Lacht dem Jünglinge nicht, welcher den Flattere Zu buchstäblich erklärt! weifs es, wie schön sie ist Zürnt ihn weiser, und lehrt ihn, Wie ihr Lächeln, dein Lied verstehn! Nun versteht ers; sie mehr. Aber so schön sie ist So empört auch ihr Herz deinem Gesange schlägt: O so kennt sie doch Gleimen, Und sein feuriges Herz nicht ganz! Seinen brennenden Durst, Freunden ein Freund zu seyn! Wie er auf das Verdienst defs, den er liebet, stolz, Edel stolz ist, vom halben, Kalten Lobe beleidiget! Liebend, Liebe gebeut! hier nur die zögernde Sanfte Mässigung hafst, oder, von Friederichs, Wenn, von Friederichs Preise! Ihm die trunknere Lippe trieft, Ohne Wünsche nach Lohn; aber auch unbelohnt Sprich nur wider dich selbst edel, und ungerecht! Dennoch beuget, o Gleim, dir Ihren stolzeren Nacken nicht Deutschlands Muse! In Flug' eilend zum hohen Ziel, Das mit heiligem Sprofs Barden umschatteten, Hin zum höheren Ziele, Das der Himlischen Palm' umweht, Sang die zürnende mir; tönend entschlüpfete 1 Mir die Laute, da ich drohend die Priesterin, Und mit fliegendem Haar sah, Und entscheidendem Ernst! sie sang: Lern des innersten Hains Ausspruch, und lehre den Jeden Günstling der Kunst; oder ich nehme dir Deine Laute, zerreisse Ihre Nerven, und hasse dich! Würdig war er, uns mehr, als dein beglücktester Freyheitshasser, o Rom, Octavian zu seyn! Mehr als Ludewig, den uns Sein Jahrhundert mit aufbewahrt: So verkündigte ihn, als er noch Jüngling war, Sein aufsteigender Geist! Noch, da der Lorber ihm Schon vom Blute der Schlacht trof, Und der Denker gepanzert ging, KLOPST. W. I. B. Od. I. B. 9 Flofs der dichtrische Quell Friedrich entgegen, ihm Abzuwaschen die Schlacht! Aber er wandte sich, Strömt' in Haine, wohin ihm Heinrichs Sänger nicht folgen wird! Sagts der Nachwelt nicht an, dafs er nicht achtete, Was er werth war, zu seyn! Aber sie hört es doch: Sagts ihr traurig, und fordert Ihre Söhne zu Richtern auf! FURCHT DER GELIEBTEN. Cidli, du weinest, und ich schlumre sicher, Wo im Sande der Weg verzogen fortschleicht; Auch wenn stille Nacht ihn umschattend decket, Schlumr' ich ihn sicher. Wo er sich endet, wo ein Strom das Meer wird, Gleit' ich über den Strom, der sanfter aufschwillt; Denn, der mich begleitet, der Gott gebots ihm! Weine nicht, Cidli. DER RHEIN WEIN. O du, der Traube Sohn, der im Golde blinkt, Den Freund, sonst Niemand, lad' in die Kühlung ein. Wir drey sind unser werth, und jener, Deutscheren Zeit, da du, edler Alter, Noch ungekeltert, aber schon feuriger Dem Rheine zuhingst, der dich mit auferzog, Und deiner heissen Berge Füsse Sorgsam mit grünlicher Woge kühlte. Jetzt, da dein Rücken bald ein Jahrhundert trägt, Verdienest du es, dafs man den hohen Geist In dir verstehen lern', und Kato's Ernstere Tugend von dir entglühe. |