstande entsteht.

2. Verdorret ist des Siegers Kranz, der Sieger, der, welcher die Ausländer am besten herausstreicht, foll einen vers `dorrten Kranz, Schimpf und Schande dafür haben.“

3. das, námlich der Ton des Spottes.

Unglückliche sind uns heilig. Res sacra miser. Diese Empfindung liegt in der Natur des Menschen; für den Unglüælichen fühlt er nicht nur Mitleid, sondern, wenn das Unglück außerordentlich ist, oft auch Achtung und Verehrung. Die Unglücklichen stehn in dem besondern Schuß der Götter.

Crede mihi, miseris coelestia numina parcunt.

Ovid.

Daher jene Halbmenschen, die Kretinen bei den Wallifern und die Albinos bei den Afrikanern für heilige Wesen gelten und fast göttliche Verehrung genießen; und daher sind uns die un glücklichen Deutschen heilig, die so krank an Verstande sind, daß sie ihr Vaterland herabseßen und auf seine Unkosten das Ausland erheben."

Str. 4. 5. führen gleichsam den Beweis, daß diese Bewundrer krank an Verstande sind, weil sie die Fremden bewundern, da sie doch von diesen, als niedrige. Schmeichler und Menschen ohne Selbstgefühl verachtet werden.

Ein Sylbenmaß hat der Dichter dieser Ode nicht vorgezeichnet, was er sonst nur bei Oden in freien, in jeder Strophe ändernden Rhythmen unterläßt; hier aber haben die Strophen ein gemeinschaftliches Maß, nämlich:

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(111

Der jezige Krieg.

(1781.)

Krieg, des schöneren Lorbers werth,

der unter dem schwellenden Segel, des Wimpels Fluge, jego geführt wird, du Krieg der edleren Helden! dich singe der Dithyrambe, der keine Kriege sang.

Ein hoher Genius der Menschlichkeit

begeistert dich.

Du bist die Morgenrothe

eines nahenden großen Tags.

Europa's Bildung erhebt sich

mit Adlerschwunge, durch weise Zögerung des Blutvergusses, durch weisere Meidung, durch göttliche Schonung,

in Stunden, da den Bruder tödtend, der erhabene Mensch zum Ungeheuer werden muß. Denn die Flotten schweben umher auf dem Ozean, und suchen sich und finden sich nicht.

5 Und wenn sie, verweht oder verströmt, sich endlich ers

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6

den leichtzertrennenden Kampf.

um des Windes Beistand.

Und muß es zuleht denn doch auch beginnen,

das Treffen, so schlagen sie fern. `Fürchterlich brüllet

ihr Donner; aber er rollt

seine Tod' in das Meer.

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