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Januar 1802 in Harrow ein. Byron machte ihn zu seinem Begleiter bei seinen Spaziergängen 1) und zu seinem Fag, und ,,loved him passionately".2) Doch ersehen wir schon aus dem Gedicht,,To the Duke of Dorset", kurz vor Byron's Abreise von Harrow im Jahre 1805 geschrieben1), dass bereits der Gedanke in Byron aufstieg, ihre Freundschaft werde nicht lange dauern können.

We... may meet and pass each other by

With faint regard, or cold and distant eye.")

Charles O. Gordon war der Sohn von David Gordon of Abergeldie), das unweit von Aberdeen liegt. Die Bemerkung in den Englischen Studien B. 25. 133, dass Abergeldie identisch mit Abergele in Wales sei, trifft nicht zu. Byron besuchte die Gegend in der Nähe von Abergeldie während seines Aufenthaltes in Aberdeen"), was seine Neigung zu Gordon, bei seiner Liebe für die Highlands, hinreichend erklärt.

Claridge ist erst im April 1805 in Harrow eingetreten.®) Byron hat sich seiner angenommen, und Claridge war der letzte seiner jungen Freunde, dem Byron seinen Schutz gewähren konnte.

De Bathe, der vier Jahre jünger als Byron war), erscheint in den Harrower Schullisten nicht, doch steht es nach Byron's Angabe fest, dass er da war ): You leave Harrow in July." Nach dem Gedicht „To a Youthful Friend" I. Strophe waren Byron und De Bathe in Harrow

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,,firmest friends at least in name."") Auf dies Gedicht komme ich später zurück.

Von dem jüngeren Peel,,second brother of the Secretary 10)

1) Murray: Poems I, 195 unten. 2) Murray: Letters III, 181. 3) Murray: Poems I, 199. 4) Murray: Letters I, 69 unten. 5) Murray: Letters I, 77. 6) Murray: Letters I, 267. 7) Murray: Letters I, 175 unten. $) Murray: Letters I, 176. 9) Murray: Poems J, 271. 10) Murray: Letters V, 380.

hören wir nichts, obgleich er Byrons intimate friend" war. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in der Erzählung bei Moore1) eine Verwechslung vorliegt zwischen Robert Peel und seinem Bruder. Mit Robert Peel war Byron nur „on good terms") und es ist viel wahrscheinlicher, dass Byron die Hälfte der Strafe für einen geliebten Freund, der viel jünger war, annehmen wollte, als für dessen Bruder, mit dem er nicht besonders befreundet war.

Robert Peel war nur dreizehn Tage jünger als Byron; die Bezeichnung little Peel" passt doch kaum für einen Jungen von mindestens vierzehn Jahren, während sie für seinen jüngeren Bruder gerade zuträfe.

Die Anekdote ist erst nach Verlauf von ungefähr 25 Jahren erzählt worden, und eine Verwechslung zwischen dem schon berühmten Peel und seinem unbedeutenden Bruder konnte leicht eintreten.

Mit zwei Freunden der zweiten Gruppe hatte sich Byron schon während der Schulzeit verfeindet, die anderen, mit einer Ausnahme, waren von geringem Einfluss sowohl auf Byron's Schulleben, als, wie wir später sehen werden, auf sein späteres Leben.

Wir kommen jetzt zu der einzigen lebenslänglichen Freundschaft, die aus der Schulzeit Byrons entstanden ist, zu der Freundschaft mit Lord Clare,,,begun one of the earliest and lasted longest".3)

Graf Clare war vier Jahre jünger als Byron; er war schön, gutherzig und mild, vielleicht etwas weichlich, wie wir aus den folgenden Zeilen ersehen: 4)

Thy softer soul was formed for love alone,

To ruder passions and to hate unknown;

1) Moore: Life I, 68. 2) Moore: Life I, 62. 3) Moore: Life I, 63.

*) Murray: Poems I, 99 unten.

Thy mind, in union with thy beauteous form,
Was gentle, but unfit to stem the storm;

That face, an index of celestial worth,

Proclaim'd a heart abstracted from the earth.

Byron fühlte sich mächtig zu dem hübschen, furchtsamen Knaben hingezogen, der auch, wie er selbst, ein Pair war und seinen Vater verloren hatte, und gab sich Mühe, ihn als Freund zu gewinnen.

For ever to possess a friend like thee

Was bliss unhop'd, though not unsought by me.1)

Von 1803 an waren Byron's Gedanken vollständig mit seiner hoffnungsvollen Liebe für Mary Chaworth beschäftigt, die er jedoch ,,sedulously concealed" und nicht einmal in seinen zahlreichen Briefen an seine Schwester erwähnte. Er zog sich während dieser Zeit in seinen melancholischen Stunden auf den Friedhof zurück und sann dort über seine Liebe nach. Clare war dabei oft sein Begleiter und teilte in zartem Mitgefühl die gedrückte Stimmung seines sonst so fröhlichen Freundes.

Oft when depressed with sad, foreboding gloom,

I sat reclined upon our favourite tomb,

I've seen those sympathetic eyes o'erflow

With kind compassion for thy comrade's woe.1)

Wenn Byron's Schwermutsanfall vorüber war, erörterten die Freunde,,a thoussand fond romantic schemes". So war Byron's Liebe für Mary Chaworth in seinen Gedanken mit der sympathischen Gestalt des jungen Clare eng verbunden.

Es ist ferner hervorzuheben, dass Clare Irländer war und die leidenschaftliche Empfindsamkeit dieser keltischen Rasse in vollem Masse gehabt zu haben scheint. Byron selbst war zur Hälfte ein Gordon von einem keltischen Stamm und

1) Murray: Poems I, 99 unten.

besass in höchstem Grade die sonderbare Mischung von Melancholie und Leidenschaft seiner Familie.1)

Bei der leidenschaftlichen Liebe Byrons für Clare waren. allerdings Störungen dieses schönen Verhältnisses zu erwarten, die auch wirklich eintraten. Byron, der immer liebte, wie es Coleridge ausgedrückt hat2),

,,To mutter and mock a broken charm,

To dally with wrong that does no harm"

erlaubte sich höhnende Ausdrücke gegen Clare, der, tief verletzt, mit unerwarteter Energie solchen Spott zurückwies.3) Byron, der eine energische Zurechtweisung von seinen Freunden nicht auf die Dauer übel nahm, lächelte und versöhnte sich bald mit Clare und setzte so dem „,first and last quarrel" mit seinem jungen Freunde ein Ende.

Die Freundschaftsbeziehungen Byrons in seinen Jünglings- und Mannesjahren gleichen einander in auffälliger Weise. In jedem dieser Zeitabschnitte sind zwei völlig verschiedene Grundsätze erkennbar, nach denen Byron seine Freunde auswählte.

Auf der einen Seite fühlte Byron das Bedürfnis nach Freunden mit einem prosaischen praktischen Temperament, das ihm selbst fehlte. So bildeten während seiner Zeit in

1) Byrons Mutter war bekanntlich hysterisch; sein Onkel mütterlicherseits versuchte Selbstmord zu begehen; sowohl sein Grossvater wie Urgrossvater ertränkte sich. (Murray: Letters V, 370 u. unten.)

2) Coleridge: Christabel, Conclusion to Part II.

3) Der diese Anekdote betreffende Brief ist vom 28. Juli 1805 datiert, d. h. 24 Tage nach dem „Speechday", der die Schulzeit beendete; er ist also während der Ferienzeit geschrieben, was auffallend ist. Vielleicht hat Byron selbst den Brief erst später mit einem Datum versehen, was er nach Moore bisweilen tat, und ist dabei von seinem Gedächtnis im Stich gelassen worden. Byron sagt ausdrücklich, dass der Brief geschrieben war,,when we were both schoolboys and sent to my study" (Moore: Life I, 74). Auf Byrons Gedächtnis für Daten ist unbeschränktes Vertrauen nicht zu setzen. (Murray: Letters V, 370 u. unten.)

Harrow Wingfield, Long, Tattersall, Sinclair und vielleicht auch Curzon das männliche Element in seinem Freundschaftskreise. In späteren Jahren fand Byron in Hobhouse, dem kühlen nüchternen Engländer von deutscher Herkunft, einen Freund, der sein Genie bewunderte, der ihn aber als ein verwöhntes Kind betrachtete und behandelte.

Andrerseits suchte Byron auch die Gesellschaft von Freunden, die die Erregungen seines empfindsamen und leidenschaftlichen Gemüts erwidern konnten. Clare und Delawarr waren auf der Schule die hauptsächlichen Vertreter dieses weiblichen Elements.

Später fand er in Moore einen warmen Freund. Dieser war bekanntlich der vollständige Typus des leichtbeweglichen, zartfühlenden Kelten und war Byron vom ersten Augenblick an sympathisch.

Der Tod raffte die männlichen Freunde aus Byron's Jugendzeit bald hinweg, und Delawarr's Freundschaft zu ihm erkaltete. Clare allein blieb übrig und erweckte bis zu Byrons Tod die ganze Herzenswärme seines Freundes.

Byrons Bekannte.

Es besteht noch eine Gruppe von Bekannten, die Byron nicht als Freunde bezeichnet.

Nach Elze1),,standen ihm am nächsten Wildman und Robert Peel". Erst in den letzten Jahren seines Lebens und zwar in einer höflichen Erwiderung auf einen Brief nennt Byron Wildman seinen Schulfreund.2) Während der Schulzeit ist er als solcher nicht anzunehmen. Von Peel sagt Byron ausdrücklich, dass er nur on good terms" mit ihm war, während er mit seinem jüngeren Bruder eng befreundet sei.) Byron nennt ferner Clayton), Lord Calthorpe, den er

1) Elze: 45. 2) Murray: Letters IV, 270. 3) Moore: Life I, 62. 4) Moore: Life I, 63.

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