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Finstrer Gedanke, lafs ab! lafs ab in die Seele zu

Wie die Ewigkeit ernst,

donnern!

Furchtbar, wie das Gericht, lafs ab! die verstum

mende Seele

Fafst dich, Gedanke, nicht mehr!

SALE E M.

Einen festlichen Abend stieg mit dem Schimmer des

Mondes

Salem, der Engel der Lieb' und mein Schutzgeist, Vom Olympus herab; ich sah den Göttlichen wandeln, Und ihn gegen mich lächelnd einhergehn. Ewigblühende Rosen umkränzten sein fliefsendes Haupt

haar,

Himlische Rosen, von Thränen erzogen,

Die bey dem Wiedersehn einander Liebende weinten, Als sie kein Tod mehr trennt' und kein Schicksal. Und ein wolkiger Hauch geathmeter Weihrauchsdüfte Flofs von dem Haupt des Unsterblichen nieder; Opferdüfte, wie Gott sie, bey süfsen dankenden

Liedern,

Nach dem Tode die Liebenden opfern,

Dals er sie ewig erschuf, und sie, für einander

geschaffen,

Auf der Erde sich fanden und liebten,

Sie kein Schicksal trennte; dass sie nun ewig sich

lieben,

Weil sie auf Erden sich fanden und liebten."

Also näherte Salem sich mir, und tief in mein

Herz hin

Drang ein Schauer wallender Freuden,

Wie ich mich freue, wenn ich ein Kind der Unschuld

Sieh,

erblicke,

Und an Adams Unsterblichkeit denke.

ein silberner Ton flofs von der Lippe des

Seraphs,

Und er blickte sanfter, und sagte:

,, Ich bin Salem, der Liebenden Engel, die edler sich

lieben,

Göttlicher, als sich Sterbliche lieben.

Wenn es die ersten Empfindungen schlägt, in den stam

melnden Jahren,

Bild' ich das Herz der jungen Geliebten. Lehre dann in Thränen des Knaben Auge zer

fliefsen,

Die er unwissend der Sterblichen weinet,

Die er lieben soll. Sähe den Knaben die Sterbliche

weinen,

O sie würd' ihn da schon umarmen,

Und ihn lieben, und wüfst es doch nicht, dafs es

Liebe wäre,

Was sie in seiner Umarmung empfände.

Wenn die Sterbliche nun, wie an den Bächen des

Himmels

Eine Rose der Seraphim, aufblüht,

Und den Jüngling erblickt, der seiner Einsamkeit

Tage

Fühlt, und seufzend ihr Ende verlanget,

Läfst sie der Thränen viel ihn weinen, Thränen der

Webmuth,

Und der unaussprechlichen Liebe.

Denn sie fühlet noch nicht für ihn, was für sie er

empfindet,

Kennet nicht den zärtlichen Kummer

Seiner Seele, den thränenden Blick nicht des wachen

den Auges

Durch die mitternächtlichen Stunden,

Seines Herzens Beklommenheit nicht, worüber er selbst

staunt,

Weil er noch nie die Pangigkeit fühlte,

Nicht sein frommes Gebet; das hatte der nur ver

nommen,

Der sie für einander erschaffen.

Dann, dann sendet mich Gott, dann steig' ich in

heiligen Träumen

In das Herz der Sterblichen nieder.

Schlafend sieht sie den Jüngling, wie er in Thränen

zerfliefset,

Und mit bebender Stimme die Liebe

Endlich stammelnd ihr sagt, dann wieder in Thränen

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Die, ohnmächtig, die Liebe ganz, und die Tugend

zu fühlen,

Da noch von Glückseligkeit träumen,

Ach! dann komt die selige Stunde der ersten Umar

mung,

Und die jauchzende Jugend der Liebe.

Dann erzittern von sülser Entzückung die ewigen

Seelen,

Von der Begeistrung himlischer Freuden.

Dann erstaun' ich über die hohen Wesen, die Gott

schuf,

Als er Seelen schuf zu der Liebe.

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