Mit Heerd' und Hund durchfchweifte man Die Hirtin melkt' und fang und spann, Schon milder, trennte fchmerzhaft fich Vom fchönen Thal die Schaar; Und ach vom Freund, der nachbarlich Da pflanzteft du des Landes Frucht Getreid und Obft in reicher Zucht, Und Honig, Oel, und Wein. Die Ordnung felimitckte Dorf und Stadt Vom fchönen Volk umblüht, Die Kunft mit Meifsel, Schnur und Rad, Der Weisheit Red' und Lied; Vom Staube lehrte himmelwärts Religion entfliehn, Und wonnevoll vernahm das Herz Der Sfären Harmonien. O weh ihm, weffen Hand ein Glied. Der Kette frech zerreifst, Die fanft empor zur Gottheit zieht, Des Götterfohnes Geift! Ein Thier des Feldes, wühlt er nur Ihn labte nie dein Reiz, Natur, Heil, Heil! erhabner Genius Der Sinn' und Herzen zum Genufs Dir fchwören wir beim Feiertrank . Und laut ertönts im Hochgesang: VI. Geltor, Freuderufend erhob fich die Seele Gel tors, und fchwebte Mit dem führenden Engel. Als fie der wallenden Monde Raufchen nicht mehr vernahmen, nicht mehr der befchweiften Kometen Fliegendes Donnergetös und die ftille , Heitre des Himmels, Näher den unbegleiteten Sonnen, er fchwebten : Geftalten Stiegen da auf um Geltor, nicht fie des finnenden Geiftes Bildern, nicht Traumerscheinungen gleich; er fah, er fale, Was er Gutes im Leben, das nun gelebt Hatte gethan! war, und Frommes er lebt es wieder, doch ohne den Anblick Seiner Fehler, und voll von dem Himmelsgefühle, dafs Gott es Ihm belohne. Mit hochgefalteten Händen des Preifes, Sieht er um fich die Dürftigen, welch er labte, die Waisen, Die er zu taugenden Männern erzog, Bräute, die Freunde, die Schaaren der Freyen, für die in der Schlacht, fie zu retten, fein Blut flofs; Und er wallt in der Heerfchaar fort, mit freudigem Rufen, Und noch froherem Dank des füfsen Läohelus gefegnet. KLOPSTOCK, VI. Opferlied. Die Flamme lodert, milder Schein O neig dein gnädig Ohr zu mir, Seyftets der Freiheit Wehr und Schild! Das Schöne zu dem Guten! MATTHISSON. VIII. Homer, Heil dir, Homer! Freudiger, entflammter, weinender Dank Bebt auf der Lippe, Schimmert im Auge, Träufelt wie Thau Hinab in deines Gefanges heiligen Strom! Ihn gofs von Ida's geweihtem Gipfel Mutter Natur! Freute fich der ftrömenden Flut, Die, voll Gottheit, Wie der fonnenbefäte Gürtel der Nacht, Tönend mit himmlifchen Harmonien, Wälzet ihre Wogen hinab in das allende Thal! |