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8. Lobtenfeuer. Denn die Germanen verbrannten ihre Todten, und sammelten die Gebeine in ein irdenes Gefäß, eine Urne (Thon der Begräbnisse), welche sie in ein steinern Grab sekten, und dann alles mit einem Grabhügel bedeckten. *) ..

9. und in dem heiligen Staube das Schwert. „Einem jeden werden seine Waffen mitgegeben, mit manchem wird auch sein Pferd verbrannt." Tacit. de Germ. c. 27. Schüßens Lehrbegriff S. 151. bei dem er Untergang dem Eroberer schwur. Dieser Zug bereitet auf das vor, was Werdomar, Str. 21. von Hermanns vorgehabtem Römerzuge sagen wird.

10. Siegmar, Hermanus Vater, der nach unserm Dichter, in der Schlacht mit dem Varus geblieben war. S. die Ode Hermann und Thusnelda. Vellejus nennt ihn Sigimerus (L. II. c. 118.) nicht zu verwechseln mit Segimerus, Segests Bruder; Tacit. Annal. I. 71. Der wilde Inguimerus, Ingomar, war Siegmars Bruder und Hermanns Oheim. Tac. Ann. I. 60.

11. Thumeliko; Strabo (1. c.) nennt ihn Thumelikos.

13. Und welcher Vater ic. Man bemerke, wie alles, was gesagt wird, den hißigen Darmond auf die Gegenstände seines Haf= ses bringt. Denn die Gedanken folgen der herschenden Leidenschaft. - in der Rache. Er haßte Hermann unversöhnlich als raptorem filiae suae. Tacit. Annal. I. 58.

16. Hermann! ic. Die gewöhnlichere Folge dieser Worte wår: Hermann, den Liebling der Edelsten, den Führer der Kühnsten, den Befreier des Vaterlands, singen die Barden, in vollem Chor, dem Wiederhall und dem geheimen Graun des Hains ;“ aber die Freude, zumahl wenn sie, wie hier, entzückt in Jubel ausbricht, läßt sich an die regelrechte Folge der Worte nicht binden. dem geheimen Graun des Hains, in dem schauerlichen Schatten des Waldes.

17. Schwester Cannás, Winfelds Schlacht. Diefer Sieg Hermanns über den Varus, wodurch er das Vaterland von dem Joch der Römer befreiet hat, macht ihn unsterblich; selbst die Barden in Walhalla singen von ihm."- Winfeld, Winfel= da, heißt eine Gegend bei Berlebeke, einem Dorfe unweit Detmold, die wahrscheinlich das Schlachtfeld ist, und durch ihren Namen (winnen, gewinnen, siegen) das Andenken des großen Sieges erhält.

Gottfr. Schüßens Lehrbegriff der alten deutschen und nordischen Völker vom Zustande der Seelen nach dem Lode, S. 389 ff.

*) Tacit. Germ. c. 27.

Die vielen Waffen, Sporen und Münzen vom Kaiser August, die, wie es heißt, hier ausgegraben werden, bestätigen diese Vermuthung.

Durch die Benennung Schwester wird die Schlacht zur Perfon; der kühnen Einbildungskraft des Barden ist sie eine Nachgötz tin, die nach der Niederlage der Römer emporfliegt, indem ihr blutbesprißtes Haar hinter ihr her im Winde flattert. Diese Strophe hat der Dichter auch in ein Bardenlied eingewebt, das in seinem Bardiet Hermann und die Fürsten gesungen wird; in der Originalausgabe (von 1784.) S. 63. 64. und in den}Werken IX. 291.

18. Verbergen wollte Drusus Sohn, Germanicus, als er in die Gegend des Teutoburger Waldes kam, wo Varus war gez schlagen worden. Da er hörte, daß die Gebeine der Römer noch. unbegraben lågen, fo ging er, mit seinem Heer, dahin, besah das Schlachtfeld, ließ die Knochen zusammenlesen und mit einem Rasenhügel bedecken wie Tacitus ausführlich und für die Römer recht rührend beschreibt. Anna!. I. 60–62. eine Stelle, die unser Dia: ter auch bei einzelnen Worten vor Augen gehabt hat: weißes Ge bein, albentia ossa, ódes Todesthal, moesti loci, visu ac memoria deformes.

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19. Der großen Tage; die Schlacht dauerte brei Tage. S. bei No. 25.

20. Ohne Cácina. Cácina kommandirte einige Legionen unter Germanicus, und da sich dieser, nach einem nachteiligen Treffen mit Hermann, zurückzog und auf der Ems einschiffte, ward er mit seiner Heerabteilung zurückgelassen, um den Rückzug zu dekken und dann eilig nachzukommen. Aber die Deutschen seßten ihm anaufhörlich zu und brachten ihn so ins Gedränge, daß er ihre wies derhohlten Angriffe nicht anders als durch ein stark verschanztes La= ger abwehren konnte. Die deutschen Fürsten hielten nun Rath, was zu thun sei. Hermann rieth, die Römer wieder herauszulassen, und fie auf dem Marsche in den bösen, morastigen Wegen anzugreifen; Ingomar hingegen, das Lager selbst zu stürmen, damit die Beute und die Gefangenen zusammen blieben. Diesen kühnern, aber unFlugen Rath befolgten sie, und wurden durch die überlegene Kriegskunst der Römer mit großem Verluste zurückgeschlagen. Das ist die Lagerschlacht, wovon Tacitus, Annal. I. 63-68. die Geschichte erzählt, der Gegenstand des Klopstockschen Dramas Hermann und die Fürsten.

21. Diesen Plan Hermanns, mit den deutschen Völkern, nach dem Vorgange der Cimbern und Teutonen, einen-Feldzug nach Ita lien zu thun, und die stolzen Eroberer zu strafen, Ariovists NiederTage und den Einfall der Römer in Deutschland zu rächen, schreibt

ihm unser Dichter zwar nicht aus historischen Gründen, aber doch aus wahrscheinlichen Vermuthungen zu. Vgl. das Bardiet Hers manns Lod, nach der Originalausgabe, (Hamb. 1787.) S. 127 ff. in Klopstocks Werken X. 122. — Thorrs, des Kriegsgottes. Das Opferfest stärkte fein zutrauen und die Kriegeslieder, welche die Barden dabei anstimmten, entflammten seinen Muth; in dieser Stimmung seines Geistes erzeugte sich der Gedanke und schwang fich der That entgegen, d. i. ward zum Vorsak.

22. wenn er tanzen ließ bei dem Mahl unter den Lanzen die Jünglinge. „Von Schauspielen, sagt_Tacitus, *) haben sie nur Eine Art, bei allen Versammlungen dieselbe: Nackte Jünglinge führen es auf; fie springen zwischen bloßen Schwertern und ausgestreckten Spießen umher. Durch Uebung haben sie es darin zur Fertigkeit, ja zur Anmuth gebracht. Sie treiben es nicht des Gewinnstes wegen; das Vergnügen der Zuschauer allein ist der Lohn ihres verwegenen Muthwillens.“

Blutringe. Die Tapfersten pflegten einen eisernen Ring, bei ihnen ein Zeichen der Sklaverei, freiwillig tragen, mit den Gelübde, ihn nicht eher abzulegen, bis sie einen Feind erlegt hätten. Bei den Katten war dis ein gemeiner Gebrauch; bei andern Volkern thaten es einzelne, kühnere Männer. Tacitus, de German. c. 31..

25. an der Wagschaal Jupiters, als des Gottes, den die Römer für den Rächer alles Unrechts, aller Untreue und Bundbrüchigkeit hielten.

28. Walhalla, ber himmlische Wohnsiß der Helden nach dem Tode; seine Vorhöfe umgab Glasor, ein heiliger Hain, dessen Bäume goldene Zweige und Blätter trugen. Enherion oder Einheriar ist die Benennung der Helden in Walhalla. Sie hielten, bei ihrer Aufnahme, einen prächtigen Einzug, wobei ihnen einige Götter, oder auch die schönen Walküren, feierlich entgegen kamen, um die neuen Himmelsgåste zu bewillkommen. **) von den Tänzen der Enherion, st. von den tanzenden Enherion.

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Das Sylbenmaß dieser Ode besteht aus freien lyrischen Versen, beren Zeitmaß nicht durch regelmäßig wiederkehrende Sylbenfüße, fondern nur durch angemessene Rhythmen bestimmt wird. Ein fols

*) De German. c. 24.

**) Schüßens_Lehrbegriff 2. S. 296 ff.

ches mußte für den Wechselgesang altdeutscher Barden gewählt werden, welche weder Reime, noch griechische Metra kannten. Die Dikzion verbindet natürliche Einfalt und Leichtigkeit mit männlicher Stärke, und das Poetische entspringt nicht aus einem Reichthum bildlicher Worte, sondern aus dem weisen Plan des Ganzen, woraus die Anschaulichkeit der Gegenstände, wie von selbst, entspringt. Diesen Charakter haben die Gefänge der ältesten Barden aus den hes roischen Zeiten der Völker, in welchen die Worte noch nicht die Vielz deutigkeit hatten, die durch den mancherlei tropischen Gebrauch bei späterhin erfolgter Polizirung und Verfeinerung zu entstehn pflegt.

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Mein Vaterland.

(1768.)

So schweigt der Jüngling lang,

dem wenige Lenze verwelkten,

und der dem silberhaarigen thatenumgebenen Greise, wie sehr er ihn liebe, das Flammenwort hinströmen will.

Ungestüm fährt er auf um Mitternacht;

glühend ist seine Seele;

dieuFlügel der Morgenröthe wehen, er eilt

zu dem Greis', und saget es nicht.

So schwieg auch ich. Mit ihrem eisernen Arm winkte mir ståts die strenge Bescheidenheit.

Die Flügel wehten, die Laute schimmerte,

und begann von selber zu tonen; allein mir bebte die Hand.

Ich halt es länger nicht aus! Ich muß die Laute

fliegen den kühnen Flug,

nehmen,

reden, kann es nicht mehr verschweigen,

was in der Seele mir glüht.

Osthone mein! Dir ist dein Haupt umkränzt

mit tausendjährigem Ruhm; du hebst den Tritt der Uns

sterblichen,

und gehest hoch vor vielen Landen her.

O schone mein! .... Ich liebe dich, mein Vaterland!

6.

Ach sie sinkt mir, (Ich hab' es gewagt!)

es bebt mir die Hand die Saiten herunter. Schone, schone! Wie wehet dein heiliger Kranz, wie gehst du den Gang der Unsterblichen daher!

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