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Ihr ewiggrünen Matten,
Ihr fanft gewölbten Höh'n,
Ihr düftern Tannen - Schatten,
Ihr fpiegelklaren See'n,

Ihr kalmusreichen Wiefen,
Ihr Haiden, braun und wüft,
O feyd, feyd mir gepriefen,
Seyd herzlich mir gegrüfst.

Ich feh', ich feh' euch wieder, Und wie ich euch verliefs, So find ich ganz euch wieder, So freundlich, lieb und füfs. Ihr dämmert noch fo fchaurig, Ihr jubelt noch fo laut, Ihr lifpelt noch so traurig, Und fchattet noch fo traut.

Ihr feht, ihr feht mich wieder, Und wie ihr fonft mich faht, So feht ihr ganz mich wieder, An Art, und Kraft, und That.

Mein Herz ift noch fo offen
So fchwärmend und fo wild,
Mein Sehnen und mein Hoffen.
Noch immer unerfüllt.

Thr friedenvollen Felder,

Ihr thauberauschten Au'n,

Ihr feierlichen Wälder,

Umhauft von Nacht und Grau'n.
Umweht, umweht den Müden,
Mit eurer tiefen Ruh,
Und lifpelt euren Frieden
Dem heilsen Schwärmer zu.

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Der braune Abend fchleiert

Den Forft, die Flur, die Flut,

Die matte Schöpfung feyert,

Und alles Leben ruht.

KOSEGARTEN,

CVII. Der Abend.
Nach einem Gemälde.

Senke, ftrahlender Gott, die Fluren dür

ften

Nach erquickendem Thau, der Mensch

verfchmachtet,

Matter ziehen die Roffe,

Senke den Wagen hinab,

Siehe, wer aus des Meeres kryftallner Wo

ge

Lieblich lächelnd dir winkt! Erkennt dein

Herz fie?

Rafcher fliegen die Roffe,

Thetis, die göttliche, winkt.

Schnell vom Wagen herab in ihre Arme Springt der Führer, den Zaum ergreift

Kupido,

Stille halten die Roffe,

Trinken die kühlende Flut.

An dem Himmel herauf, mit leifen Schrit

ten,

Kommt die duftende Nacht; ihr folgt die fülse

Liebe. Ruhet und liebet,

Phobus, der liebende ruht.

SCHILLER.

CVIII, Würde der Frauen.

Ehret die Franen! fie flechten und weben Himmlifche Rofen ins irdifche Leben, Flechten der Liebe beglückendes Band, Sicher in ihren bewahrenden Händen Ruht; was die Männer mit Leichtfinn verfchwenden,

Ruhet der Menfchheit geheiligtes Pfand.

Ewig aus der Wahrheit Schranken
Schweift des Mannes wilde Kraft,

Und die irren Tritte wanken

Auf dem Meer der Leidenfchaft,

Gierig greift er in die Ferne,
Nimmer wird fein Herz geftillt,
Raftlos durch entlegne Sterne
Jagt er feines Traumes Bild.

Aber mit zauberifch feffeln dem Blicke Winken die Frauen den Flüchtling zu rücke,

Warnend zurück in der Gegenwart Spur.
In der Mutter befcheidener Hütte
Sind fie geblieben, mit fchamhafter Sitte,
Treue Tochter der frommen Natur.

Feindlich ift des Mannes Streben;
Mit zermalmender Gewalt

Geht der Wilde durch das Leben,
Ohne Raft und Aufenthalt.

Was er fchuf, zerstört er wieder,
Nimmer ruht der Wünsche Streit,
Nimmer, wie das Haupt der Hyder
Ewig fällt und fich erneut.

Aber zufrieden mit ftillerem Ruhme, Brechen die Frauen des Augenblicks

Blume,

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